Jesch Gwul!
Es gibt eine Grenze
Dies sei das erste Mal seit langer Zeit, dass Israel um
seine wirklichen Grenzen kämpft, also "nicht um Land, das ihm nicht gehört
und nicht um Gebiete, die es erobert hat", erklärt Sima Kadmon in Jedioth
achronoth und meint, es sei deshalb auch kein Wunder, dass die USA sich
weigern, Israel zu einer Feuerpause aufzurufen, dass die G-8 Staaten die
Haltung Israels unterstützen, die UNO ebenfalls, und die arabischen Staaten
anhaltend schweigen.
Das ist ein großer diplomatischer Erfolg, so Kadmon, der
beweise, dass die Welt nicht immer gegen uns ist, dass sich auch unter den
"Gojim" und "Antisemiten" Leute mit gesundem Menschenverstand finden lassen,
solange Israel sich vernünftig verhält.
Giora Eiland erklärt in M'ariw die sich jetzt bietenden Möglichkeit eines
Abkommens mit dem Libanon. Diese Möglichkeit biete sich nicht nur wegen der
israelischen Militäraktion, sondern wegen vier Umständen, die sich im
Libanon ergeben haben:
- Erstens hat sich nach der Ermordung von Hariri im Libanon eine
politische Mehrheit aus Drusen, Sunniten und Christen gebildet, was
zeigt, dass es einen einheitlichen, nationalen libanesischen Willen
gibt, nicht nur ethnische Interessen.
- Zweitens: Der syrische Rückzug aus dem Libanon.
- Drittens: Die Bereitschaft der gemäßigten arabischen Staaten,
angeführt von Saudi Arabien, den zunehmenden iranischen Einfluss zu
bekämpfen.
- Und viertens: ein unabhängiger und demokratischer Libanon gilt für
die Amerikaner als Erfolg, der gewahrt werden muss.
Leider wurden diese Bedingungen bisher nicht genützt, aus dem üblichen
Grund: Wir lösen Probleme immer erst nach einem großen Knall. Aber jetzt
kann die Möglichkeit eines Abkommens mit dem Libanon genützt werden, falls
wir keine übertriebenen Forderungen an die libanesische Regierung stellen.
Sollte unsere Haltung zum Libanon wie ein Ultimatum formuliert werden,
könnte eines der zwei schlechten Ergebnisse eintreten:
- Die Militäraktion wird noch viele Wochen andauern und die
internationale Meinung wird sich gegen uns richten.
- Eine politische Krise im Libanon, die Regierung tritt zurück, es
entsteht wieder Chaos. Ohne eine verantwortliche libanesische Regierung
kann kein Abkommen erzielt werden.
Israel muss also ausgewogen handeln. Die militärische Aktion muss
fortgesetzt werden, aber einer Feuerpause muss unter zwei Bedingungen
zugestimmt werden:
- Die Hisbollah übergibt die beiden entführten Soldaten an die
libanesische Regierung
- Israel und der Libanon regeln ihre Probleme auf der Grundlage von
vier Prinzipien:
-- Umsetzung von 1559,
-- gegenseitige Anerkennung der Souveränität,
-- Einverständnis mit der Festlegung der Grenzen
-- und Lösung humanitärer Probleme.
So werden wir erreichen, was uns wichtig ist, und auch die libanesische
Ehre wird bewahrt. Jede Erniedrigung der libanesischen Regierung muss
vermieden werden.
Warum ein Waffenstillstand unmöglich ist:
Verhandeln - mit wem?
Die Absurdität dieses asymetrischen Krieges ist, dass Israel Krieg führt
gegen ein Land, gegen das es gar keinen Krieg führt. Der Libanon beschießt
Israels Städte mit hunderten Raketen, obgleich Libanon gar nicht an dem
Krieg beteiligt ist...
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