Gegründet 1950:
Zentralrat der Juden in Deutschland
Berlin Der Zentralrat der Juden in Deutschland versteht sich
als politische Repräsentanz der jüdischen Gemeinschaft. Die Dachorganisation
umfasst 16 jüdische Landesverbände und rund 75 jüdische Gemeinden. An ihrer
Spitze stand seit September 1992 Ignatz Bubis als Vorsitzender. Er war
Nachfolger des gestorbenen Heinz Galinski.
Seit 1997 war Bubis Präsident des Zentralrats der Juden in
Deutschland. Ein Jahr später wurde er auch zum Präsidenten des European Jewish
Congress, des Europäischen Jüdischen Kongresses, gewählt.
Eines der Hauptziele des Zentralrats ist nach Angaben von
Präsidiums-Mitglied Michel Friedman ein intensives Bemühen um die junge
Generation. Der Zentralrat wolle die Werte von Freiheit und Menschenwürde in
den Vordergrund der gesellschaftspolitischen Diskussion stellen.
Der Zentralrat wurde 1950 gegründet und zählt jetzt rund 80 000
Mitglieder - zu Beginn von Bubis' Amtszeit waren es laut Friedman nur 40 000.
Viele Tausende kamen in jüngster Vergangenheit aus der ehemaligen Sowjetunion,
auch deren schwierige Integration fiel in die Amtzeit von Ignatz Bubis. Als
größte jüdische Gemeinde in Deutschland gilt Berlin mit über 10 000
Mitgliedern.
Der Dachverband hat mehrere Kompetenzen: So ist er die zentrale
Wohlfahrtsstelle und steuert überregional die soziale Betreuung von jüdischen
Jugendlichen und Senioren. Bundesweit unterhält die Organisation fünf Zentren
für junge und alte Menschen.
Außerdem gibt sie die "Allgemeine Jüdische Wochenzeitung" heraus,
die seit 1946 erscheint. Diese einzige überregionale jüdische Zeitung kommt
alle zwei Wochen in einer Auflage von 10 000 Exemplaren heraus. (dpa)