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Laudatio für Ilka Schröder
Sacha Stawski
Hannover – 25.09.2003

"Liebe Frau Schröder, sehr verehrte Damen und Herren,

Es ist mir eine besondere Ehre an dieser Stelle zu Ihnen sprechen zu dürfen und ich möchte mich i.B. bei Herrn Klimnik für die heutige Einladung bedanken.
Ich muß gestehen: dies ist meine erste Laudatio, und erst recht meine erste Laudatio für eine Abgeordnete des Europäischen Parlaments. Sie, Frau Schröder, sind seit nicht einmal vier Jahren im Europäischen Parlament haben sich aber bereits heute mit Ihrem Engagements für Israel einen einzigartigen Ruf geschaffen.

In meiner Arbeit für Honestly-Concerned, einer Initiative besorgter Bürger gegen Antisemitismus und für eine wahrhaftige Berichterstattung insbesondere über den Nahostkonflikt, bin ich schon oft über den Namen "Ilka Schröder" gestolpert. Immer wieder tauchte ihr Name in Zusammenhang mit Unterschriftsaktionen gegen Antisemitismus und für eine kritische Auseinandersetzung mit dem Mißbrauch von EU Hilfsgeldern an die Palästinensische Autonomiebehörde auf. Zu diesem Zeitpunkt wußte ich jedoch nicht wer diese Frau Schröder ist...

Der Lebenslauf von Frau Schröder ist faszinierend – angefangen von dem jungen Alter von Frau Schröder – gerade einmal 25, bis hin zu Ihrer Ausbildung, aber vor allem ihres politischen Engagements. Im Alter von gerade mal 15 trat sie dem Bündnis 90 / die Grünen bei, und blieb bis 2001 Mitglied. Schon in jungen Jahren setzte sie sich gegen ein Deutsches Engagement im Jugoslawienkrieg ein. Einige mögen das kritisch gesehen haben – interessant für mich aber waren Ihre Beweggründe. Es war nämlich das erste militärische Engagement Deutschlands nach 1945. Trotz ihrer jungen Jahre folgten Sie nicht dem Trott der professionellen Pazifisten, sondern Sie handelten aus einem deutschen Geschichtsbewußtsein heraus. Ebenso möchte ich erwähnen, daß sie sich schon früh auf Europäischer, bzw. International Ebene engagierten. So waren Sie Vorsitzende der Europäischen Grünen Jugendorganisation. Seit 1999 sind sie das jüngste Mitglied des Europäischen Parlaments, wobei ich nicht hoffe, daß Sie das möglichst lange bleiben, denn selbstverständlich wollen wir, daß ebenso junge und engagierte Menschen, wie Sie es sind, nachrücken und Ihnen den Titel "jüngstes Mitglied" wieder nehmen mögen.

Neben Ihrer politischen Laufbahn haben Sie, Frau Schröder, es geschafft, Ihr Studium fortzusetzen. Mit einem Master of Arts in International Relations wollen sie es am Ende dieses Jahres an der Freien Universität Berlin zum Abschluß zu bringen. 2002 haben sie bereits Ihren Bachelor of Arts in Political Theory bekommen. Nun ja, als so aktiver Politiker, wie Sie es seit dem 15. Lebensjahr sind, an der Universität erst später die Theorie zum eigenen Handeln zu lernen, ist wohl eher ungewöhnlich. Ich wage mal zu behaupten, daß andere Politiker weder die Theorie noch die Praxis wirklich kennen, so wie Sie uns das als Jungpolitiker in bewundernswerter Weise bereits heute immer wieder demonstrieren.

