Bezieht sich auf e-Mail v. 22-12-2004 / Dr. Sven-Olaf Obst an Eva Ehrlich und Christian Jellinek an Eva Ehrlich vom 23-12-2004 |
e-Mail v. 27-12-2004 / Eva Ehrlich an Dr. Sven-Olaf Obst
und Christian Jellinek
Sehr geehrter
Herr Dr. Obst, sehr geehrter Herr Jellinek, Es scheint
nun aber genau dieser "aktualisierte" Antrag zu sein, der im Ministerium
den Anschein erweckt hat, es sei die Erhaltung des Projekts "OR" auch ohne
einen Trägerwechsel möglich gewesen. Dass dem keinesfalls so ist, hat
nun aber auch
Herr Jellinek in seinem Schreiben konstatiert. Ich zitiere wörtlich: "Da
eine weitere Förderung von "haOr" von der Zusammenarbeit mit haGalil
abhängig gemacht wird, endet das Projekt zum 31.12. 2004". Um dieses
zentrale Nichtverständnis ein für alle Male aufzuklären sei aus der vom
DJI (Deutsches Jugendinstitut, München), im Rahmen des Berichts zur
wissenschaftlichen Begleitung der "Maßnahmen gegen Rechtsextremismus und
Gewalt" erstellten Datenbank zum Programm entimon (Erläuterung und Link in
der Anlage 2) zitiert. "Seit 1995
ist es hagalil online gelungen, die Dominanz nazistischer Propaganda im
Internet im Bereich des ANTISEMITISMUS zurückzudrängen. Das Projekt hat
deshalb zum Ziel, die redaktionelle Arbeit von hagalil online weiter
auszubauen und zu sichern. Die Informationen zu jüdischem Leben, jüdischer
Kultur und Geschichte sowie – vor dem Hintergrund zunehmender
antisemitischer/antizionistischer Tendenzen im Diskurs darüber – zum
Nahost-Konflikt werden im Rahmen der Projektarbeit dort verbreitert.
Authentische Informations- und Aufklärungsangebote, Ansprechbarkeit in
Kommunikationsplattformen und die Bereitstellung des Meldeformulars gegen
nazistische Propaganda im Internet sind die Strategien des Projekts". Dass Herr
Jellinek dies nicht wahrhaben möchte, könnte die Frage, ob fachliche
Gründe gegen eine weitere Fortführung bei dem bisherigen Träger sprechen,
aufwerfen. Dies soll hier aber nicht erörtert werden. Festzuhalten
ist jedoch, dass der bisherige Projektträger offensichtlich nicht mehr
willens und auch nicht in der Lage ist, das Projekt fortzuführen. Bis zur
Ablehnung des Trägerwechsels seitens der g-sub war der Übergang im
Einvernehmen zwischen altem und neuen Träger durchaus möglich und
empfohlen, so dass sich auch die Frage nach fachlichen Gründen gegen eine
weitere Fortführung beim bisherigen Träger bisher gar nicht gestellt hat. Herr Dr. Obst
hat mehrfach betont, dass ein Trägerwechsel - trotz seiner aktuellen
Anweisung zu einer ganz allgemein ablehnenden Haltung - genau dann zu
befürworten ist, wenn nur so die Fortführung eines Projekts und die
Sicherung der nachhaltigen Wirksamkeit gewährleistet werden kann.
Genau dies wird
der neue Träger hagalil e.V. leisten, da hier die erforderliche
Sachkompetenz und Kontinuität angesiedelt sind. Dass der
bisherige Träger eine weitere Kooperation strikt ablehnt, wird aus dem
aktuellen Schreiben des Vorstands von Tacheles Reden! e.V. noch einmal
deutlich. Ich zitiere wiederum wörtlich: "Wir sind - wie mit Ihnen und
Herrn Gall ausführlichst erörtert - zu keiner Zusammenarbeit mit Ihnen
nicht mehr bereit, deshalb wurde ja auch von uns der Trägerwechsel
vorgeschlagen". Ganz ähnlich äußert sich Herr Jellinek ja auch im
Einschreibebrief vom 16-12-2004 (siehe Anh. 3). Sehr geehrter
Herr Dr. Obst, es ist unser dringendes Anliegen die redaktionelle und
technische Arbeit von hagalil online mit dem bisherigen Engagement weiter
auszubauen und zu sichern und damit das Projekt haOR zum Erfolg zu führen.
Sicher liegt es auch im Interesse des zuständigen Ministeriums, ein
Projekt abzusichern und zum Erfolg zu führen, in das bereits viele Mittel
geflossen sind und dessen Befürwortung in zahlreichen Empfehlungsschreiben
aus Politik und Wissenschaft deutlich hervorgeht. Wir bitten
Sie daher dem vorgeschlagenen Trägerwechsel zu zustimmen. Eva Ehrlich
Anlagen: DAS PROJEKT "OR": 3. Einschreiben von Tacheles Reden! an haGalil, eingegangen in München am 16-12-2004 (s.v.) [weiter] |