Der Shabath und andere Festtage in
Israel
Der Sabbat, Israels Ruhetag
am Samstag, sowie alle Feiertage beginnen
mit dem Sonnenuntergang des Vortages und
enden mit dem Beginn der Nacht. Die meisten
jüdischen Läden, Geschäfte, Institutionen,
Büros und öffentlichen Vergnügungsstätten
(ausgenommen einige Restuarants und private
Clubs) haben dann geschlossen, ebenso ruht
ein Großteil des öffentlichen Verkehrs.
Einige Geschäfte und alle Vergnügungsstätten
öffnen am Ende des Sabbat oder des Feiertags
wieder, der öffentliche Verkehr setzt sich
wieder in Bewegung.
Im Gegensatz zum gregorianischen
Kalender ist der
hebräische Kalender ein Mondkalender, weshalb die jüdischen
Feiertage in jedem Jahr wieder auf einen anderen Tag fallen.
Jüdische Feiertage
Tag
Rosh Hashana
Yom Kippur
Sukkot
Simhat Torah
Chanuka
Tu B‘Shavat
Purim
Pesah
Unabhängigkeitstag
Lag Ba‘Omer
Jerusalemtag
Shawuot
Tisha B‘Av |
Hebr. Datum
Tishri 1-2
Tishri 10
Tishri 15-2 1
Tishri 22
Tevet 3 oder 4
Shevat 15
Adar 14
Nissan 15-21
Iyar 5
Iyar 18
Iyar 28
Sivan 6
Av 9 |
Gregor. ca.
Sept./Okt.
Sept./Okt.
Sept./Okt.
Sept./Okt.
Nov./Dez.
Jan./Febr.
Febr./März
März/April
April/Mai
April/Mai
Mai/Juni
Mai/Juni
Juli/August |
Rosh haShanah und Jom Kipur
Rosh Hashana (das jüdische
Neujahr) und Jom Kippur (Tag der Versöhnung)
werden als "Tage der Ehrfurcht" bezeichnet.
An diesen Tagen ist ganz Israel aufgerufen,
vor Gott Rechenschaft abzulegen. Diese Feste
haben einen rein religiösen Charakter und
werden in der Synagoge begangen.
Jom Kippur beendet die zehn hohen
Tage, die mit Rosh Hashana beginnen. An diesem Tag gilt ein 25 stündiges
völliges Fasten und Beten. Das Land kommt an diesem Tag, dem Shabath der
Shabototh zum völligem Stillstand. Alle öffentlichen und privaten Dienste
werden eingestellt, es gibt werder Radio noch TV, jeder öffentliche und
private Verkehr ruht völlig.
Auch Führungen für Touristen fallen aus. Touristen, die nicht fasten,
sollten mit ihren Hotels Vereinbarungen über die Versorgung treffen.
Sukkot und Simchat Thora
In Erinnerung an die
Übernachtung des Volkes in der Wildnis nach
dem Auszug aus Agypten, verbringen die
Frommen das Fest in Sukkot (Hütten).
Zumindest sollte in der Sukah gegessen
werden. Einige Restaurants und Hotels bauen
ebenfalls Sukkot auf ihrem Gelände auf.
Die agrarische Bedeutung des Festes
wird durch die "Vier Arten" symbolisiert, den Palmenzweig, die Myrte, die
Weide und den Etrog (eine Zitrusfrucht), die an jedem Tag des Festes auf
besondere Weise gesegnet werden.
Simchat Thora fällt auf den achten
Tag des Festes, und an diesem Tag schließt sich der jährliche Zyklus der
Lesung der Lehre (Thora), ein neuer Zyklus beginnt. Dieses Fest wird mit
überschäumender Freude begangen. In den Straßen und Synagogen wird gesungen
und getanzt.
Chanukah
Chanukah ist eine
achttägige Feier, die an den erfolgreichen
Aufstand gegen das syrische Reich (167
v.Chr.) erinnert.
Während der Chanukah-Feiertage wird
jede Nacht ein Licht mehr auf einem achtarmigen Leuchter entzündet, bis am
achten Tag alle Kerzen brennen. Damit wird des Wunders des brennenden Öls im
Heiligen Tempel gedacht. Als die siegreichen Kämpfer herbeikamen, um ihren
Tempel zu reinigen, weil er durch Götzendienste verunreinigt worden war,
bemerkten sie, daß der Vorrat an geweihtem Öl nur noch für einen Tag
ausreichte. Auf wunderbare Weise brannte das Licht acht Tage lang, bis neues
Öl hergestellt war.
