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Unruhen in Jerusalem:
Unnötig und zur falschen Zeit
Alle Kommentatoren in Israel sind sich darin einig, dass es eigentlich
auf muslimischer Seite keinen Grund zu Ausschreitungen gibt, schließlich
gefährden die Ausgrabungen am Mugrabi-Aufgang - wenn überhaupt - die
jüdischen und nicht die muslimischen Beter (siehe Karte).
Trotzdem
hagelt es Kritik an der Regierung, die offensichtlich den falschen Zeitpunkt
gewählt hat.
In M'ariw meint Shlomo Gazit, man sei zwar im Recht, aber nicht
gescheit: Die Eskalationen der letzten Tage, nicht nur am Tempelberg,
hätte man verhindern können, säße in der Regierung jemand, der weiss wie man
mit internationalen Stellen zusammenarbeitet.
M'ariw berichtet in diesem Zusammenhang auch über einen Bericht, der
deutlich vor Unruhen warnte und bereits vor einem Monat in die Hände der
Entscheidungsträger gelegt worden war - doch die haben ihn ignoriert.
Ähnlich äußert sich auch Eitan Haber, ehemaliger Sprecher von
Premierminister Jizhak Rabin, in einem Leitartikel der Jedioth achronoth.
Beim aktuellen Kampf am Mugrabi-Aufgang gehe es nicht um eine Brücke oder
eine x-beliebige Ausgrabung. Der Kampf gehe vielmehr um die israelische
Hoheit über den heiligsten Platz für die Juden - und einen der heiligen
Plätze der Moslems.
Haber fragt: Muss man die Brücke jetzt reparieren? Muss man gerade heute
den Tunnel zur Klagemauer eröffnen?
Der Aufgang zum Mugrabi-Tor (Pfeil)
Man kann zu etwas berechtigt sein, aber den falschen Zeitpunkt wählen. Man
kann also Recht haben, und trotzdem kann es klüger sein, auf die Erfüllung
nicht zu bestehen, oder zumindest abzuwarten. Wir wissen doch, dass jedes
Mal, wenn Unruhen in Jerusalem ausbrechen, sich fast alle Vorwürfe gegen
Israel richten.
Und warum ist das so? Weil wir die "Besatzer" sind, und die Welt - was
kann man tun - uns eben nicht als Befreier bejubelt, wie wir das gerne
hätten.
Was tun? Wenn es keine andere Wahl gibt und Menschenleben in Gefahr sind,
die von Gläubigen und Touristen, dann muss schnellstens gebaut werden,
gerettet, renoviert. Aber wenn es einen anderen Weg gibt, dann muss man auf
einen passenden Moment warten.
Wann könnte denn in Jerusalem, das auf einem Pulverfass sitzt, der passende
Moment sein?
Nun, der Tag des richtigen Moments wird schon kommen. Morgen vielleicht oder
in einem halben Jahrhundert. Wir haben tausende Jahre gewartet, dann werden
wir auch auf den richtigen Moment warten, und dann, erst dann, werden wir
den Krieg gewinnen.
Ausschreitungen in Jerusalem:
Ein Hausrezept zum Tempelberg
In Jedioth achronoth kommentiert der israelische
Schriftsteller Amos Oz den Konflikt am Mugrabi-Tor...
Westmauer:
Die Kothel im Film
Film No. 1:
videos/kotel01.wmv
und Film No. 2:
videos/kotel02.wmv...
multimedial...
Mugrabi-Brücke in Jerusalem:
Über
Lügen und Ausgrabungen
Die Leute, die den Plan einbrachten, die Mugrabibrücke zu bauen, werden
vermutlich bald merken, dass die unbegründete, hysterische, moslemische
Kampagne zur "Rettung der gefährdeten Al-Aksa-Moschee" das kleinste ihrer
Probleme ist...
Hintergrund:
Am Anfang war Al-Aksa
Vor einigen Jahren erschien ein Artikel auf der Website des nördlichen
Zweiges von Israels Islamischer Bewegung. Der Artikel stammte aus der Feder
des ägyptischen Archäologen Abed al-Rahim Rihan Barakat, Leiter der
archäologischen Abteilung in der Region Dahab auf der Halbinsel Sinai. Er
schrieb: "Die Legende über den jüdischen Tempel ist die größte historische
Fälschung"...
Jerusalem:
Unruhen
nach dem Mittagsgebet
Der Imam der El Aksa-Moschee hetzte während des
Mittagsgebets: gegen die Kreuzfahrer, die Juden, den Versuch, durch
archäologische Ausgrabungen eine Verknüpfung zwischen Juden und Jerusalem
herzustellen. Nur etwa 6000 Moslems, alle älter als 45, durften die Spaliere
israelischer Anti-Demonstrations-Polizei zu den muslimischen Heiligtümern
passieren. 2700 Polizisten waren allein rund um die Altstadt Jerusalems
zusammengezogen worden, um dem erwarteten Ausbruch von Gewalt zu begegnen...
Jerusalem:
Bergungsausgrabungen für die Mugrabim-Zugangsrampe
Die israelische Altertumsbehörde hat mit Bergungsausgrabungen im Jerusalemer
Archäologiepark begonnen. Die Bergungsausgrabungen dienen der Errichtung von
Stützpfeilern für die neue Mugrabim-Zugangsrampe, die zugunsten der
Sicherheit der Besucher des Tempelberges zwischen dem jüdischen Viertel und
dem Mugrabim-Tor am Eingang zum Tempelberg gebaut wird...
Streit um Ausgrabungen:
Hamas
bereitet nächste Intifada vor
"Israel spielt mit dem Feuer", droht Chaled Maschal, Exilchef der Hamas in
Damaskus. Premierminister Ismail Hanija ruft schon "Palästinenser, Araber
und Moslems in aller Welt" auf, die Heiligen Stätten des Islam in Jerusalem
zu "verteidigen"...
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hagalil.com 14-02-2007 |
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