Gedenken an die Opfer von Lidice:
63. Jahrestag der Auslöschung eines Dorfes
Am vergangenen Samstag kamen Politiker und Zeitzeugen
zu einem Gedenkakt in der Gedenkstätte Lidice zusammen, um an die
Auslöschung des Ortes durch die Nationalsozialisten vor 63 Jahren zu
erinnern.
Der Vorsitzende des Abgeordnetenhauses Lubomir Zaoralek
bezeichnete Lidice als Symbol für das Versagen von Zivilisation und Kultur
in Europa und erinnerte mit Blick auf das Massaker im bosnischen Srebrenica
im Jahre 1995 daran, dass ähnliche Ereignisse auch nach dem Zweiten
Weltkrieg in Europa nicht unmöglich geworden sind.
Am
10. Juni 1942 hatten nationalsozialistische Einheiten das Dorf Lidice unweit
von Prag als Strafaktion für die Ermordung von Reichsprotektor Reinhard
Heydrich dem Erdboden gleich gemacht. Die in dem Ort lebenden Männer waren
auf der Stelle erschossen worden, die Frauen wurden in KZs deportiert und
die Kinder zur Umerziehung gegeben. Von den knapp 500 Einwohnern des Ortes
haben nur 150 den Krieg überlebt.
Radio Prag
10-06-1942:
Das Massaker von Lidice
hagalil.com 14-06-2005 |