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Bundesverband Informations- und Beratungsstelle für NS-Verfolgte

eMail vom 05.03.1998 NewsBote

Ford wegen Zwangsarbeit in Nazizeit in den USA verklagt

Sammelklage von Tausenden von Opfern

New York, 5. März (AFP) - Eine Interessengemeinschaft von Tausenden von Opfern hat den US-Automobilkonzern Ford wegen Zwangsarbeit in den Kölner Ford-Werken während des Zweiten Weltkrieges verklagt. Die Ford-Werke hätten "eifrig, aggressiv und erfolgreich" um die Zuteilung von Zwangsarbeitern aus Rußland, der Ukraine, Italien und Belgien mitgeboten und von ihnen wissentlich enorm profitiert, hieß es in der Klageschrift, die der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag vorlag.
Dem Mutterkonzern wird vorgeworfen, auch während der Naziherrschaft direkte Kontrolle über die Ford- Werke ausgeübt und Gewinne abgeschöpft zu haben. Ein Firmensprecher erklärte, Ford habe auf diesen Vorwurf hin neue Nachforschungen in den eigenen Archiven angestrengt.

Die Sammelklage wurde am Mittwoch beim Bundesgericht in Newark im Bundesstaat New Jersey eingereicht. Stellvertretend für die Opfer nennt sie die Belgierin Elsa Iwanowa, die in Antwerpen lebt. Sie wurde laut Klageschrift im Alter von 17 Jahren aus dem heimatlichen Rostow entführt und von 1943 bis 1945 zur Arbeit in den Ford-Werken gezwungen. Die Kläger streben eine Entschädigung an, die dem Wert der geleisteten Zwangsarbeit entspricht, sowie die Verhängung einer Geldbuße, wie Anwalt Melvyn Weiss am Donnerstag in New York sagte.

Bislang argumentierte der Mutterkonzern, er habe in der fraglichen Zeit keinen Einfluß auf die Werke ausüben können. Dagegen hieß es in der Klageschrift, Ford USA habe im fraglichen Zeitraum weiter 52 Prozent der Aktien der Ford-Werke kontrolliert. Konzernchef Edsel Ford habe persönlich am Management des Kölner Werkes mitgewirkt. Nach dem Krieg erhielt Ford eine Million Dollar Entschädigung von der US-Regierung für einen Bombenschaden an der Fabrik.

Ford-Sprecher John Rintamaki erklärte, Historiker hätten dem Unternehmen bislang bescheinigt, es sei im Zweiten Weltkrieg nicht an Kriegsverbrechen beteiligt gewesen. Nun werde die Firma eine neuerliche Anstrengung unternehmen, tiefer in ihren Archiven in Deutschland und den USA zu graben. Allerdings seien viele Akten in Köln bei zwei Feuern während und nach dem Krieg zerstört worden.

Unternehmensgründer Henry Ford war Autor eines antisemitischen Pamphlets und genoß deshalb die Verehrung der Nazis. Nach dem Zweiten Weltkrieg bemühte sich der Konzern jedoch um vorbildliche Beziehungen zur jüdischen Gemeinde in den USA und zu Israel. Vergangenes Jahr unterstützte er zum Beispiel die werbefreie Fernsehausstrahlung des Films "Schindlers Liste".

löw/ilo


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