Signale aus Damaskus:
Es ist Zeit in Ruhe zu reden!
Zumindest aus Damaskus kommen wieder Signale, die an
die im Jahr 2000 abgebrochenen Gespräche anknüpfen möchten. In Washington
sagte der syrische Botschafter: "Wir erkennen das Recht Israels an, in
Sicherheit zu existieren", schließlich habe Damaskus Israel doch schon oft
zu Gesprächen eingeladen.
Jossi Beilin erinnerte vor Kurzem an
vergeudete Chancen zu Friedensgesprächen und Einigungen. In haArez schrieb
er: "Wäre es nach uns gegangen, hätten wir im Mai 1991 ein Friedensabkommen
mit den Palästinensern erarbeitet, wie es im Interimsabkommen mit ihnen
vereinbart war. Wäre es nach uns gegangen, hätten die Shepherdstown
Friedensgespräche zwischen Bill Clinton, Ehud Barak und Farouk Shara im
Dezember 1999 mit einem israelisch-syrischen Friedensabkommen geendet, das
zu einer israelisch-libanensischen Abmachung geführt und die Erfordernis
eines einseitigen Rückzugs sechs Monate später verhindert hätte. Wäre es
nach uns gegangen, hätten wir die Friedensverhandlungen erneuert nachdem
Mahmud Abbas 2005 zum Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde
gewählt worden war, was die Erfordernis eines einseitigen Rückzugs aus dem
Gazastreifen nur wenigen Monate später verhindert hätte".
Mitten im Libanon Krieg saß in der vergangenen Woche die
israelische Korrespondentin Orly Azulay (Bericht in "Sieben Tage", der
Wochenendbeilage von Jedioth achronoth) in der syrischen Botschaft in
Washington, nippte an türkischem Kaffee, blätterte durch ein Album mit Fotos
aus Damaskus, und führte ein langes Gespräch mit dem höchsten syrischen
Vertreter in der Hauptstadt der USA.
Imad Mustafa, der Botschafter
Syriens in den USA, ist einer der Menschen, die Assad am nächsten stehen:
"Wir erkennen das Recht Israels an, in Sicherheit zu existieren, wir haben
sie ja zu Gesprächen mit uns eingeladen", sagte der Botschafter, und sprach
auch erweitert über die Beziehungen seines Landes mit der Hizbollah, über
die Kämpfe im Norden, über frühere Versuche zu Gesprächen mit Israel und
über die Wege zur Lösung des Konflikts im Nahen Osten.
"Niemand sollte so dumm sein, zu glauben, dass Assad
Nasrallah anruft und sagt: 'Hassan, ich habe meine Meinung geändert, stelle
die Offensive ein' und dass Nasrallah antwortet: 'Oh, yes, Sir'. Die
Hizbollah ist unser Freund, aber wir werden ihnen nicht sagen: 'Eure Dörfer
werden zerstört, aber hört auf zu schießen'. Das können wir nicht tun".
Trotzdem, so Assads Mann in Washington: "Lasst uns
zusammen sitzen, man kann Frieden erzielen. Wir wollen mit Euch reden!"
Auch der amerikanische Orientalist Dr. David Lash erhielt vom syrischen
Präsidenten den Eindruck, er wäre bereit, sich endgültig vom Iran und der
Hizbollah zu lösen. Allerdings hat er noch immer dieselbe Bedingung, die
schon sein Vater vor sechs Jahren an Barak stellte: Syrien will, dass Israel
den Golan zurückgibt.
"Vorläufig hört ihm niemand zu", kommentiert M'ariw im "Mussaf", der
Schabathbeilage MAA die Signale aus dem Palast in Damaskus, der aussieht,
als käme er direkt aus dem Film "The Wizard of Oz".
Ahlan vaSachlan:
Was Syrien wissen sollte
Der syrische Aussenminister fügte nun hinzu, wenn Israel Syrien
angreife, sei Syrien bereit Krieg zu führen: "Wenn ihr Krieg wollt,
Ahlan vasachlan!"...
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