Meine Damen und Herren, in der Welt in der wir alle leben ist das, wofür sich Frau Schröder einsetzt, mehr als selten geworden. Für die meisten Menschen in diesem Land ist es selbstverständlich geworden, ein Anti-Kriegsengagement für einen vehementen Anti-Amerkianismus, Antizionismus und sogar Antisemitismus zu mißbrauchen. Wohl könnte man den Pazifismus mit Blick auf die Deutsche Geschichte loben. Doch darf dieser Einsatz nicht zu einem pauschalisierten Engagement gegen die vermeintlichen Goliaths dieser Welt werden, und das nur aufgrund einer tendenziösen oder - vorsichtig ausgedrückt - problematischen Medienberichterstattung. Man kann da leicht auf die falsche Bahn geraten, wenn nicht mehr Gerechtigkeit oder ein berechtigtes Handeln das Kriterium sind.....

Der Schwache, das vermeintliche Opfer, verdient nicht automatisch unsere Solidarität, nur weil er schwach ist. Diese Mentalität ist destruktiv. Denn sowie der böse Starke besiegt und geschlagen ist, müßten wir automatisch wieder Seite wechseln. Haben die Alliierten etwa den Zweiten Weltkrieg gegen die Nazis geführt, weil sie stark waren, oder weil sie das Böse waren. Und gemäß dieser verbreiteten David und Goliath Mentalität müßten wir uns heute mit den armen und verfolgten Nazis , den Rassisten und Antisemiten solidarisieren, weil sie die Schwachen sind während die freiheitliche Demokratie zum starken Goliath geworden ist. Ich möchte das nur mal so mit einem vielleicht hinkenden Vergleich in den Raum stellen, um das Absurde dieser Mentalität hervorzuheben.

Ein aktuelles Beispiel lieferten die so genannten Friedensdemonstrationen. Da wurden nicht nur Amerikanische Fahnen verbrannt, sondern auch Israelische. Die Israelkritik endete aber nicht mit dem symbolischen Verbrennen der Israelischen Fahne. Israels pures Existenzrecht wurde in Frage gestellt und schließlich wurde sogar in der Propaganda die israelische Verteidigungspolitik mit der systematischen Ermordung von 6 Millionen Juden während der Schoah gleichgesetzt.

Die meisten Menschen in diesem Land wähnen sich gerne in dem Glauben, daß Antisemitismus nicht mehr zum Deutschen Alltag gehöre. Das ist ein Irrtum und um so mehr müssen wir Menschen ehren und loben, die sich über die schleichenden und immer lauter werdenden Klischees und Vorurteile in unserem Land hinwegsetzen und offen aussprechen, was andere unter den Teppich kehren. Nicht nur die unmittelbar betroffenen Juden müssen Ihren aktiven Einsatz gegen den Antisemitismus loben. Sie tun etwas Entscheidendes für die seelische Gesundheit des ganzen deutschen Volkes. Wir alle wissen heute, daß das Krebsgeschwür des Antisemitismus nicht nur Juden trifft. Der rassistische Wahn der Nazis hat vor nur 60 Jahren die halbe Welt in Trümmer gelegt.

Meine Damen und Herren, die Zahlen sprechen für sich. Egal ob Sie lieber wissenschaftliche Studien des Siegmund-Freud-Institus anschauen, die feststellen, daß 36% der Deutschen die Äußerung "Ich kann gut verstehen, daß manchen Leuten Juden unangenehm sind" verständlich finden, oder einer Umfrage des Spiegels, bzw. von NFO Infratest glauben wollen, die feststellt, daß 35% der 18-29-jährigen eine Analogie zwischen dem israelischen Vorgehen und dem Nazi-Völkermord sehen das Ergebnis bleibt immer das Gleiche. Auch das Ergebnis einer ADL Studie wonach nur 32% der Deutschen meinen, daß Juden zu viel Macht in der Geschäftswelt haben würden ist nicht ermutigender.

Aber anstatt Sie nur mit Statistiken zu überhäufen, möchte ich Sie lieber mit aktuellen Beispielen allein aus den letzten 2 Wochen konfrontieren. Es handelt sich hierbei um einen Ausschnitt von Schlagzeilen aus der Rubrik "Innenpolitik" des elektronischen Informationsdienstes, wie ihn Honestly Concerned nahezu täglich per Internet verschickt.

