Am 28. März 2006, 28. Adar 5766:
Die Wahlen zur 17. Kneseth
Koalitionsverhandlungen:
Erste Gespräche eingeleitet
Nach dem Wahlsieg der Kadima-Partei des amtierenden
Ministerpräsidenten Ehud Olmert haben die israelischen Parteien
heute erste Sondierungen über die Bildung einer neuen Koalition
aufgenommen...
Nach der Wahl:
Keine Aufbruchsstimmung in Israel
Der Wahltag in Israel ist immer ein kleiner Feiertag. In
Deutschland wird ja am Sonntag gewählt. In Israel kann man am
Schabath, dem jüdischen Ruhetag, aber keine Wahlen durchführen.
Deshalb muss am Wahltag in Israel keiner arbeiten...
Gil - haGimlaim:
Wer ist Rafi Eitan?
In Israel hat man schon viel über Rafi Eitan gelesen und gehört. Er
ist der Vorsitzende von Gil, der Rentner-Partei, die bei den Wahlen
2006 überraschend sieben Mandate gewonnen hat...
Bunte Welt:
Scharons falsches Wahllokal
Ministerpräsident Ariel Scharon liegt weiter im Koma und konnte
diesmal nicht wählen...
Nach der Wahl 2006:
Ein
Parteien-Überblick
Hier Informationen zu den wichtigsten Gruppierungen (mit
Mandaten nach Auszählung von 99 Prozent der Stimmen. In Klammern die
Zahl der Sitze in der vorigen Knesset)...
Ein Kommentar zur Wahl:
Israel marschiert in
Richtung Instabilität
Das bemerkenswerte Phänomen bei den Wahlen
in Israel war der überraschende Sieg einer Partei, die es bisher
nicht gab, deren Kandidaten unbekannt sind und die sich am
Donnerstag bei Kaffee und Kuchen treffen wollen, um ein politisches
Programm zu beschließen...
Audio:
"haGalil onLine" im Mediengespräch
[komplett
als mp3] oder verkürzt als [flash].
Sendezeit: Deutschlandradio, Ortszeit, heute 29.03.2006, 08:10.
Der Zentralrat der Juden in Deutschland zu den Wahlen in Israel:
Zwischen Hoffnung und Angst
"Es ist der Beginn einer neuen politischen Ära, es ist ein
Referendum über die Zukunft Israels"...
Die lang gediente rechtsgerichtete Regierung ablösen:
Dramatische
politische Wende
Anstatt einer rechtsgerichteten Regierung, angeführt von Benjamin
Netanyahu und den Likud-Rebellen, die jeden Versuch, in Richtung
eines Friedensabkommens vorwärts zu gehen, unterminiert haben, wird
Israel nun eine Regierung erhalten, die die Mittel besitzt, den Plan
von Ehud Olmert umzusetzen...
Wahlbeteiligung:
Wie tief kann sie noch fallen?
Mit 63% war die Wahlbeteiligung bei den gestrigen Wahlen
nicht ganz so schlecht wie einige Analysten sie im Lauf des
Dienstags vorhergesagt hatten...
Kneseth-Israel 2006:
Viele Verlierer bei
Israels Wahlen
"Wir haben schwer gearbeitet. Deshalb müssen wir früh
ins Bett gehen. Vergiss nicht, dass wir Greise sind." Rafi Eitam,
Pensionär des Mossad, hatte mit seinen Parteigenossen nostalgische
Lieder zu Mundharmonika-Klängen gesungen. Zusammen mit anderen
Greisen gewann seine "Alters-Partei", Durchschnittsalter 80 Jahren,
ganze sieben Mandate...
Mitte-Links-Sieg:
Israel votiert für
weiteren Rückzug aus den Gebieten und will sozialen Fragen mehr
Aufmerksamkeit widmen
Die letzten Hochrechnungen sehen folgende Sitze:
Mitte-Links -- Kadima 28, Arbeitspartei 20, MeReZ 4, Gil
(Pensionärspartei) 7. Die Mitte-Links Parteien verfügen demnach über
59 Sitze, was eine Regierungsbildung, wenn auch nur ganz knapp,
ermöglichen würde. Um unabhängig von einer Duldung anderer (z.B. der
arab. Parteien) zu bleiben, ist deshalb die Beteiligung einer der
religiösen Parteien -- SchaS 13 oder Jahaduth haTorah 6,
wahrscheinlich.
Die Wahlbeteiligung in Israel war dieses Mal deutlich geringer als
2003.
Es bestätigte sich erneut, dass eine niedrige Wahlbeteiligung
eher die kleinen, ideologischen Parteien favorisiert, vor allem die
Rechtsparteien.
Bis 18 Uhr kamen nur 47% der Wähler in die Wahllokale, um ihre
Stimmen abzugeben. Bis zur Schließung der Wahllokale um 22 Uhr,
ergab sich ein Wert von 63%.
