Jermas-Shamir:
Brückenschlag in Wien
Von Karl Pfeifer
Erschienen bei: Dokumentationsarchiv des
österreichischen Widerstandes
Juliane Wetzel vom Berliner Zentrum für
Antisemitismusforschung hat den "neuen" Antisemitismus auf den Punkt
gebracht:
"Die zweifellos legitime
Kritik an der israelischen Politik und Regierung überschreitet dann eine
Grenze zum Antisemitismus, wenn das Existenzrecht des Staates Israel in
Frage gestellt oder gar negiert wird, eine Gleichsetzung von Zionismus und
Rassismus erfolgt oder Vergleiche zwischen dem nationalsozialistischen
Völkermord an den Juden und dem Vorgehen des israelischen Militärs gezogen
werden, mit der häufig eine Umkehr der Täter-Opfer-Rolle einhergeht.
Festzuhalten gilt auch, dass an Israel, im Vergleich zu anderen Staaten,
nicht selten ein 'double standard', also eine Doppelmoral angelegt wird. Die
USA sehen sich in diesem Umfeld als Schutzmacht Israels nicht selten auch
scharfen Angriffen ausgesetzt. Antiamerikanische und antisemitische
Vorurteile, die sich um die Frage drehen, wie Amerika und Israel die
unterstellte Macht gebrauchen bzw. missbrauchen, vermischen sich hier
häufig. Um diese Inhalte zu transportieren, werden Codes wie 'Ostküste',
'ZOG' (Zionist Occupied Government) oder 'USrael' benutzt, die sich im
gesamten politischen Spektrum finden." (1)
Hinter dem Akronym ZOG verbirgt sich die traditionelle
Verschwörungstheorie, nach der die meisten Regierungen der Welt hinter den
Kulissen von Juden gesteuert werden, daher wird es von Rechtsextremisten und
Neonazis gebraucht, die mit diesem Schlagwort oft genug zum Sturz ihrer
Regierung aufrufen.
Fritz Edlinger, dem Generalsekretär der Gesellschaft
für Österreichisch-Arabische Beziehungen und ehemaligen Vertreter der
Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ) beim Nahostkomitee der
Sozialistischen Internationale, bleibt es vorbehalten, ZOG im Jahr 2005
im deutschsprachigen Raum auch außerhalb der Neonazi-Szene zu propagieren.
Er gab im Wiener ProMedia Verlag das Buch Blumen aus Galiläa
von Israel Shamir heraus. Laut Edlinger "repräsentiert [Shamir] das 'andere'
Israel, das in Europa - und vor allem im deutschsprachigen Mitteleuropa -
kaum zu Wort kommt". Demgegenüber wurde bereits im Februar 2004 öffentlich
darauf hingewiesen, dass Israel Shamir in Wirklichkeit schwedischer
Staatsbürger ist, in Stockholm lebt und dort 2001 den Namen Jöran Jermas
angenommen hat. (2)
Edlinger und der von Hannes Hofbauer geleitete ProMedia
Verlag begehen also einen Etikettenschwindel, wenn sie den Antisemiten
Jermas-Shamir als Juden präsentieren, denn er ist orthodoxer Christ. Es ist
irrelevant, ob er tatsächlich jemals Jude war und zum Christentum
konvertiert ist, wie er angibt, oder ob er schon immer Christ war. Aber im
Denken von Edlinger, Hofbauer und Co. kommt der Etikettierung als Jude oder
Jüdin ein zentraler Stellenwert im Prozess der Selbstimmunisierung gegenüber
Kritik zu: Antisemitismus hört auf einer zu sein, wenn er von jüdischer
Seite artikuliert wird.
In dem von Edlinger herausgegebenen Buch findet sich auch
das Kapitel "Der Schatten von Zog". Zu diesem vermerkte Jermas-Shamir mit
dankenswerter Offenheit auf seiner deutschsprachigen Homepage: "Aus dem
Englischen übersetzt für das Deutsche Kolleg". (3) Diese
Kaderschmiede für militante Rechtsextremisten wurde bis zu deren Zerwürfnis
von den Antisemiten Reinhold Oberlercher und Horst Mahler (4)
angeführt, die aus dem radikal linken ins neonazistische Milieu gewandert
sind.
