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Rafi Seligmann:
Schalom, meine Liebe!

Zweiteiliger Fernsehfilm

Der Film erzählt die Geschichte Ron Rosenbaums und seiner Familie auf der Suche nach Heimat. Ron, in Frankfurt am Main geboren, heute Mitte 30, hat mit Yael Allon, die in Tel Aviv ein Reisebüro führt, einen 14 Jahre alten Sohn. Ron hat Yael nie geheiratet und löst sich von ihr, als sie ihn nicht nach Deutschland begleiten möchte. Dort findet Ron in der Frankfurter Lehrerin Ingrid Hamann eine neue Liebe. Seiner Familie ist diese Verbindung nicht willkommen. Doch als Yael bei einem Terroranschlag ums Leben kommt, holt Ron seinen Sohn nach Deutschland.

Buch: Rafael Seligmann, Josef Rödl; Regie: Josef Rödl; Darsteller: Dominique Horwitz, Hana Azoulay, Yehuda Seligmann, Katja Weitzenböck, Barbara Wussow u. a.

FreitagSendetermine:
1. Teil: Freitag, 25. Dezember 1998, 22.00 Uhr
2. Teil: Samstag, 26. Dezember 1998, 22.00 Uhr

Auf den ersten Blick bewegt sich Ron Rosenbaum in Frankfurt am Main wie ein "happy-go-lucky". Hätte er die Wahl, würde er sich eine Karriere als Flugzeugpilot erträumen. Vorerst hält er sich mit Gelegenheitsarbeiten in der Werbeagentur seines Freundes Charly Becker über Wasser. Seine Einfälle sind kreativ-unkonventionell. So handelt er sich hin und wieder Ärger ein.

Ron Rosenbaum liebt Ingrid, eine blonde deutsche Lehrerin, und er genießt es, daß diese verführerische Frau seine Liebe mit einem schönen Ernst erwidert. Auf eine jüdische Hochzeitsfeier kommt sie als ungeladener Gast und macht ihrem Freund im Beisein seiner Familie den Vorschlag, alsbald zu heiraten. Die "Mischpoche" ist entsetzt.

Ein gebeutelter und vielgeliebter Mittdreißiger also, der endlich Ordnung in sein Leben bringen muß. In Israel hat er einen Sohn, den er seiner Familie verschwieg. Yael, die Mutter, eine sephardische Schönheit, hat Ron nicht geheiratet. Ingrid, die Deutsche, weiß nichts von solcher Vergangenheit. Als sie per Zufall die Wahrheit erfährt, wirft sie ihren Liebhaber aus dem Bett und setzt ihn vor die Tür.

Ron Rosenbaum sucht eine Heimat. Da Yael ihm anbietet, in Israel einen Job als Flieger für ihn zu besorgen, ist er zur Abreise aus Deutschland bereit. Gibt es nicht auch sonst ausreichend Gründe, Deutschland zu verlassen? Ist die in manchen Ecken wachsende Ausländerfeindlichkeit nur eine vorübergehende Erscheinung? Das kleine Café, das sein Vater schlecht und recht betreibt, sieht sich in der Existenz bedroht, seit ein deutscher Immobilienhai die Miete bis an die Schmerzgrenze mit der Begründung hochtreibt, "Juden in Deutschland verfügten über ausreichend Geld". Rons Vater will den Sohn, der an ihm hängt, nicht begleiten. Er ist entschlossen, in Deutschland zu bleiben. Sonst hätte Hitler ein zweites Mal gewonnen.