Heute
wird gewählt:
Höchste Alarmstufe in Israel
Israelische Sicherheitsbehörden befürchten das Schlimmste für den
Wahltag. Die Polizei setzt alle verfügbaren Kräfte ein, damit es
nicht zu einem Terroranschlag kommt...
Skeptisch, Wankend, Impulsiv oder listig:
Die Wähler in Israel
Eine Woche vor den Knessetwahlen in Israel bietet Yoel Marcus einen
- augenzwinkernden - Überblick über die israelischen Wähler und ihr
Wahlverhalten...
Alles schon gelaufen:
Der langweiligste Wahlkampf Israels
Vier Lieferwagen mit grünweißen Plakaten der antireligiösen
Schinui-Partei standen mit Särgen auf dem Dach vor dem Tor der
Hebräischen Universität in Jerusalem...
Lechts und rinks:
Und wie man das verwechseln kann, wenn es
um Israel geht
Die Geschichte zeigt, daß die israelische Gesellschaft vieles
von der Kritik adaptiert hat, die in den sechziger Jahren des 20.
Jahrhunderts nur Linksradikale formuliert hatten. Es war, was
deutsche Linksradikale für ihr Land nie betreiben dürften:
Staatskritik zum Wohle des Staates...
Unveränderter Zustand:
Bei Scharon bewegt sich nichts
Seit Januar liegt Ministerpräsident Ariel Scharon im tiefen
Koma im Siebenten Stock des Hadassah-Hospitals. Sieben Mal ist er
seitdem operiert worden. Doch gibt er immer noch kein Zeichen von
sich...
Wahlprogramme der Parteien in Israel 2006:
Ariel Sharons Partei "Kadima"
Die Partei unterstützt die Errichtung eines palästinensischen
Staates. Die großen Siedlungsblöcke sollen beibehalten werden. Das
vereinigte Jerusalem gehört zum Staat Israel.
Wahlprogramme der Parteien in Israel 2006:
Die israelische
Arbeitspartei "ha'Awodah"
Die sozialdemokratische Partei setzt sich für die Wiederaufnahme der
politischen Verhandlungen ein. Sie will Gewalt und Terror bekämpfen,
in dem sie den Sicherheitszaun innerhalb eines Jahres fertig stellt
und dafür sorgt, dass Israel in Bezug auf die Sicherheit die
Oberhand behält...
Wahlprogramme der Parteien in Israel 2006:
Die links-liberale
"Meretz-Yachad"
Die Partei ruft zu einem Ende der Besatzung auf sowie zur Räumung
der Gebiete von Siedlern und Soldaten. Es wird keinen umfassenden
Frieden geben ohne Vereinbarungen mit Syrien und dem libanesischen
Volk...
Wahlprogramme der Parteien in Israel 2006:
Der
national-konservative Likud
Der Likud ist gegen die Errichtung eines arabischen
palästinensischen Staates westlich des Jordans...
Sephardische Hüter der Torah:
Die religiös-sephardische SchaS
Zu den Hauptzielen der religiösen, sephardischen Partei gehört die
Eindämmung der Arbeitslosigkeit und Anreize für Arbeitgeber.
Unterstützung für Frauen und hilfsbedürftige Gruppen...
Wahlprogramme der Parteien in Israel 2006:
Israel unser Heim -
Jisrael Bejtenu
Israel und die Palästinenser werden Gebiete
westlich und östlich der Waffenstillstandslinie von 1948
austauschen...
Parteien in Israel 2006:
Die Nationale Union /
MafDaL
Im Februar 2006 beschlossen die Mitglieder der
national-religiösen Partei "Mafdal" und "Ichud Haleumi" (Nationale
Union), die beiden Listen zu vereinen...
Israel vor den Wahlen (arabischer Bereich):
Die Arabische
Nationale Partei
Jede Regelung zur Beilegung des
arabisch-israelischen Konflikts wird unterstützt, doch die meisten
Ziele drehen sich auf die arabische Bevölkerung im Staat Israel...
Neue arabische Partei:
Israel soll ein Kalifat werden
Eine neue arabische Partei in Israel will eine islamische
Gesetzgebung errichten und gegen "rassistische Diskriminierung" und
"Israelisierung" in Israel vorgehen...
Die Wahlen zur 17. Kneseth am 28. März 2006, 28.
Adar 5766:
31 Parteien kämpfen um
120 Sitze
In der israelischen Gesellschaft finden sich enorme
Interessen- und Meinungsunterschiede, welche sich auch in einer
großen Parteienvielfalt widerspiegeln. Nicht von ungefähr spricht
man von "Zwei Juden, drei Meinungen!"...
Warum vorgezogene Wahlen zur 17. Knesset?
