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Ausschreitungen in Jerusalem:
Ein Hausrezept zum Tempelberg
In Jedioth achronoth kommentiert der israelische Schriftsteller Amos
Oz den Konflikt am Mugrabi-Tor.
Der Beschluss des Bürgermeisters von Jerusalem, den Bau der Brücke am
Mugrabi Tor, das sich am Tempelberg befindet, zu verzögern, ist ein
überlegter und weiser Beschluss, den man in jeder Weise loben muss.
Vor allem muss man die Begründungen des Bürgermeisters loben: Man muss es
jedem Einwohner von Jerusalem ermöglichen, seine Meinung zu der
Angelegenheit der Brücke zu äußern, damit diese im Einverständnis und in
Zusammenarbeit zwischen Juden und Arabern entsteht.
Islamische Betstube in der Altstadt von Jerusalem
Es wäre angemessen, dass dieselben Begründungen auch zur Einstellung der
archäologischen Ausgrabungen führen würden, die am Fuße des Tempelbergs vor
dem Mugrabi Tor durchgeführt werden: Genau wie es mit den unbewilligten
Ausgrabungen war, die der moslemische Wakf vor etwa zwei Jahren unter dem
Tempelberg durchgeführt hat, so schüren auch diese Ausgrabungen das Feuer
der religiösen Kontroverse, in der Frage, wem die heiligen Stätten auf dem
Tempelberg nun gehören.
Am Tempelberg und am Platz vor der Klagemauer sollte man den Status Quo
geflissentlich bewahren und nicht versuchen, ihn hier oder da hin zu
verändern.
Der Aufgang zum Mugrabi-Tor (Pfeil)
Was meine Großmutter zum Tempelberg sagen würde
Als ich ein kleines Kind war, hatte mir meine Großmutter in einfachen
Worten den Unterschied zwischen Juden und Christen erklärt. Die Christen,
sagte Großmutter, glauben daran, dass der Messias schon einmal da gewesen
ist, und dass er eines Tages wieder kommen wird. Die Juden glauben daran,
dass der Messias noch nicht gekommen ist, aber bald kommen wird. Wegen
dieser Differenz, sagte Großmutter, ist viel Blut vergossen worden, reines
Blut, es gab Verfolgungen, Diskriminierung und Hass. Wofür? Fragte
Großmutter: Man kann doch, anstatt Blut zu vergießen, einfach abwarten und
sehen. Wenn der Messias kommt und sagt: „Shalom, ich grüße Euch, es ist gut.
Euch wieder zu sehen" - werden die Juden gezwungen sein, Ihren Fehler
zuzugeben. Aber wenn er kommt und sagt: „Sehr angenehm. Euch kennen zu
lernen" -dann wird die christliche Welt sich vor den Juden entschuldigen
müssen. Bis dahin -lebe und lasse leben - sagte meine Großmuter.
Und das ist die einzig mögliche Antwort für den Tempelberg und den Platz
vor der Klagemauer: Lebe und lasse leben. Im Rahmen des delikaten und
zerbrechlichen Status Quo, der dort seit 1967 entstanden ist, und ohne zu
versuchen, ihn zu verändern, außer mit gegenseitiger Zustimmung.
Unruhen
in Jerusalem:
Unnötig und zur falschen Zeit
Alle Kommentatoren in Israel sind sich darin einig, dass es
eigentlich auf muslimischer Seite keinen Grund zu Ausschreitungen gibt,
schließlich gefährden die Ausgrabungen am Mugrabi-Aufgang - wenn überhaupt -
die jüdischen und nicht die muslimischen Beter (siehe Karte)...
Westmauer:
Die Kothel im Film
Film No. 1:
videos/kotel01.wmv
und Film No. 2:
videos/kotel02.wmv...
multimedial...
Mugrabi-Brücke in Jerusalem:
Über
Lügen und Ausgrabungen
Die Leute, die den Plan einbrachten, die Mugrabibrücke zu bauen, werden
vermutlich bald merken, dass die unbegründete, hysterische, moslemische
Kampagne zur "Rettung der gefährdeten Al-Aksa-Moschee" das kleinste ihrer
Probleme ist...
Hintergrund:
Am Anfang war Al-Aksa
Vor einigen Jahren erschien ein Artikel auf der Website des nördlichen
Zweiges von Israels Islamischer Bewegung. Der Artikel stammte aus der Feder
des ägyptischen Archäologen Abed al-Rahim Rihan Barakat, Leiter der
archäologischen Abteilung in der Region Dahab auf der Halbinsel Sinai. Er
schrieb: "Die Legende über den jüdischen Tempel ist die größte historische
Fälschung"...
Jerusalem:
Unruhen
nach dem Mittagsgebet
Der Imam der El Aksa-Moschee hetzte während des
Mittagsgebets: gegen die Kreuzfahrer, die Juden, den Versuch, durch
archäologische Ausgrabungen eine Verknüpfung zwischen Juden und Jerusalem
herzustellen. Nur etwa 6000 Moslems, alle älter als 45, durften die Spaliere
israelischer Anti-Demonstrations-Polizei zu den muslimischen Heiligtümern
passieren. 2700 Polizisten waren allein rund um die Altstadt Jerusalems
zusammengezogen worden, um dem erwarteten Ausbruch von Gewalt zu begegnen...
Jerusalem:
Bergungsausgrabungen für die Mugrabim-Zugangsrampe
Die israelische Altertumsbehörde hat mit Bergungsausgrabungen im Jerusalemer
Archäologiepark begonnen. Die Bergungsausgrabungen dienen der Errichtung von
Stützpfeilern für die neue Mugrabim-Zugangsrampe, die zugunsten der
Sicherheit der Besucher des Tempelberges zwischen dem jüdischen Viertel und
dem Mugrabim-Tor am Eingang zum Tempelberg gebaut wird...
Streit um Ausgrabungen:
Hamas
bereitet nächste Intifada vor
"Israel spielt mit dem Feuer", droht Chaled Maschal, Exilchef der Hamas in
Damaskus. Premierminister Ismail Hanija ruft schon "Palästinenser, Araber
und Moslems in aller Welt" auf, die Heiligen Stätten des Islam in Jerusalem
zu "verteidigen"...
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hagalil.com 14-02-2007 |
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