In Tel Aviv begegnet Ron seinem fünfzehnjährigen Sohn. Benni wirkt verschlossen, will an das Glück, das ihm der Vater entwirft, nur zögernd glauben. Yael empfängt den Rückkehrer mit einer pragmatisch verankerten Herzlichkeit. Doch soll er Israeli werden. Ron hängt an seinem Jungen. Für ihn ist er bereit, alles zu wagen. Der Einstieg in eine Pilotenkarriere wird ihm auf unterster Stufe abgenötigt. Er verdingt sich als Reklameflieger mit einem motorbetriebenen Drachen über dem Badestrand von Tel Aviv. Yael, die in dieser Stadt ein Reisebüro betreibt, will in Jerusalem eine Dependance eröffnen, setzt Ron für Hilfsdienste in Bewegung, aber bezieht ihn in ihre Entscheidungen nicht ein. Sie ist schön, sie ist klug und erfolgreich, sie weiß, was sie will. Ron fühlt sich im Schatten ihrer Dominanz verunsichert, wird dann leicht aggressiv, und an ihrem Vater beißt er sich die Zähne aus. Asher kann den "Deutschen" nicht leiden, hat nicht vergessen, daß dieser Yael - so mir nichts, dir nichts - ein Kind gemacht und sie dann alsbald verlassen hat. Yael lebt offener, widerspricht dem Vater. Sie hat ihre Wurzeln nicht mehr im Basar.

Über Ruben, einem langjährigen Bekannten und Verehrer, besorgt sie Ron eine Arbeit. Der steigt am nächsten Morgen in eine Maschine, die Insektizide über Plantagen versprühen soll. Doch der erste Tag als Pilot endet im Desaster. Ron zieht das Flugzeug in den Himmel, fliegt übermütig eine Serie leichtsinniger Kapriolen und setzt die "alte Mühle" nach einem Tiefflug in den Sand.

Die Perspektiven für ein "ganz anderes Leben" in Israel haben sich zerschlagen. Da ruft Charly Becker aus Frankfurt an. Ein liegengebliebener Entwurf Rons wurde auf einer Werbemesse für neue Konzepte prämiert. Als ihm sein Freund ein Angebot für eine eigenständige Mitarbeit in der Werbeagentur unterbreitet, kehrt der Gescheiterte nach Deutschland zurück. Benni, der diesen Entschluß als Verrat empfindet, will dem Vater folgen, um ihn umzustimmen. Mit Yael fliegt auch er nach Frankfurt.

Soweit der erste Teil. Am Samstag, dem 26. Dezember 1998, 22.00 Uhr geht's dann weiter: Ingrid, die Ron nicht einfach aus ihrem Leben verbannen kann, hat den Freund im Wechselbad verwickelter Gefühle beherzt noch einmal bei sich aufgenommen. Mit Kuba, seinem Vater, führte sie während Rons Aufenthalt in Israel ein ratlos persönliches Gespräch. Kuba hatte ihr zögernd erklärt, weshalb er sich für seinen Enkel eine jüdische Mutter wünschen muß. Doch waren beide einander leise nähergekommen. So ist Kuba der Schirmherr, als Ron und Ingrid in seinem Café auf eine gemeinsame Zukunft anstoßen.

Yaels und Bennis Ankunft in Frankfurt, die Nachricht, daß Kuba in Israel einen Enkel hat, verändern alles. Kuba ist entsetzt, daß ihm Benni mehr als ein Jahrzehnt vorenthalten wurde. Und die "Bubbe", Rons Großmutter, will ihren Enkel mit Yael so schnell es geht vermählen. Ron verweigert die Heirat, versichert statt dessen Ingrid, daß er an ihrer Seite steht. Die fordert ihn auf, sich endlich zu entscheiden.

Beim Gang in den Gottesdienst begegnen sich am Sabbat vor der Synagoge Yael und Ingrid. Kuba erleidet einen Schwächeanfall, als sein störrischer Sohn es ablehnt, die ihm fortan auferlegte Pflicht zu tragen. Ron gesteht Yael, die noch einmal um ihn wirbt, daß er eine "Schickse" liebt. Die Israelin hat alle Hoffnung verworfen. Doch wie wird Benni sich entscheiden? Er liebt seinen Vater. Zugleich fehlt ihm die Kraft, dessen Widersprüche andauernd auszuhalten. Er besucht Ingrid und stellt fest, daß sein Vater auch die Freundin hinterging. Den Schwur, bei seinem Sohn in Israel zu bleiben, hat er ihr nicht offenbart. Ron wirbt um eine Lösung, die Benni einen Aufenthalt auf Zeit in Deutschland ermöglicht. Der aber kehrt mit seiner Mutter nach Israel zurück.