Vor öffentlichen Gebäuden werden
große Lampen aufgestellt, und viele Geschäfte schmücken ihre Schaufester mit
achtarmigen Kandelabern. Hotels führen für ihre Gäste Lichtzeremonien durch,
nach denen es traditionelle Chanukah-Speisen wie Krapfen und
Kartoffelpfannkuchen gibt.
Tu B‘Shvat
An diesem Tag, der auch als
Frühlingsanfang gilt, pflanzen Kinder in
ganz Israel Schößlinge in dafür vorgesehene
Areale.
Dazu singen sie traditionelle Tu
B‘Shvat-Lieder. Fünfzehn verschiedene Früchte werden an diesem Tag probiert
und gepriesen.
Purim
Diese Fest erinnert an die
Ereignisse in Susa, im antiken Persien, als
sich der Perserkönig Ahasverus von seinem
Kanzler Haman dazu überreden ließ, alle
Juden in seinem Reich zu töten. Durch
Königin Esther und ihren Onkel Mordechai
wurde der Plan vereitelt, die Juden konnten
gerettet werden.
Das hebräische Wort Purim, nach dem
dieses Fest benannt ist, bedeutet "Los" und bezieht sich auf das Los, das
der Kanzler Haman warf, um den Tag zu bestimmen, an dem sein schrecklicher
Plan ausgeführt werden sollte.
Am Vorabend des Festes wird in der Synagoge die Geschichte von Esther
vorgelesen. Während des ganzen Festes verkleiden sich Kinder und Erwachsene
mit bunten Kostümen und Masken. Man isst dreieckige Pasteten, Hamansohren
genannt.
Pesach
Das Fest der Freiheit
erinnert an den Auszug aus Ägypten und die
damit verbundenen Wunder. Die letzte der
großen Plagen tötete die Söhne der Ägypter,
verschonte aber die Israeliten.
Es wird zu Hause gefeiert. Am
Vorabend wird das rituelle Pesachmahl (Seder) eingenommen. Dazu liest man
einen speziellen Text (Haggadah), der die historischen Ereignisse in Form
von rituellen Fragen, Antworten, Huldigungen und Liedern wiedergibt.
Während des Festes wird nur
ungesäuertes Brot (Mazoth) gegessen. Pesach dauert sieben Tage in Israel und
acht Tage im Ausland. In dieser Zeit gibt es in Hotels kein Brot. Pesach ist
auch Anlaß für eine Pilgerfahrt nach Jerusalem, genauso wie an Shawuot und
Sukot.
Shavuot
Es erinnert an die
Gesetzestafeln, die Gott Moshe (Moses) und
damit den Kindern Israels gab. Shawuot ist
aber auch ein Erntefest, das die Weizenernte
beschließt, und das "Fest der ersten
Früchte", die als Dank im Tempel zu
Jerusalem geopfert wurden.
Schulkinder mit Blumengirlanden
tragen Körbe mit Früchten. Die vorherige Nacht wird dem Thorastudium
gewidmet, am Morgen betet man in der Synagoge, die mit Blumen und Früchten
geschmückt ist. Am Shavuot ißt man Milchprodukte und Honig.
Tisha B‘Av
An diesem Tag wird der
Zerstörung des Ersten und Zweiten Tempels
gedacht, aber auch anderer historischer
Ereignisse, die Unglück über die Juden
brachten.
Es ist ein Tag der Trauer und des
Fastens.
Islamische Feiertage
Der wöchentliche Ruhe-
und Feiertag für Moslems ist der Freitag, an
diesem Tag sind während der Gebetszeiten die
religiösen Stätten geschlossen. Islamische
Feiertage richten sich nach dem Mondkalender
und fallen deshalb nach dem gregorianischen
Kalender jedes Jahr auf verschiedene Tage.
Die wichtigsten Feiertage sind:
- Idh el Adha (Opferfest 4 Tage)
- Neujahr
- Mohammeds Geburtstag
- Ramadan (Fastenzeit 1 Monat)
- Id el Fitr (Ende der Fastenzeit 3
Tage)
Drusische Feiertage
- Id ei Adha (Opferfest)
- Nabi Shu‘eb
- Nabi Sablan
|