Nasrallah? In Sichron Jakov ist man von seinen Drohungen wenig
beeindruckt. So ist es nun mal, wenn man supermoderne Bunker hat, mit
Sauerstoff ohne Ende, chemischen Toiletten und Filtern, die sogar vor
chemischen Waffen schützen. Und wie gelangten diese Bunker in die friedliche
Kleinstadt? Dank der zionistischen Deutschen!
Ein wenig Geschichte: Im Jahr 1963 gründete Emma Berger, eine
zionistische und christliche Frau, die Beit El Gemeinde in Sichron. Der
Gemeinde gehörten Dutzende wohlhabende Christen an, die meisten aus
Stuttgart, die beschlossen, ihre Heimat zu verlassen und aus Liebe und
Überzeugung nach Israel zu kommen.
Sie gründeten eine Fabrik, in der sie Filteranlagen gegen ABC-Waffen
entwickelten und herstellten, für Häuser, Wohnungen und Bunker. Um die
Anlagen auszuprobieren, bauten sie hoch entwickelte Bunker, in welchen sie
ihre Produkte installierten.
Vor Kurzem wurde ein Abkommen zwischen dieser so besonderen Gemeinde, die
inzwischen 600 Mitglieder zählt, und dem Bürgermeister von Sichron, Eli
Abutbul, getroffen. Das Abkommen sieht vor, dass die Bunker im Notfall der
Bevölkerung von Sichron zur Verfügung stehen.
"Die Gemeinde hat fünf große Bunker, die mit allem ausgerüstet ist, was
man braucht", sagte gestern Amir Ben Zvi, der Verkaufsleiter der Fabrik Beit
El. "Wir haben vereinbart, dass in jedem der Bunker, neben den Mitgliedern
der Gemeinde auch Hunderte von Bürgern der Stadt Schutz finden können. Sie
können sich dort völlig sicher fühlen".
Die Bürger von Sichron Jakov sind natürlich höchst zufrieden. "Es ist
sehr beruhigend, dass es bei uns solche Bunker gibt. Ich hoffe, dass wir sie
nicht brauchen werden", sagte einer von ihnen.