Jermas-Shamirs antisemitische Agenda
"Der Schatten von Zog" ist eine seltsame Mischung aus
einer prätentiös klingenden, gegen das Judentum gerichteten Pseudo-Theologie
und antisemitischer Agitation, die mit einem Ausfall gegen "die Furcht
erregende Gedankenpolizei ADL" (Anti-Defamation League) beginnt. Wie
stets nimmt die antisemitische Paranoia die Pose der Entlarvung ein.
Antisemiten fühlen sich tatsächlich dauernd verfolgt und sind stets im
Besitz eines geheimen Wissens. So auch Jermas-Shamir, der die geheime
Hintergrundmacht an die Öffentlichkeit zerrt: "Dieser König [ZOG], genauso
wie der jüdische Gott, mag es nicht, wenn man seinen Namen erwähnt."
Jermas-Shamir bedient ein weit gestreutes Publikum mit
seinen antisemitischen Tiraden. Von den Rechtsextremisten über christliche
Fundamentalisten und bis zu Teilen der Globalisierungsgegner sieht man in
den USA die jüdische Machtzentrale und gleichzeitig die Schrittmacher einer
die Völker zerstörenden Globalisierung. Dieser Antisemitismus und der
Antiamerikanismus vereinen die sonst sehr verschiedenen politischen
Richtungen auch in ihrer Solidarität für den Irak:
"Das Besatzerregime im Irak
wurde von der US-Armee eingesetzt, im Interesse der Zionisten, und man kann
es zu Recht ZOG, Zionist Occupation Government (zionistische
Besatzerregierung), nennen. Dennoch ist dieses ZOG auch ein Zog, ein Diener
der Finsternis und der Verwüstung, denn sein erster Schritt war die
Zerstörung der Büchereien und Museen von Bagdad."
Es ist Irrsinn, hat aber Methode. Wenn in Bagdad Iraker
Museen plündern, dann sind laut Jermas-Shamir die Zionisten schuld.
(5) Um das beweisen zu können, wird Joachim Martillo,
Computerspezialist und fundamentalistischer Katholik, als ein "Gelehrter des
Zionismus" (sic!) zitiert, der behauptet:
"Der Zionismus hat es sich
seit langem zur Aufgabe gemacht, Zielbevölkerungen ihres kulturellen Erbes
zu berauben und sie in Lehm zu verwandeln, um sie dann in Übereinstimmung
mit der zionistischen Ideologie formen zu können."
Bereits nach der Französischen Revolution 1789 entstand
der Mythos der Jüdischen Weltverschwörung, der zu einer ganzen Reihe von
Fälschungen inspirierte, wie die Protokolle der Weisen von Zion, die
dazu benutzt wurden, Judenpogrome in Russland zu rechtfertigen. Hitlers
Denken war ebenfalls beeinflusst von den Protokollen und diese
spielten eine wichtige Rolle bei der Vorbereitung des Holocausts. In die
arabische Welt gelangten die Protokolle bereits vor dem Krieg, wo sie
zu Bestsellern wurden. Heute beruft sich Hamas in ihrer Charta
explizit auf die Protokolle. (6)
Jermas-Shamir sieht die Zukunft der USA düster: "Das
Problem ist, dass das amerikanische Volk keinen Ausweg aus der zionistischen
Übernahme hat." Daran sind natürlich die Medienbesitzer schuld, "die eine
unproportionelle Anzahl von Juden einstellen und somit nichtjüdische
Amerikaner diskriminieren". Laut Jermas-Shamir "hat die Konzentration von
Juden ihre Besonderheiten, denn Juden bekennen sich zu einem anderen, nicht
christlichen oder sogar antichristlichen Glauben. Der durchschnittliche
jüdische Herausgeber oder Medienbaron ist jedes Mal ziemlich unzufrieden,
wenn er auf eine Bezugnahme zu Christentum oder der heiligen Jungfrau
stößt".
