Mitte-Links-Sieg:
Israel votiert für weiteren Rückzug aus den Gebieten
und will sozialen Fragen mehr Aufmerksamkeit widmen
Die
letzten Hochrechnungen sehen folgende Sitze: Mitte-Links -- Kadima
28, Arbeitspartei 20, MeReZ 4, Gil (Pensionärspartei) 7.
Die Mitte-Links Parteien verfügen demnach über 59 Sitze,
was eine Regierungsbildung, wenn auch nur ganz knapp, ermöglichen würde. Um
unabhängig von einer Duldung anderer (z.B. der arab. Parteien) zu bleiben,
ist deshalb die Beteiligung einer der religiösen Parteien -- SchaS 13 oder
Jahaduth haTorah 6, wahrscheinlich.
Von den Parteien des rechts-nationalistischen
Spektrums dürfte keine für eine Koalition in Frage kommen: Der Likud
Netanyahus sank auf 11 Sitze. Nationale Union und National-Religiöse Partei
erhalten zusammen 9 Sitze. Überraschend war das gute Abschneiden der
russischen Einwandererpartei
Israel Bejteinu, die 12 Sitze erreichen dürfte und damit zur dritt-
oder viertstärksten Partei wurde.
Die
arabischen Parteien erhielten, bedingt durch eine im arabischen
Bereich noch geringere Wahlbeteiligung als im jüdischen Bereich, nur 10 der
120 Sitze im Jerusalemer Parlament: Chadasch (Kommunisten) 3, R'am
4, Balad 3.
Die Wahlbeteiligung in Israel war dieses Mal deutlich
geringer als 2003.
Es bestätigte sich erneut, dass eine niedrige Wahlbeteiligung
eher die kleinen, ideologischen Parteien favorisiert, vor allem die
Rechtsparteien.
Bis 18 Uhr kamen nur 47% der Wähler in die Wahllokale, um ihre
Stimmen abzugeben. Bis zur Schließung der Wahllokale um 22 Uhr, ergab sich
ein Wert von 63%.
[Die
Wahlen zur 17. Kneseth am 28. März 2006 - 28. Adar 5766]
hagalil.com 28-03-2006 |