antisemitismus.net / klick-nach-rechts.de / nahost-politik.de / zionismus.info

haGalil onLine - http://www.hagalil.com
     

hagalil.com
Search haGalil


Newsletter abonnieren
Bücher / Morascha
Koscher leben...
Jüdische Weisheit
 
 
logo-s.jpg (4614 Byte)

Das offizielle Organ der
Israelitischen Kultusgemeinde Wien

Nazi-Etiketten bringen Gewinn:
Ein saurer Tropfen

Geschichte auf dem Flaschenetikett: Das ist der Slogan des Weinhändlers Alessandro Lunardelli aus der norditalienischen Provinz Udine, der umstrittene historische Persönlichkeiten wie Hitler, Mussolini oder Stalin auf Weinfiaschenetiketten verewigt.

Seit sechs Jahren sorgt der Winzer aus der hügeligen Ortschaft Pasian di Prato mit seinen Kreationen in Italien und im Ausland für Aufruhr. Weine wie Cabernet Blanc, Merlot, Tocai und Gewürztraminer sind mit Etiketten von historischen Persönlichkeiten versehen, die manche Kunden vor Empörung hell aufschreien lassen.

Die Sammlung begann mit einem Roten namens "Mussolini", der in Italien zu einem "Runner" an der Theke wurde. Wegen der Etikette mit dem Bild des "Duce" kamen Lunardelli und sein Sohn Andrea, der für die ,historischen Kollektionen" verantwortlich ist, nicht nur in die Schlagzeilen, sondern auch vor Gericht. Lunardelli ließ sich aber nicht einschüchtern und brachte kurz danach einen "Hitler" auf den Markt. Auch Flaschen mit dem Motto "Ein Volk, ein Reich, ein Führer" sowie mit Bildern von Feldmarschall Erwin Rommel und Hermann Göring landeten in Supermärkten und Weingeschäften von ganz Italien.

Lunardelli weist jeglichen Vorwurf der Nostalgie und Verharmlosung von Faschismus und Nationalsozialismus zu rück. "Vollkommen unparteiisch" biete er auch der politisch links orientierten Kundschaft Flaschen mit den Etiketten Marx, Stalin, Lenin oder Che Guevara an. "Komisch, Stalin hat 15 Millionen Menschen ermordet, aber niemand regt sich über die Flasche auf. Wegen der Etiketten mit Hitler und Mussolini bin ich aber vor Gericht gelandet", sagt der 36-jährige Andrea Lunardelli, der 1995 die Kollektion entworfen hat.

Die inzwischen 50 verschiedenen Etiketten wurden zum - fragwürdigen - Kultobjekt für so manche Sammler. Der Friaulaner musste sich schon vor sechs Jahren vor einem Gericht in Bozen wegen "Verharmlosung des Faschismus" verantworten, konnte aber glaubhaft machen, dass er keine politischen Ziele verfolgt. Er wurde freigesprochen.

"Man kann mir nichts vorwerfen, ich verwende nur Bilder, die in jedem Geschichtsbuch zu sehen sind. Das italienische Gesetz erlaubt den Vertrieb von Bildern aus dem Faschismus und der Nazizeit", sagte Lunardelli im Gespräch mit der APA. "In Italien sind die Mussolini-Etiketten besonders gefragt. Touristen aus Österreich und Deutschland kaufen lieber die Hitler-Flaschen. Österreicher lieben auch die Sissy und Franz-Joseph-Etiketten. Vor allem Franz Joseph in seinen alten Jahren ist sehr gefragt."

Die "historische" Kollektion mache in zwischen die Hälfte des Umsatzes seines Betriebs aus, sagt Andrea Lunardelli. Am Anfang habe er gegen Bedenken seines Vaters anzukämpfen gehabt: "Er hatte vor Schwierigkeiten Angst. Man hat auf unterschiedlichste Weise versucht, mir Steine in den Weg zu legen. Doch man kann mir nichts vorwerfen, weil meine Aktivität vollkommen legal ist."

Im Herbst will Lunardelli einen "Tito" auf den Markt bringen. "Vor allem aus Slowenien und Kroatien ist die Nachfrage groß", meint der Händler, der nicht nur Hitler & Co auf Lager hat: "Ich richte mich nach der Nachfrage des Markts. Für jüngere Kunden gibt es zum Beispiel eine Bob-Marley-Flasche."

Der Unternehmer orientiert sich auch an der aktuellen italienischen Politik. So können sich die Anhänger der rechtspopulistischen Lega Nord ein Tröpferl namens "Padania" gönnen. So soll der norditalienische Separatstaat heißen, von dem viele Lega-Anhänger träumen.

APA / Gemeinde

DIE GEMEINDE
Das Offizielle Organ der Israelitischen Kultusgemeinde Wien


Spenden Sie mit PayPal - schnell, kostenlos und sicher!
 

haGalil.com ist kostenlos! Trotzdem: haGalil kostet Geld!

Die bei haGalil onLine und den angeschlossenen Domains veröffentlichten Texte spiegeln Meinungen und Kenntnisstand der jeweiligen Autoren.
Sie geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber bzw. der Gesamtredaktion wieder.
haGalil onLine

[Impressum]
Kontakt: hagalil@hagalil.com
haGalil - Postfach 900504 - D-81505 München

1995-2014 © haGalil onLine® bzw. den angeg. Rechteinhabern
Munich - Tel Aviv - All Rights Reserved