Ron setzt sich auseinander mit seiner Familie, bekennt sich zu Ingrid, führt rechtschaffene Gründe an für einen Entschluß, den die "Mischpoche" nicht billigt. Der Schatten des Massenmordes ist für die ältere Generation beklemmend übermächtig. Ron Rosenbaum weigert sich, sein ganzes Leben auf ewig und drei Tage unter der deutschen Schuld einzurichten. Das unterscheidet ihn von anderen und macht ihn einsam: ein deutscher Jude, entschlossen, sich ohne Vorbehalt als Deutscher in Deutschland zu verstehen.

Die jüdische Gemeinde in Frankfurt sucht einen neuen Rabbi. Ron soll Herrn Landauer als Mitglied einer Findungskommission nach Israel begleiten. Sein Freund Charly Becker gibt ihm Urlaub. Auch Ingrid rät zu. Sie vertraut Ron. Der wird seinen Sohn wiedersehen und darauf kommt es an.

Der Kontakt mit Yael ist frostig. Sie bemüht sich, Benni von Ron fernzuhalten. Aber der Junge hungert nach seinem Vater. Yael hat Ruben, den langjährigen Verehrer, als Partner in ihre Firma aufgenommen. Benni ahnt, daß sich beide auch privat in ein gemeinsames Leben stürzen werden. In einer Warteschleife der Rabbi-Suche treffen sich Vater und Sohn. Beide begeben sich auf einen Ausflug. Yael, die sich entschlossen hat, Ron in seinem Hotel aufzusuchen, um Bennis Zukunft vernünftig abzuklären, kommt auf der Fahrt dorthin bei einem Terroranschlag ums Leben.

Für Benni, der nach der Beerdigung der Mutter seinen Vater nach Deutschland begleitet, versammeln sich in Frankfurt alle Widersprüche. Ron ist fortwährend in beruflichen Geschäften unterwegs. Der Großvater kümmert sich rührend um den Jungen, doch als der sich mit einem gleichaltrigen Türken anfreundet, raten ihm Großmutter und Uroma von solchen Kontakten ab.

Benni ist ein wacher, begabter Kerl mit einigen sprachbedingten Schwierigkeiten in der Schule. Die deutsche Orthographie wird ihm zur Last. Als ihm der Rektor eine Zurückstufung ankündigt, verliert er die Nerven.

Ingrid hat die Krise des Jungen erkannt, steht im entscheidenden Augenblick an seiner Seite. In ihrer Hilflosigkeit entdecken sich beide einander. Einer am Badezimmerspiegel angepinnten Ultraschallaufnahme entnimmt Benni den Beweis, daß die Freundin seines Vaters schwanger ist. Ihrer Angst, daß eine jüdische Familie, die sie als Schickse abweist, auch das Kind einer Schickse nicht akzeptieren kann, begegnet der Junge mit einem tief verankerten Vertrauen.

Ron weiß nichts von seinem Glück. Die Fäden entwirren sich an Purim und Benni führt Regie. Mit seinem Vater, der aus New York zurückgekehrt ist, eilt er zum Bahnhof, um Ingrid von ihrer Flucht nach Berlin abzuhalten. An Pessach versöhnt sich, was so leicht nicht versöhnt werden kann. Ron und Ingrid sind ein Paar. Und sie finden sich mit Benni aufgehoben in Rons "Mischpoche", die sich mit allen "zum Leben" bekennt.

Jetzt haben wir zwar schon fast alles verraten - trotzdem dürfen wir noch gespannt sein.

Schalom meine Liebe:
Der Roman zum ersten deutsch-jüdischen Gegenwartsfilm.

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