Hamburg und die "Gebrüder Wolf":
Return of the Tüdelband
Vor
gut einem Jahr wurden sie mit Büchern, Tonträgern und einem Theaterstück in
den Kammerspielen wiederentdeckt: die jüdischen Gesangshumoristen und
Revuestars „Gebrüder Wolf“. Seitdem wissen die Hamburger endlich, wem sie
das beliebte Lied: „An der Eck steiht´n Jung mit´n Tüdelband“ (1911 von
Ludwig Wolf geschrieben) verdanken.
Regisseur Jens Huckeriede erzählt ihre
Geschichte aus der Sicht von Dan Wolf. Der Rapper/Schauspieler aus
Kalifornien macht sich, 56 Jahre nach Auschwitz und 75 Jahre nach dem Tod
seines Urgroßvaters Leopold, begleitet von den Kumpels seiner Band
„Felonius“ auf familiäre Spurensuche.
Von 1895 bis in die 1930er Jahre standen die
Tüdelbandjungs auf deutschen Bühnen. Dan Wolf findet ihre Spuren in
Hamburger Antiquariaten und der Roten Flora. Suchen, rappen und innehalten
im Konzentrationslager Neuengamme, Hamburger Bands, jede Menge Rap und
natürlich die kongeniale „Tüdelband“-Interpratation der „Kammerspiele“ -
Wolfs, Peter Franke und Gerhard Garbers: ein wunderbar dokumentiertes Stück
Hamburger Populärkultur, das den Bogen bis zum Hip Hop spannt.
D 2003, 73 Min., (OmU) Regie: Jens Huckeriede,
Interpreten/ Komponisten: Fink, Bernadette LaHengst, TGV, Der Fall Boese,
Huss, Veranda Music, Dan Wolf/Felonius, und viele andere.
Start 1. April -EYZ
Kino GbR, Köpenickerstr.154a, Tel.: 030 24313030, Fax.: 030 24313031,
E-Mail.:
eyz@eyz-kino.de
RealAudio:
Die Gebrüder Wolf: Twüschen Elvchaussee und Stadtparksee 3:09
highlightzone.de
- Mit der unsterblichen Zeile "An de Eck steiht´n Jung mit´n Tüdelband"
beginnt ein Song, der zu so etwas wie der inoffiziellen Nationalhymne der
Hansestadt Hamburg wurde. Das Lied über den Jungen mit dem Metallreifen, den
er mit einem Stock zum trudeln bzw. "tüdeln" bringt, gipfelt in dem
problemlos mitgröhlbaren Refrain "Klau´n Klau´n, Äppel wüllt wi klau´n". Es
wurde 1911 von den Gebrüdern Ludwig und Leopold Wolf komponiert, die das
Couplet "Een echt Hamborger Jung" auch selbst in stilechter
Hafenarbeiterkluft auf Bühnen in ganz Europa mit riesigem Erfolg zum Besten
gaben. Nach 1933 gerieten die Gebrüder (ganz im Gegensatz zu ihrem größten
Hit) in Vergessenheit, denn den beiden jüdischen Schlachtersöhne, deren
eigentlicher Nachnahme Isaac lautete, wurde es verboten öffentlich
aufzutreten.
Doch jetzt rollt eine gewaltige
Wolf-Revivalwelle an. In den Hamburger Kammerspielen läuft erfolgreich "Die
Jungs mit dem Tüdelband" und Jens Huckeriede drehte den Dokumentarfilm
"Return of the Tüdelband". Passend dazu erscheint jetzt diese CD auf der
Hamburger Musiker die Wolfs covern. Den Auftakt macht allerdings die
Hip-Hop-Band "Felonious" aus San Francisco zu der auch der Wolf Urenkel Dan
Wolf gehört. Auch viele der restlichen Titel dieser CD sind ähnlich
gelagerte oft englischsprachige Hip-Hop- oder Rap-Versionen mit kurzen
deutschen Einschüben und wirken dabei etwas beliebig und austauschbar. Doch
interessant wird immer wenn die echten Wolfs durchschimmern etwa bei den
Samples historischer Aufnahmen von "Goldjunge" oder bei "Helikons" Version
der wunderschönen Ballade "Komm doch mit mir Therese, sonntags nach
Blankenese".
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Einen ganz besonderen Stellenwert in der regionalen
deutschsprachigen Unterhaltungsszene nehmen neben Martin Bendix Künstler wie
Julius Thannhauser, Josef Plaut, die Gebrüder Wolf, Alfred Auerbach, oder
Paule Graetz ein. Ihr Medium war der Dialekt. Sie wurden zum Innbegriff
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29-03-2004 |