Aber wo ein Jermas-Shamir, da ist auch eine Rettung in
Sicht:
"Die jüdische Dominanz in den
Medien sollte unter anderem durch die Trennung von Werbung und Medien
beseitigt werden. Werbende Medien sollten keine Nachrichten oder Artikel
enthalten und Nachrichten-Medien sollten keine Werbung enthalten dürfen. Die
kommerzielle Werbung in den Medien war (laut Werner Sombart) eine jüdische
Erfindung im 18. Jahrhundert." (7)
Jermas-Shamir lässt uns auch an seiner Vulgärtheologie
teilhaben. So postuliert er in seinem ZOG-Artikel:
"Das jüdische Konzept der
Beziehung von Mensch zu Gott unterscheidet sich metaphysisch von dem - sagen
wir einmal - katholischen Konzept, und zwar so sehr, wie sich Diesel von
Benzin unterscheidet. Die vorherrschende Stellung der Juden im westlichen
Diskurs verursacht dieselben Probleme, die man bekäme, würde man den Tank
eines mit Diesel betriebenen Autos mit Benzin füllen."
Auffallend ist in folgendem Zitat die Nähe zu Horst
Mahler:
"Die universalistische
Ableitung von 'Jude' ist 'Mammonit', denn Mammoniten akzeptieren und
verallgemeinern die äußerlichen Merkmale des jüdischen Denkmusters. Ein
'absoluter Jude' ist Zionist (für sich selbst und für andere Juden) und
Mammonit (gegenüber Nichtjuden)."
Das alles findet man in dem von Edlinger herausgegebenen
und von Hofbauer verlegten Buch.
Ergiebig ist auch ein Blick in die Homepage von
Jermas-Shamir, der immer von "die" und "den Juden" spricht, denen er
pauschal alles Böse unterstellt. Zum Beispiel:
"Die Juden bekämpfen für ewige
Zeiten Christus und die Kirche und es gibt keine Chance für Frieden im
Heiligen Land, es sei denn die Position der Synagoge wird unterminiert und
die Juden von der Kirche gerettet. [...] Die orthodoxe Kirche ist die
einzige Kirche, die das Feuer der Apostel bewahrt [...] Andere Kirchen,
sogar die katholische Kirche nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil hat die
unannehmbaren Bedingungen der Juden akzeptiert und war mit Bedingungen
einverstanden, die einst vom Heiligen Paulus abgelehnt wurden."
(8)
2001 schreibt Jermas-Shamir:
"Die Kräfte der jüdischen
Überlegenheit und der Anbeter der Habsucht sind wieder vereinigt, um
Christus zu kreuzigen. Die USA, dieses neue Rom, gibt wieder ihre
Unterstützung, um Henker zu werden. [...] Wir können jetzt die Fehler
unserer Vorväter wiederholen und stillschweigend die Pläne unserer
selbsternannten Führer dulden. Wir können diesen Fehler korrigieren und die
Kreuzigung verhindern." (9)
Doch er begnügt sich nicht mit der Propagierung eines
orthodoxen Christentums, sondern unterstellt den Juden auch Ritualmorde und
Hostienschändung. (10)
In einem anderen Artikel behauptet Jermas-Shamir, dass
auch wenn die Protokolle der Weisen Zions gefälscht sind, deren
Inhalt doch stimmt:
"Anstatt Glauben, bietet der
Feind Streben nach Mammon an. Während wir in der heutigen (16. 11. 02)
International Herald Tribune Anklagen gegen homosexuelle Priester und Nonnen
lesen, sieht man folgende Zeilen in den Protokollen: 'Wir haben Sorge
dafür getragen, die christliche Priesterschaft zu diskreditieren und ihre
Mission zu ruinieren, die noch unsere Pläne hindern könnten. Tag für Tag
sinkt ihr Einfluss auf die Menschen. Der Zusammenbruch des Christentums ist
nahe.'"
Laut seiner paranoiden Weltsicht veröffentlichen Zeitungen
solche Nachrichten nur aus böser Absicht:
"Wir sind Zeugen dieses Plans:
die Religion wird entfernt, Neo-Liberalismus oder die Anbetung von Mammon
nehmen ihren Platz ein, während mit der Abschaffung des Sozialismus dieser
tapfere Versuch einer nicht religiösen Brüderlichkeit zusammenbrach und ein
ideologisches Vakuum hinterließ."