Freitag 19.09.2003:
? e110 - Brandstifter zünden Straubinger Disko an - Hakenkreuze geschmiert
? e110 - Weitere Festnahme im Neonazi-Umfeld - Mutmaßlicher Rechtsextremist in Berlin gefaßt
? WELT- Haftbefehl gegen 17-jährige mutmaßliche Rechtsextremistin

Donnerstag 18.09.2003:
? e110- Unbekannte verunstalteten Autos und Schulgebäude mit Hakenkreuzen
? e110- Mit Sprengung gedroht - Neonazis beschimpften Pizzabäcker
? IKG/dpa/APA - Deutsche Polizei-Gewerkschaft: Zu wenig Einsatz gegen Rechtsextreme
? AP - Rechtsextremistische Bombenbauer von Jena gehen straffrei aus
? dpa - Rasche Anklage gegen verhaftete Neonazi-Bande nicht absehbar
? e110 - «Neue Dimension» - Spiegel und Schily sehen Warnung vor Neonazis bestätigt
? SZ - Günther Beckstein - Bedrohung durch eine "Braune Armee Fraktion"
? SZ - Hintergrund - Das Netz der Rechtsextremisten - Münchner Neonazis um Martin Wiese haben enge Kontakte zu Gesinnungsgenossen in anderen Bundesländern.
? SZ - Skinhead-Schläger - Verbindung zu Bombenbauern - Die Skinheads, die am Wochenende in München einen dunkelhäutigen Amerikaner angegriffen haben, standen in Verbindung mit den rechtsextremistischen Drahtziehern der geplanten Attentate.

Sonntag 14.09.2003:
? AP - Elf Skinheads überfallen Ausländer in München
? e110 - Berge: Grabstellen von KZ-Häftlingen geschändet
? e110 - Rechte aus dem Norden randalieren in Thüringen
? e110 - Umgeknickte Pflanzen - Riesiges Hakenkreuz in Maisfeld entdeckt
? AP- Antisemitismus wächst laut Verfassungsschutz
? e110 - Die «Rollkommandos» von Biesenthal - Vietnamesisches Geschäft schon neun Mal Ziel von Anschlägen
? WELT- Neonazis sind immer auf der Jagd nach Waffen und Sprengstoff - Verfassungsschutz registriert Zunahme an Straftaten

Dienstag 11.09.2003:
? e110 - Zwangsarbeiter-Mahnmal in Leegebruch geschändet
? e110 - Berlin: 24-jähriger Iraner beschimpft und geschlagen
? e110 - Junge Neonazis terrorisieren Backnang - Polizei ist Jugendlichen auf der Spur
? dpa - NS-Vergleich des Berliner Finanzsenators sorgt für Wirbel
? HAGALIL/KONTRASTE - Bespuckt, Beleidigt, Boykottiert: Ein deutscher Jude gibt auf - Die Geschichte von Dieter T. ist keine laute Geschichte, sie ist keine Sensationsstory, keine die große Schlagzeilen macht. Die Geschichte von Dieter T. beginnt und endet hier an seinem koscheren Geschäft, einem Lebensmittelladen im bürgerlichen Berlin-Tegel

Und so weiter, und so weiter....

Und leider meine Damen und Herren ist die Situation was den Rest von Europa betrifft um keinen Deut besser. An dieser Stelle reicht die Zeit nicht, um auf europäische Ereignisse im Detail einzugehen. Ich möchte jedoch wenigstens an die Haltung der Österreichischen Regierung gegenüber der Jüdischen Kultusgemeinde erinnern, die vor dem finanziellen Ruin steht und bereits 32 Kündigungen an Angestellte der Gemeinde ausgesprochen hat. Es sollten auch physische Gewaltakte gegen Juden und Jüdische Institutionen in Frankreich und anderen Ländern Europas erwähnt werden. Nicht zuletzt war nach der Ermordung von Anna Lindh von einer starken rechtsextremem Gefahr in Schweden die Rede.

