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Die Geschichte der Juden in Deutschland IV

1000 aZ:
SH'v'M
Speyer
Worms
Mainz

11. Jahrhundert:

Rabbiner und Vorsteher von jüdischen Gemeinden in Speyer, Worms und Mainz schliessen sich zu einem Bündnis unter der Bezeichnung 'Schum - í''åù' zusammen; das sind die Anfangsbuchstaben der hebräischen Namen dieser Städte. Sie diskutieren religiöse Fragen und Belange ihrer Gemeinde und entscheiden Streitfälle. Schum ist schon zu Ende des 11.Jahrhunderts ein wichtiger Faktor im Leben und in der Vereinheitlichung der Gemeinden im Rheinland und weit darüber hinaus. Erst im 14. Jahrhundert fällt diese führende Rolle den durch die Pestepidemie der Jahre 1348-1350 ausgelösten Judenverfolgungen zum Opfer.

960-1040:

Gerschom ben Jehudah, in Metz in Frankreich geboren, als 'Licht des Exils - Or haGolah' bekannt, verbringt den größten Teil seines Lebens in Mainz und ist einer der ersten großen deutschen Rabbiner. Sein Einfluß macht sich in der Strukturierung des Familien- und Gemeinschaftslebens und des jüdischen Rechts geltend, aber er führt auch im Studium des Talmud im westlichen Europa. Dadurch vereinheitlicht sich der religiöse Unterricht in den deutschen jüdischen Gemeinden und es entsteht eine spezifisch jüdische Kultur. Auf Gerschoms Wirken führt man das Scheidungsrecht, das Verbot der Polygamie, das Recht auf Briefgeheimnis und das Entscheidungsrecht der Mehrheit im Gemeindeleben zurück.
Die Minderheitsrechte werden dadurch gewahrt, dass Gemeindemitglieder zu ihrer Anhörung den Gottesdienst unterbrechen dürfen. Auch wird Gerschom das Verbot zugeschrieben, Häuser von Christen zu mieten, die andere Juden unrechtmässigerweise daraus vertrieben hatten; ebenso wie das Verbot, Juden zu beleidigen, die nach der Taufe sich wieder als Juden bekennen. Um diese Bestimmung rankt sich die Legende, Gerschoms Sohn Eliezer wäre bei der Vertreibung der Juden aus Mainz im Jahre 1012 gezwungen worden, zum Christentum überzutreten, sei aber gestorben, bevor es ihm möglich war, wieder zum Judentum zurückzukehren; Gerschom habe trotzdem für ein jüdisches Begräbnis gesorgt und die Totengebete für ihn gesprochen. (Genaueres finden Sie hierzu im 'Reiseführer durch das jüdische Deutschland, Stichwort: Mainz.)

1034 wird in Worms eine neue Synagoge errichtet. Bis zu ihrer Zerstörung durch die Nationalsozialisten im Jahr 1938 war sie die älteste ständig dem Gottesdienst gewidmete Synagoge in Europa. (Genaueres finden Sie hierzu im 'Reiseführer durch das jüdische Deutschland, Stichwort: Worms.)

1040-1105:

Salomon ben Izhak, besser bekannt unter dem Namen Rashi, in Troyes in Frankreich zur Welt gekommen, studiert von 1055 bis 1065 in Worms. Einige von seinen Lehrern dort waren Schüler von Gerschom. Rashi verfasst Kommentare zur Torah und zu Teilen des Talmud, die heute noch studiert werden. Die Klarheit seiner religiösen Lehren und Schriften geniessen Jahrhunderte lang die höchste Wertschätzung bei den deutschen Juden. (Genaueres finden Sie hierzu im 'Reiseführer durch das jüdische Deutschland, Stichwort: Worms.)

1084:

Der Erzbischof von Speyer lädt in Mainz verfolgte Juden ein, sich in Speyer niederzulassen. Er begründet seine Einladung damit, dass die Anwesenheit der Juden "tausendfach das Ansehen der Stadt erhöhe". Von ihm stammt die erste schriftlich niedergelegte Garantie, den Juden weitgehende Rechte und Schutz zu gewähren. Im Jahr 1090 wird diese Garantie von Heinrich IV. bestätigt und erweitert. Ähnliche Garantien werden in den folgenden Jahrhunderten von Kaisern, Bischöfen und Fürsten oft gegeben (und ebenso oft nicht eingehalten oder verletzt.) (Genaueres finden Sie hierzu im 'Reiseführer durch das jüdische Deutschland, Stichwort: Speyer.)

 

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Wenn Sie hierzu ein Buch lesen möchten: Reiseführer durch das jüdische Deutschland Peter Hirsch und Billie Lopez, Kovar Verlag. Zu bestellen über info.order@hagalil.com


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