Dieses Vakuum will nun Jermas-Shamir mit antisemitischer
und nationalbolschewistischer Agitation füllen:
"Diese Beobachtung hat einige
Kritiker ausrufen lassen, 'Der wirkliche Schöpfer des Strategieplans ist
unser alter Feind, der Prinz dieser Welt, dessen endgültiges Ziel es ist,
die göttliche Präsenz zu eliminieren und die Menschheit zugrunde zu
richten.' Das ist wahr, aber der Prinz der Welt kann nicht direkt agieren.
Er braucht freie Menschen, die diesen Plan akzeptieren. Diese freien
Menschen und ihre möglichen Verbündeten sind [...] die Finanzkapitalisten
und die Meister des Diskurses." (11)
Kontakte zu Rechtsextremisten
Jermas-Shamir pflegt nicht nur Kontakte zum deutschen
Neonazi Horst Mahler, sondern auch zu anderen prominenten Rechtsextremisten.
Das hat Edlinger/Hofbauer nicht gestört, denn Jermas-Shamirs Buch "ist ein
Aufschrei gegen den Zionismus". Und im Kampf gegen den verhassten Zionismus
ist ihnen offenbar jeder Bündnispartner recht, auch wenn es ein derart
ausgewiesener Antisemit wie Jermas-Shamir ist.
Aber man kann Fritz Edlinger eine gewisse Konsequenz nicht
absprechen, wenn er in seinem Vorwort Israel vorwirft, den Völkermord an den
Juden "bewusst als Argument und Druckmittel zur Durchsetzung und
Rechtfertigung" einzusetzen. Schon vor 23 Jahren hieb er als
Bundesvorsitzender der Jungen Generation der SPÖ in die gleiche
Kerbe. (12)
Tatsache ist, dass dieser von Edlinger als "Linke[r] und
radikale[r] Demokrat" hofierte Jermas-Shamir nicht nur von Holocaustleugnern
und Rechtsextremisten gelobt wird, sondern auch aktiv für diese Partei
ergreift. Hier nur zwei Beispiele von vielen: Jermas-Shamir lässt auf seiner
Homepage einen Joh Domingo im Namen von weißen Rassisten - die er
euphemistisch "Nationalisten" nennt - "Liberalen und Palästinensern" ein
antijüdisches Bündnis anbieten. Domingo "erklärt" auch, dass sich doch die
Antisemiten lediglich gegen die jüdische Übermacht wehren und: "Warum
Zionismus Rassismus aber Antisemitismus keiner ist". (13)
Jermas-Shamir selbst verteidigt die National Alliance,
eine die Überlegenheit der weißen Rasse postulierende prominente
rassistische Organisation in den USA, wegen ihrer antizionistischen Haltung.
Zwar "fehlt diesen Kerlen das Fingerspitzengefühl und einige ihrer Ideen
sind seltsam", findet Jermas-Shamir, "aber sie sind zur richtigen
Schlussfolgerung gekommen: Amerika sollte nicht den Willen der Zionisten
erfüllen und für sie im Dritten Weltkrieg kämpfen". (14)
Was der Herausgeber hätte wissen können
Die Rückseite des Buches wirbt mit der Behauptung: "In
Israel Shamir hat es [das palästinensische Volk] einen würdigen Mitstreiter
gefunden, dessen spitze Feder inhaltlich kompromisslos und formal voll des
jüdischen Witzes ist."
Ich publizierte bereits im Februar 2004 die Übersetzung
eines Artikels über Jermas-Shamir, in der unter anderem auch folgender
Absatz enthalten war: "Jedoch scheinen prominente Vertreter der
Palästinenser diese Meinung nicht zu teilen. Ali Abunimah, ein prominenter
Medienkritiker auf der Website Electronic Intifada und Hussein Ibish,
Pressesprecher des American-Arab Anti-Discrimination Committee (ADC),
warnten bereits 2001, dass Shamir ein Antisemit sei und kein Kritiker
Israels. Sie behaupteten, dass seine Israel-Kritik nicht weniger sei als
klassische Elemente aus der europäischen antisemitischen Tradition."
