Nach 23 Jahren in München und als
Mitglieder der dortigen Jüdischen Gemeinde wohnen wir jetzt, seit mehr als
einem Jahr, aus beruflichen Gründen in Buenos Aires, Argentinien. Unsere
Kinder gehen in eine deutsch-argentinische Schule mit langer Tradition: sie
wurde 1934 von einer schweizer Famile gegründet, als Reaktion auf die
damalige Nazifizierung der deutschen Schulen in Argentinien. Diese Schule,
die Pestalozzi-Schule, ist geistige Heimat vieler deutsch-jüdischer
Jugendlicher gewesen, und ist es weiter. Darüberhinaus gehört heute die
Schule zum Kreis der deutschen Schulen, die von der Bundesrepublik
Deutschland gefördert und unterstützt werden, wobei der Abschluss zum
weiterführendem Studium in Argentinien oder, nach einem weiteren Jahr
Deutschunterricht, in Deutschland berechtigt.
Jährlich organisiert die
Pestalozzi-Schule eine Studienreise der vorletzten Abiturklasse nach
Deutschland. Die Schüler verbringen dort 4 Monate, bei Familien, die Kinder
in der gleichen Altersstufe haben, mit denen sie die Schule besuchen können
und "das Leben in Deutschland" erleben sollen. Diese Reise gehört zur
Gesamtausbildung der Schüler. Schwierig ist dabei die Familienunterbringung
der jüdischen Schüler: für eine nichtjüdische Durchschnittsfamilie kann das
Zusammenleben mit einem 16-jährigen Jugendlichen aus dem "Entwicklungsland"
Argentinien komplex sein, wenn dieser aber noch dazu Jude ist (und das auch
so fühlt) führt es oft zu explosiven Situationen. Es sollte allerdings
betont werden, dass es sich nicht um Kinder aus religiösen Familien handelt,
sondern eher um Kinder aus Familien der "Konservativen" oder der liberalen
Glaubensrichtung, wie die grösste Mehrheit der 200.000 Juden in Argentinien.
Wir wurden angesprochen, bei der
Suche von Familien behilflich zu sein, die in München oder auch in
anderen Städten in Deutschland an der Aufnahme eines 16-18 jährigen Schülers
oder einer Schülerin interessiert wären. In Frage kämen vor allem
solche Familien, die auch Kinder in ähnlichem Alter haben und die bereit
wären, füretwa 4 Monate ein weiteres "Familienmitglied" aufzunehmen. Da
unsere eigenen Kinder wesentlich jünger sind, kennen wir nur sehr wenige
Familien, die in Frage kämen. Die Eltern in Argentinien wären auch
sicherlich bereit, die Kinder der deutschen Gasteltern, nach Abschluss der
Studienreise, im Austausch aufzunehmen.
Vielleicht könnte uns haGalil bei
der Suche helfen. Wir würden uns freuen, die eine oder die andere Adresse
und Telefonnummer per e-mail zu erhalten, die wir dann an die entsprechenden
Eltern in Buenos Aires weitergeben würden. Unser e-mail:
dsalzer@impsat1.com.ar.