Sehr verehrte Damen und Herren, warum schweife ich vom Thema Ilka Schröder ab?!? Die Antwort ist einfach: Weil es keine Selbstverständlichkeit ist, sich für Juden, Jüdisches Leben oder für Israel einzusetzen, weder in Deutschland, noch in Europa.

Soviel zum Thema Antisemitismus.

Ungleich problematischer ist das Thema Nahost und speziell Israel. Die Bevölkerung kennt aus den Medien vor allem Bilder wie diese.....

Beispiel 1:
Böse, radikale, gewalttätige Israelische "Siedler"

Die TAZ veröffentlicht dieses Bild von einem israelischen Mädchen, dessen Familie in den Gebieten lebt. Das Mädchen hat einen Stein in den Händen, denn es wollte eine Mauer bauen, um israelische Soldaten daran zu hindern, illegale Außenposten zu räumen. DIESES Mädchen hat den Stein auf niemanden geworfen, im Gegensatz zu anderen Kindern in der Region. Trotzdem lautet die schriftliche Beschreibung dieses Bildes: "Gewalt von Kindesbeinen an: jüdische Siedlerin in Ofra". Dasselbe Bild erschien übrigens auch in der "Welt" neben einen Bericht über die "Jungen radikalen Siedler".

Beispiel 2:

Aus der Welt - Bild Untertitel: Die zwei Gesichter des Leids: Eine palästinensische Mutter (l.) trauert im Dorf Rantis um Ihren Sohn, einen Attentäter vom Dienstag. Eine junge Israelin weint unmittelbar nach dem schweren Bombenanschlag auf ein Cafe in Jerusalem um die Opfer.

-> Mit anderen Worten: Eine Gleichstellung von Tätern und Opfern!!!

Beispiel 3:

SZ – Endloser Kreislauf von Terror und Vergeltung
gefolgt von der noch etwas größeren und fetteren Überschrift:
Israel bombardiert Haus eines Hamas-Führers
-> Mit anderen Worten: Verteidigung = Vergeltung = Terror

Sicherlich ist es mehr als angemessen zu hinterfragen warum gerade ein solches Bild zu dem eigentlichen Arti-kelthema – nämlich dem Missbrauch von EU Geldern durch die PA gewählt wurde!!!!

Meine Damen und Herren, das vom Betrachter wahrgenommene Bild ist letztendlich immer das Gleiche. Israel ist der böse Goliath, die Palästinenser die unterdrückten Davids, denen man zu Hilfe eilen müsse. Niemand ist aufgefordert, die Politik der israelischen Regierung in jedem Punkt und automatisch gutzuheißen, so wie wohl nicht jeder Deutsche ja zu allem sagt, was der Bundeskanzler sagt oder tut. Aber es gibt zwei entscheidende Punkte, die jenseits von rechts oder links liegen und ganz besonders hier in Deutschland angesichts der eigenen Geschichte nicht geduldet werden dürfen. Das eine ist die bis heute von einigen muslimischen Staaten und radikalen palästinensischen Gruppen propagierte Infragestellung des Existenzrechtes Israels als jüdischer Staat. Wer diese Vorstellungen direkt oder indirekt unterstützt oder aber mit blindlings verteilten europäischen Steuergeldern fördert, will offenbar vollenden, was Hitler mit seiner Schoah schon weitgehend gelungen ist.

Europäische Politiker sind immer wieder die ersten, die israelische Verteidigungsmaßnahmen als abscheuliche Vergeltungsmaßnahmen verurteilen. Sie können oder wollen nicht sehen, daß Israel wie jeder andere Rechtsstaat handelt und nicht gemäß dem vermeintlichen biblischen Prinzip der Rache, fälschlich als "Auge um Auge, Zahn um Zahn" bezeichnet. Noch schlimmer ist Europas Mitschuld und Mitverantwortung an den blutigen Vorgängen in Nahost.