(15)
Außerdem wird auf dem Cover postuliert, dass "sich der
Autor nicht nur für die Befreiung Palästinas ausspricht, sondern sich für
ein weiter gefasstes Ziel einsetzt: die Befreiung des öffentlichen
Diskurses". Die Frage stellt sich, wovon denn dieser Diskurs befreit werden
soll? Die Antwort ist eindeutig: Von jeder Hemmung und Zurückhaltung, die es
verbieten müsste, derart kruden Antisemitismus zu verbreiten.
Es ist bezeichnend, dass sich die Herren Edlinger und
Hofbauer nicht mit dem Autor näher beschäftigt und nicht wenigstens seine
Homepage angeschaut haben. Anscheinend aber stört sie die antisemitische
Haltung eines Jermas-Shamir nicht. Offenbar ist gerade ein solches Buch, das
von Holocaustleugnern und Rechtsextremisten propagiert wird
(16), Zeichen eines Brückenschlags antiimperialistischer Linker mit
Rechtsextremisten. (17) Was sie eint ist die gemeinsame
Israelfeindschaft, die das Existenzrecht des Staates leugnet oder in Frage
stellt. Da treffen sich Antiimperialismus, traditioneller Antisemitismus,
Antiamerikanismus, Rechtsextremismus, "Revisionismus" und muslimischer
Extremismus. Israel und seine Politik werden zum zentralen Problem der
Nahostregion hochgespielt, doch eine solche Querfront richtet sich nicht nur
gegen den Staat Israel, sondern bedroht auch die Juden außerhalb Israels,
denn sie macht diese mitverantwortlich für die Politik der USA im Nahen
Osten.
Die von Edlinger behaupteten "Perspektiven eines
demokratischen und friedlichen Zusammenlebens der beiden Völker" werden mit
solchen Veröffentlichungen sicher nicht aufgezeigt. Aber es ist ja geradezu
ein Charakteristikum des "neuen" Antisemitismus, dass er sich hinter
wohltönenden Begriffen wie Frieden oder Demokratie verschanzt.
Nachtrag:
Was mich von Anis Hamadeh unterscheidet
08.09.03, An die Bundesministerin
Frau Renate Schmidt - BM für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Sehr geehrte Frau Schmidt,
die Internet-Seite
www.klick-nach-rechts.de wird von Ihrem Ministerium unterstützt:
"Gefördert im Rahmen des Aktionsprogramms 'Jugend für Toleranz und
Demokratie - gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und
Antisemitismus'". Die dort veröffentlichten Texte, z.B. von Karl
Pfeifer, sind allerdings geprägt von Philosemitismus, Einseitigkeit und
Verbreitung von Feindbildern. Auch Beiträge anderer Publizisten sind
wohl eher zur Aufhetzung und Diffamierung von Einzelpersonen und
Gruppierungen gedacht (z.B. gegen Dr. Sumaya Farhat-Naser, Attac,
die Frauen in Schwarz, Shraga Elam, Jamal Karsli) als zu einer
kritischen und unvoreingenommenen Hinterfragung des Themas. Hier ein
paar SCHLAG-Zeilen von Artikeln auf der vom BM mit Steuergeldern
geförderten Seite: Artikel "Verzerrte Berichterstattung: Moslems in,
Juden out. Verzerrte Berichterstattung über Israel am Beispiel
französischer Medien, war ein Thema auf einer Tagung in Jerusalem" von
Karl Pfeifer, URL:
http://www.klick-nach-rechts.de/gegen-rechts/2003/05/berichterstattung.htm
// Artikel "Friedensfreunde: Seltsame Wiener Friedenskämpfer" von Karl
Pfeifer. URL:
http://www.klick-nach-rechts.de/gegen-rechts/2003/06/friedensfreunde.htm
// Artikel "'Geistiger Terror': Wie attac-Stuttgart den deutschen
Stammtisch bedient" von Max Brym, URL:
http://www.klick-nach-rechts.de/gegen-rechts/2003/05/attac.htm,
Artikel: "Frauen in Schwarz: Schweigen zur palästinensischen Apartheid"
von Karl Pfeifer, URL:
http://www.klick-nach-rechts.de/gegen-rechts/2003/06/frauen.htm
Anis Hamadeh
http://www.anis-online.de/mediendatenbank/0309-2.htm
Anis Hamadeh, einer der aktivsten
Verfechter der arabischen Sache, sieht Jermas-Shamir nur von der Warte
der Nützlichkeit. Dass Jermas-Shamir "Juden diskriminiert" stört ihn
nicht. "Dies bedeutet nicht, dass ich aufhöre mit ihm zu sprechen, es
bedeutet nicht, dass ich ihn nicht mehr mit "Lieber Shamir" anrede, wenn
ich will, oder dass ich seine Spuren verwische." Anis Hamadeh "möchte
Israel Shamir nur nicht in einer verantwortlichen Position sehen"
http://www.anis-online.de/mediendatenbank/israelshamir.htm
Was mich von Anis Hamadeh
unterscheidet: Ich würde niemand, der Araber diskriminiert als
"Lieber...." ansprechen.
