[haGalil
Notausgabe]
Die
gefälschten Karikaturen
von Ulrich W. Sahm, Jerusalem, 5. Februar
2006
Akhmad Akkari, Sprecher von 21
dänisch-muslimischen Organisationen, bestätigte, den ursprünglichen 12 bei
Jyllands-Posten abgedruckten Mohammad-Cartoons noch drei hinzugefügt zu
haben, "um einen Einblick in die hasserfüllte Stimmung gegen Moslems in
Dänemark" zu verdeutlichen. Das erklärte Akkari gegenüber "Brussels
Journal", einer Vereinigung europäischer Journalisten, die sich nach
eigenen Angaben gegen die "Konsens-Kultur im heutigen Europa
auflehnen; Freiheit, Wissen und Wahrheit anstreben". Akkari kennt angeblich
nicht den Ursprung der drei zusätzlichen Bilder. Sie seien dänischen Moslems
anonym zugeschickt worden. Er weigert sich allerdings, die Namen der
Empfänger freizugeben.
Der Sturm um die Karikaturen brach nicht
sofort aus. Ursprünglich wurden 12 Bilder im September in der dänischen
Zeitung Jyllands-Posten abgedruckt. Sie waren von verschiedenen Künstlern
geschaffen worden, um ein Kinderbuch zum Leben des Propheten Mohammed zu
illustrieren.
Eine Gruppe extremistischer Moslems in Dänemark, deren Gesamtzahl die
dänische Journalistin Hana Foighel auf "weniger als tausend" schätzt,
bereitete eine 43 Seiten lange Broschüre vor, mit der sie sich auf Reisen
nach Ägypten und Libanon begab, um Vertretern der arabischen Liga,
Akademikern, Religionsführern und dem Großmufti von Ägypten die angebliche
"Hasskultur der Dänen zu beweisen". An der Spitze der Delegation stand Ahmed
Abdel Rahman Abu Laban. Die Washington Post zitierte den "prominenten Imam"
im vergangenen August mit den Worten: "Die Dänen fürchten, im größeren
europäischen Ozean zu verschwinden. Sie ließen dafür die Immigranten den
Preis bezahlen. Moslems machten sie zu ihren Sündenböcken."
Diese Broschüre enthält nicht nur die 12 abgedruckten Darstellungen des
Propheten, darunter die mit einem zur Bombe stilisierten Turban. Abgebildet
sind da auch die drei hinzugefügten Bilder und weitere satirische Seiten der
Jyllands-Posten. Ein Bild zeigt den Propheten mit Schweinsschnauze, wie er
in ein Mikrophon singt, eine Kritzelzeichnung beschreibt ihn als pädophilen
Dämon und eine besonders schlimme Karikatur zeigt einen am Boden knienden
betenden Moslem, den gerade ein Hund besteigt. Neben arabischen Erklärungen
und dänischen Zeitungsausschnitten sind in der Broschüre abstrakte Bilder
von Klee und der Mona Lisa wiedergegeben. Die dänische Bildunterschrift
unter der "Mona Lisa" von Leonardo da Vinci belehrt die Leser, dass eine
gewisse Loge "seit tausenden Jahren" wisse, dass es sich hierbei um eine
Abbildung des Propheten Mohammed handle. Die dänische Zeitung Ekstra Bladet
besitzt eine Kopie der Broschüre und hat sie ins Internet gesetzt.
Es
gibt inzwischen auf dutzenden Internetseiten Abbildungen der zwölf
ursprünglich von Jyllands-Posten gedruckten Bilder. Da kann man schnell
erkennen, dass die zusätzlichen besonders beleidigenden drei Cartoons nicht
von der dänischen Zeitung stammen.
"Wie können Sie nur den Propheten
als Schwein abbilden", fragte ein arabischer Journalist bei CNN den
dazugeschalteten Redakteur der dänischen Zeitung Jyllands-Posten. Völlig
entwaffnet antwortete der: "Das haben wir doch gar nicht getan." Der Araber
fällt ihm ins Wort und sagt: "Ich habe es mit eigenen Augen gesehen. Wie
können Sie nur das Gegenteil behaupten." Diese peinliche Diskussion dient
als weiterer Beweis dafür, dass in der arabischen Welt die Proteste gar
nicht gegen die veröffentlichten Karikaturen von Jyllands-Posten gerichtet
sind. Gesehen hat die Karikaturen ohnehin kaum jemand. Nur eine jordanische
Zeitung wagte, sie nachzudrucken. Die Reaktion der Herausgeber folgte
postwendend: ""Die Herausgeber der Wochenzeitung Shihan wurden überrascht
vom Nachdruck der schändlichen Karikaturen des Propheten Muhammad und
verurteilen in aller Schärfe dieses unverantwortliche Verhalten seitens der
Redaktion. Es wurde beschlossen: alle Ausgaben der Zeitschrift vom Markt zu
nehmen; eine Untersuchung darüber einzuleiten, wer im Verlag für dieses
schändliche Verhalten verantwortlich ist. Die Firma wird strenge Maßnahmen
gegen jeden ergreifen, der mit dieser Tat in Verbindung steht. Der
Vorstandsvorsitzende des Verlags Taba´un Al-Arab beschloss, den
Chefredakteur ab dem 2.2.2006 von seinen Aufgaben zu entbinden."
Arabische TV-Sender wie Al Jasira blenden die Karikaturen aus und selbst
CNN vertuscht sie bis zur Unkenntlichkeit. So wirkt allein eine verbale
Beschreibung dessen, was in dieser Broschüre enthalten war. Aber das reicht
offenbar aus, um 1,3 Milliarden Moslems in eine Rage zu versetzen, an der
sich Tausende mit unbeschreiblicher Zerstörungswut beteiligen.
Kommentar zu den gefälschten Bildern:
Brunnenvergifter-Legende im
Stil des Islam
Kann man die
Gefühle eines Blinden mit pornografischen Fotos verletzen oder bereiten
schiefe Töne einem Tauben Ohrenschmerzen? Die Moslems sind hier wie
"Blinde", denn beim besten Willen konnten sie die angeblich so verletzenden
Karikaturen nicht sehen...
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