Manche meinen, daß Mitleid mit der Palästinensischen Bevölkerung gleichzeitig Feindseligkeit gegenüber Israel bedeuten müsse. Der Eindruck überwiegt, als müsse Kritik an der Israelischen Regierung mit finanzieller Unterstützung für die Palästinensische Autonomiebehörde aufgewogen werden. Millionen und Abermillion Euros fließen jedes Jahr von der EU an die Palästinensischen Autonomiebehörde. Dabei kümmert es nur wenige Menschen wie Ilka Schröder und ein paar Andere, daß ein Teil dieser Gelder zur Finanzierung von Hass und Terror oder zur Bereicherung Einzelner mißbraucht werden. Die EU hat sich bisher rigoros geweigert, diese Tatsachen auch nur zu untersuchen, obgleich inzwischen nicht nur aus israelischen Quellen die Beweise auf dem Tisch liegen. Gerade erst am vergangenen Sonntag ist wieder einmal bei einer Buchhaltungsprüfung des IWF (Inter-nationalen Währungsfonds) , bekannt geworden, daß Herr Arafat $ 900 Millionen aus öffentlichen Geldern in von ihm kontrollierte Spezialkontos überwiesen hat.

Meine Damen und Herren, Ilka Schröders Engagement ist zu verdanken, daß der Mißbrauch europäischer Steuergelder für höchst zweifelhafte Zwecke wie Terror und Hass, schnöder Massenmord und Rassismus wenigstens diskutiert werden. Nichts ist gegen zweckgebundene und genau kontrollierte Finanzierung von Projekten wie Abwasseranlagen, Müllabfuhr oder dem Aufbau von Frauenorganisationen einzuwenden, die den Menschen zugute kommen. Aber Millionensummen zu überweisen und dann nicht zu prüfen, was den Drittklässlern in europäisch geförderten Schulbüchern beigebracht wird, ist eine Sünde. Unter keinen Umständen sollten wir Europäer einen abscheulichen Heldenkult um Selbstmordattentäter finanzieren. Das kommt einer Förderung von Massenmord gleich.

Frau Schröder hat mit Ihrem Engagement Außerordentliches geleistet. Sie hat in mühsamer Einzelarbeit ein Drittel aller Abgeordneten des Europaparlaments, etwa 160 Abgeordnete aus allen Fraktionen und allen 15 EU-Staaten dazu bewegt eine Petition zur Einrichtung eines Untersuchungsausschusses zu den EU-Zahlungen an die PA zu unterschreiben. Seither scheute sie keine Mühe dieses Thema immer wieder an die Tagesordnung zu setzen – lange nachdem Mitunterzeichner der Petition wieder verstummt sind und sich mit der rechtswidrigen Entscheidung der Fraktionsvorsitzenden zufrieden gegeben haben den Antrag nicht dem Plenum vorzulegen, sondern lediglich mit einer nicht-öffentlichen Kommission das Thema aus der Welt zu schaffen. Auch heute noch kämpft Frau Schröder für eine öffentliche Untersuchung dieses Themas. Ihnen, Frau Schröder gebührt dafür Dank, Respekt und Unterstützung.

Bei dem Wort Unterstützung komme ich nicht darum an das Engagement eines jeden Einzelnen der hier Anwesenden zu appellieren. Frau Schröder, wie auch andere Mitglieder des Europäischen Parlaments sind gewählte Abgeordnete. Sie sind letztlich auf die Unterstützung ihrer Wählerschaft angewiesen. Genauso sind sie verpflichtet, auf Petitionen und Anliegen ihrer Wähler zu reagieren. Ähnliches gilt auch für Mitglieder der Presse, deren Redaktionen auf Leser oder Zuschauer angewiesen sind. In beiden Fällen haben Sie die Möglichkeit Einfluß zu nehmen....