Karl Pfeifer |
Anmerkungen:
(1) Juliane Wetzel, "Antisemitismus in Europa" Vortrag in
Bremen am 26. 5. 2004.
http://www.boell-bremen.de/dateien/f94c98a6b3843c23d6ea.doc
(2)
http://www.hagalil.com/archiv/2004/02/norwegen.htm
(3) Näheres zum Deutschen Kolleg (DK) im
Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfahlen über das Jahr 2004,
Seite 104, kann von
www.im.nrw.de/verfassungsschutz heruntergeladen werden. Siehe auch:
http://lexikon.idgr.de/d/d_e/deutsches-kolleg/deutsches-kolleg.php
(4) Die Texte von Jermas-Shamir weisen eine verblüffende
Ähnlichkeit mit denen von Horst Mahler auf. Was auch im letzten Bericht des
Nordrhein-Westfälischen Verfassungsschutzes zum Ausdruck kommt: "Noch tiefer
in die Abgründe im Rechtsextremismus nicht selten vorfindbarer antijüdischer
Verschwörungstheorien führen Auslassungen zu den Terroranschlägen vom 11.
September 2001, für die der bekannte Rechtsextremist Horst Mahler
verantwortlich zeichnet. In dem Text 'Independence-Day live' markieren die
Anschläge 'das Ende des Amerikanischen Jahrhunderts, das Ende des globalen
Kapitalismus und damit das Ende des weltlichen Jahwe-Kultes, des
Mammonismus'. Weiter argumentiert der Text, dass die Terrorakte nichts
anderes seien als Akte der Selbstverteidigung von den Vereinigten Staaten
unterdrückter Völker: 'Dieser Kleinkrieg ist ein Befreiungskrieg und als
solcher ein Weltkrieg, weil der Feind der Völker die Welt beherrscht'. Wer
dieser Feind ist, wird nicht verschwiegen: 'Es ist der die gläubigen Juden
auf die Erlangung der Weltherrschaft durch Geldleihe ausrichtende
Jahwe-Kult, der dem kapitalistischen System gegenwärtig seine tödliche
Dynamik verleiht.' Mahler versteigt sich letztendlich zu der Aussage, die
'militärischen Angriffe auf die Symbole der mammonistischen Weltherrschaft'
seien - weil sie vermittelt durch die Medien den Widerstandsgeist der Völker
beleben und auf den Hauptfeind ausrichten - eminent wirksam und deshalb
rechtens'. Ähnlich äußerten sich zahlreiche Rechtsextremisten in Europa und
den USA. Als zentrales international kompatibles Bindemittel fungiert
Antisemitismus, gepaart mit Kritik an der 'Vergötzung des >American way of
life< im Heiligenschein der >Menschenrechte<'. Offen ausgesprochen werden
muss das Wort Jude nicht einmal, denn wenn von 'One Worlders', 'New World
Order' oder von der 'Ostküste' gesprochen wird, ist allen, die es verstehen
wollen, klar, wer gemeint ist." Zwischenbericht 2004
Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen, Seite 26, kann von
www.im.nrw.de/verfassungsschutz heruntergeladen werden.
