Erfolgreiches Bündnis für Arbeit:
Niederlande
In den vergangenen 15 Jahren entstanden in
den Niederlanden über 800.000 neue Arbeitsplätze, die Arbeitslosigkeit hat
sich von etwa 12 Prozent 1982 auf sechs Prozent 1997 halbiert.
Dieser Erfolg hat zwei Gründe: Erstens schlossen Arbeitgeber und
Gewerkschaften im Jahre 1982 den »Pakt von Wassenaar«, der Zuckerbrot mit
Peitsche verbindet:
- Die Gewerkschaften legten sich auf sehr
moderate Lohnforderungen fest.
- Die Bezieher einer Invalidenrente -
damals jeder sechste erwachsene Holländer - müssen seither jedes Jahr ihre
Arbeitsunfähigkeit nachweisen.
- Die Wochenarbeitszeit sank um zwei
Stunden. Der Staat betreibt eine energische Arbeitsmarktpolitik, um
Arbeitslose zu qualifizieren und - auch mit Subventionen - in feste Jobs
zu vermitteln.
Der zweite Grund für den starken Zuwachs an
Arbeitsplätzen ist die Teilzeitarbeit. In Holland arbeiten fast 40%
der Beschäftigten Teilzeit, in Deutschland sind dies etwa 15%. Für
diesen Unterschied gibt es eine einfache Ursache: In dem Nachbarland erhält
jeder Beschäftigte im Alter auf jeden Fall eine Grundrente von etwa 1500
Mark pro Monat, so daß auch Teilzeitbeschäftigte im Alter abgesichert sind
und nicht - wie in Deutschland - in die Sozialhilfe abrutschen.
hagalil.com 06-1998 |