Es gibt es Organisationen wie Honestly-Concerned, die ich heute mit Stolz vertrete. Wir sind um die Wahrhaftigkeit der Berichterstattung bemüht und verleihen unseren Grundsätzsätzen vermehrt durch Leserbrief- und Unterschriftenaktionen unserer wachsenden Mitgliedschaft Nachdruck. Jeder von Ihnen kann zu Stift und Zettel greifen, oder einfacher noch einen PC anschalten und einen Brief oder ein eMail an seinen Abgeordneten, seine Zeitung oder seine Fernsehredaktion schreiben. Immer noch meinen zu viele Menschen, daß sich andere bemühen würden und daß man nicht selber handeln müsse – die Realität besagt etwas anderes. Wenn es nicht Personen wie Ilka Schröder gäbe, die sich so engagieren, gäbe es auch keine Hoffnung auf den von Frau Schröder beantragten Untersuchungsausschuß. Den brauchen wir nicht, um vielleicht Korruption aufzudecken. Wir brauchen ihn vor Allem, um festzustellen, ob wir die blindlings finanzierten Projekte wirklich mit unserem Gewissen vereinen können, oder ob wir uns vielleicht einer Beteiligung an Mord und Totschlag und an einer Unterstützung von Terror schuldig machen. Gleichgültig ob wir friedensbewegt, pazifistisch oder antiamerikanisch eingestellt sind, gegen den Krieg predigen und Partei für die Palästinenser ergriffen haben, weil die angeblich die Schwächeren sind: Das bedeutet noch längst nicht, daß wir Europäer deshalb den Wahnsinn von Selbstmordattentaten und damit auch einen Massenmord an Juden mitfinanzieren sollten durch wegschauen. Zum Wohl des palästinensischen Volkes, das hoffentlich eines Tages den Weg zu einem friedlichen nachbarschaftlichen Leben neben ihren jüdischen Nachbarn im Staat Israel finden mögen, sollte klar sein, daß eine Verherrlichung von Selbstmord zwecks blindem Mord an Unschuldigen ein gesellschaftlicher Wahn ist, der nicht nur Israelis das Leben kostet, sondern die Palästinenser von innen moralisch zerstört.

Meine Damen und Herren, abschließend möchte ich ein persönliches Wort in eigener Sache an Sie richten. Auch wenn ich heute nicht gekommen bin um über die Aktivitäten von Honestly-Concerned zu sprechen, so bitte ich Sie dennoch eines der ausliegenden Flugblätter mitzunehmen und sich in unsere Mailingliste einzutragen. Die "Fakten" wie sie uns in den Medien präsentiert werden, sind oft nur ein Teil der Wahrheit. Jeder sollte das hinterfragen. Honestly-Concerned bietet einen einzigartigen Pressespiegel mit Hintergrundinformationen zu den Themen des heutigen Abends – also dem Nahostkonflikt, Antisemitismus und Rechtsextremismus. Ebenso fordern wir sie auf, Leserbriefe zu schreiben und sich an unseren Aktionen zu beteiligen. Frau Schröder hat bereits bewiesen, daß sie bereit ist, ihr vorgelegte Informationen zu hinterfragen. Sie hat dem auch ein wirklich ehrliches persönliches Engagement folgen lassen. Sie müssen nicht mit allen Entscheidungen in der politischen Laufbahn von Frau Schröder übereinstimmen, um sich ein Vorbild an Ihrem Einsatz für Israel und gegen Antisemitismus zu nehmen.

Danke für Ihre Aufmerksamkeit und Danke Frau Schröder!

Theodor-Lessing-Preises für aufklärerisches Handeln:
Rede von Ilka Schröder

Preis für Aufklärerisches Handeln:
Ilka Schröder erhält Theodor Lessing Preis

hagalil.com 26-09-2003

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