(5) "Museum Madness in Baghdad" MEQ spring 2004,
http://www.meforum.org/article/609
(6) Hamas Charter: Article Thirty-Two: The Attempts to
Isolate the Palestinian People "For Zionist scheming has no end, and after
Palestine they will covet expansion from the Nile to the Euphrates. Only
when they have completed digesting the area on which they will have laid
their hand, they will look forward to more expansion, etc. Their scheme has
been laid out in the Protocols of the Elders of Zion, and their present
[conduct] is the best proof of what is said there".
http://www.palestinecenter.org/cpap/documents/charter.html
(7) "Man weiß, daß nach der These Sombarts die Juden die
wirklichen Schöpfer des Kapitalismus gewesen sein sollen; er schrieb ihnen
darum einen entscheidenden Einfluß auf den amerikanischen way of life
zu, ohne dessen gewahr zu werden, daß es sich dabei um durchaus
eigenständige Charakterzüge handelte, wie sie der scharfsinninge Tocqueville
bereits ein Jahrhundert zuvor beschrieben hatte." (Léon Poliakov, Geschichte
des Antisemitismus 1983, Band V, S. 243)
(8)
http://www.israelshamir.net/english/hellen.shtml
(9)
http://shamir.mediamonitors.net/april152001.html
(10)
http://www.israelshamir.net/german/German8.htm
(11)
http://www.thetruthseeker.co.uk/article.asp?ID=322
(12) 1982 richtete der Bundesvorsitzende der
SPÖ-Unterorganisation Junge Generation, Fritz Edlinger, an die
Israelitische Kultusgemeinde Wien einen Brief und stellte den Vertretern
der jüdischen Gemeinde unter anderem die Frage, "ob es überhaupt noch für
Sie erträglich ist, von offiziellen Stellen eines Landes finanzielle
Unterstützung anzunehmen, dessen Bundeskanzler [Bruno Kreisky] Sie immer
wieder als Feind des Staates Israel diffamieren". Edlinger gab der jüdischen
Gemeinde Wien auch Ratschläge und grenzte wieder einmal Juden aus: " Anstatt
sich stets durch billige und oberflächliche Appelle an das schlechte
Gewissen bzw. die Verpflichtung zur Wiedergutmachung an die österreichische
[...] Bevölkerung zu wenden, sollten Sie besser einmal genauer und
kritischer die politische Entwicklung in dem von Ihnen mit unkritischer
Verbissenheit verteidigten israelischen Staat ansehen. [...] Solange Sie
dazu nicht bereit sind", so Edlinger, "spreche ich Ihnen schlichtweg die
moralische Berechtigung ab, über öffentliche Erklärungen und Aktivitäten von
österreichischen Organisationen ein Urteil abgeben zu können." (Die
Gemeinde, 8. 9. 1982)
(13)
http://www.israelshamir.net/english/JohD.shtml
(14)
http://shamir.mediamonitors.net/august172002.html
(15)
http://www.hagalil.com/archiv/2004/02/norwegen.htm
Allerdings ist Jermas-Shamir auch Mitglied des Vorstandes der
palästinensische Vereinigung Deir Yassin Remembered. Im gleichen
Vorstand sitzt auch Hanan Ashrawi und einige antizionistische Juden, die es
nicht stört, mit einem Antisemiten und Mitarbeiter von Horst Mahler
gemeinsame Sache zu machen.
http://www.deiryassin.org/board.html
(16) Nur zwei Beispiele:
http://www.adelaideinstitute.org/Dissenters/mahler0.htm,
http://www.geocities.com/CapitolHill/1404/shamir.html
(17) Als Ausdruck dieses Brückenschlages kann auch die
Tatsache gewertet werden, dass Hofbauer in seinem Verlag gemeinsam mit
Viorel Roman ein Buch über "Transsilvanien - Siebenbürgen" publiziert hat.
Roman sorgte als Dozent an der Universität Bremen schon 1998 mit
antisemitischen Äußerungen für Aufregung. Im selben Jahr gratulierte er in
einem Brief an Corneliu Vadim Tudor, den Führer der neofaschistischen
Partei Groß-Rumänien, diesem zur Proklamation seiner "10 Gebote". Tudor
fordert dort u. a. "die Isolation krimineller und asozialer Zigeuner".
Darüber hinaus ist ein Buch Romans im Verlag des Ehrenvorsitzenden der
neofaschistischen Vereinigung Rumänische Heimstätte, Josif Constantin
Dragan, erschienen.
hagalil.com 17-05-2005 |