Allgemeines zu
Israels Wahlsystem
Am 8. Dezember 2005 unterzeichnete der
israelische Staatspräsident, Moshe Katsav, den Auftrag zur Auflösung
der Knesset...
2006 befinden sich weniger Wahlberechtigte
im Ausland:
Mindestens jeder
Fünfte ist noch Unentschlossen
Die Wahlen zur Knesset finden dieses Jahr direkt vor
Beginn der Pessach-Reisesaison statt, und die meisten Israelis
verbringen ihren Urlaub nicht im Ausland...
Ehud Olmert:
Israel wird bis 2010
seine Grenzen festlegen
Der amtierende Ministerpräsident Ehud Olmert (Kadima)
will innerhalb von vier Jahren eine endgültige Grenze zwischen dem
Staat Israel und den Palästinensischen Autonomiegebieten festlegen.
Der Bau im Gebiet E-1 soll fortgesetzt werden...
Jede Stimme zählt:
Israelische Wahlen in Qatar
Der Wahlkampf in Israel dauert noch zwei Wochen an, doch der Gang zu
den Urnen hat schon begonnen. Etwa 4500 israelische Diplomaten haben
weltweit von Australien bis San Francisco begonnen zu wählen...
In Scharons Fussstapfen:
Aus den Augen, aus dem Sinn
Bei den Wahlen in Israel dürfte Ehud Olmerts Partei Kadima
die stärkste Kraft werden. Doch seine Politik der einseitigen
Schritte verspricht keine Ruhe im Nahen Osten...
Likud und Avoda attackieren Olmert:
Von Rechts und von Links
Im Likud und in der Arbeitspartei wird die Kritik am amtierenden
Ministerpräsidenten Ehud Olmert immer lauter. In den Umfragen der
letzten Woche hatte sich die Unterstützung für beide Parteien kaum
verändert. Gleichzeitig zeichnet sich Ehud Olmert mehr und mehr als
Schwachstelle Kadimas ab...
Eine Prognose zur Kneseth 2006:
In Zukunft noch mehr Generäle, dafür bleiben
Frauen und Orientalen unterrepräsentiert
Die Stabilität in den Umfragen ermöglicht es, sich
die Gestalt der kommenden Knesset auszumalen: Simbabwe und
Afghanistan werden mehr Frauen in den Parlamenten haben als Israel,
die Anzahl der Juristen wird sich um ein Drittel verringern...
"Ein Land, in dem es Spaß macht zu leben":
Ausschnitte aus einem
Interview mit Ehud Olmert
Sagen Sie uns bitte, fragen wir den
amtierenden israelischen Premierminister Ehud Olmert, muss ein
Staatsführer ein Vorbild für seine Landsleute sein? "Auf jeden
Fall", antwortet er mit einer Spur von Misstrauen...
Shulamit Aloni:
Hört endlich auf, uns in
Angst und Schrecken zu versetzen!
Der Staat Israel ist der stärkste Staat
der Region: militärisch, wirtschaftlich, wissenschaftlich und
kulturell. Er erfreut sich weit reichender Unterstützung von Seiten
der USA und der europäischen Länder. Er hat friedliche Beziehungen
zu Ägypten und Jordanien...
Einseitiger Prozess:
Olmert wirbt für
weiteren Rückzug aus der Westbank
Im Falle eines Wahlsiegs will der
amtierende Ministerpräsident Ehud Olmert (Kadima) um internationale
Unterstützung für einen weiteren einseitigen Prozess Israels in der
Westbank werben...
arzenu Deutschland:
Delegiertenwahlen zum 35. Kongress des Zionistischen Weltverbandes
arzenu Deutschland hat sich in den vergangenen Monaten intensiv um
die Vorbereitung der Wahlen in Deutschland bemüht und erreicht, das
erstmals in Deutschland alle Jüdinnen und Juden sich an den Wahlen
beteiligen können...
Endspurt:
Müdigkeit - und
noch vier Wochen bis zu den Wahlen
Der Wahlkampf schleppt sich vom
Winterschlaf in die Frühjahrsmüdigkeit. Nur die Kandidaten rennen
etwas herum, die Aktivisten sind gleichgültig...
Nicht aus dem selben Casino:
Ehud Olmert und
die Generäle
Olmert wurde mit kühler Höflichkeit
empfangen. Der Applaus bei seiner Ankunft war mager. Tschitsch und
andere Generäle sprachen, zum Teil von sich selbst, zum Teil von
Arik. An Olmert wurde kaum erinnert...
Informationen
zum Wahlgesetz:
Die Kneseth und das Wahlgesetz
-
Aktives und passives Wahlrecht
- http://www.knesset.gov.il
Rückblick:
Die Wahl zur 16. Kneseth 28-01-2003
Die Wahl zur 15. Kneseth 17-05-1999
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