Nachtrag
von Ester Golan, Jerusalem
Gestern (am 2. Oktober 2003) erreichte uns folgende Zuschrift zum Artikel
"Schändungen
jüdischer Gedenkorte in Berlin".
Betruebt las ich ihre Wochen-Bilanz:
Schändungen jüdischer Gedenkorte in Berlin
"Mittwoch 24. September 2003:
Die "Stolpersteine" für Gedenksteine für das jüdische Ehepaar (meine Eltern)
Aron und Elsbeth Dobkowsky wurden aus dem Straßenpflaster vor deren
ehemaligem Wohnhaus an der Courbièrestraße 16 gerissen. Erst am Tag davor
waren die Stolpersteine gelegt worden. Aus diesem Anlass war die heute
80jaerige Tochter der Ermordeten aus Israel angereist".
(Meldung Berliner Morgenpost)
Am Tag davor war ich erstaunt wieviel Interesse die Schueler der
Loecknitz-Grundschule, die ueber meine Eltern nachgeforscht hatten
aufbrachten, und wie intensive sie an der Lebensgeschichte meiner Familie
teilnahmen.
Die Verlegung der Stolpersteine im Namen meiner Eltern war eine sehr
liebevoll und gefuehlsvoll vorbereitete Gedenkfeier. Ein Schueler Chor der
Loeknitz-Grundschule sang zwei hebraeische Lieder mir zu Ehren.
ca. 25 Bekannte und Freunde nahmen teil, so wie die Schulleiterin und
Klassenlehrerin, der Kuenstler Gunter Deming der die Stolpersteine graviert
und einsetzt, Stolperstein Projektleiter fuer Berlin Herr Hold,
Stellvertrtende Buergermeister und Stadtrat fuer Schule, Bildung und Kultur
Bezirksamt Tempelhof-Schoeneberg Herr Dieter Hapel, mehrere Pressevertreter
und Fotographen waren dabei.
Wie schade dass es Menschen gibt die daran Anstoss nehmen.
Wie kommt man an diese Menschen heran? Was haben sie gegen das Erinnern?
Was kann man dagegen unternehmen?
In grosser Traurigkeit
Tochter der Ermordeten
Ester Golan
Jerusalem
http://geocities.com/Ester_Golan
Zum Weiterlesen:
An-Sichten eines Rabbiners:
BLUT AUF DER
STRASSE
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