Die Geschichte
der Juden in Deutschland I
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aZ:
Die Zerstörung des Tempels in Jerusalem
Mit dem Sieg der Römer über die aufständischen Juden und der
Zerstörung des Tempels in Jerusalem beginnt die fast zwei Jahrtausende
währende Geschichte des jüdischen
Exils.
Die überlebenden Juden werden
vertrieben und zerstreuen sich über das ganze römische Imperium, das
damals einen großen Teil West- und Südeuropas, Nordafrika und den
Mittleren Osten umfaßt. Sogar ihr Land, Judäa, wird von den siegreichen
Römern nach den alten Feinden der Juden, den Philistern, in Palästina
umbenannt.
Nach dem Verlust ihrer
materiellen Heimat wird die
Torah zum geistigen Vaterland der Juden. Im Exil entsteht der
Talmud. Die Lehre
wird angepasst an das Leben ohne Tempel, ohne geographisches und
politisches Zentrum.
Während der verbleibenden
Jahrhunderte des römischen Reiches dienen Juden den Herrschern in vielen
Rollen: als Kaufleute, Soldaten und Sklaven. Schließlich erlangen sie das
römische Bürgerrecht. Trotzdem müssen sie weiterhin die von Kaiser Vespasian
(70-79) eingeführte Judensteuer entrichten. Mit dieser Sondersteuer
begründen die Herrscher des Heiligen Römischen Reiches mehr als tausend
Jahre später ihren Anspruch auf das Eigentum an allen Juden und auf die den
Juden auferlegten besonderen Steuern.
Nächster Teil
Wenn Sie hierzu ein Buch
lesen möchten:
'Reiseführer durch das jüdische Deutschland'
Peter Hirsch und Billie Lopez, Kovar Verlag...
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