Vorsitzender der
Vereinigung der aus Österreich stammenden Juden in Israel:
Gideon Eckhaus ausgezeichnet
Das goldene
Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich erhielt Gideon
Eckhaus, Vorsitzender der Vereinigung der aus Österreich stammenden Juden in
Israel, im Rahmen einer Feier in der österreichischen Botschaft in Herzlia.
Gideon Eckhaus wurde 1923 in Wien geboren und war Augenzeuge der unmittelbar
nach dem Anschluss Österreichs an das Dritte Reich einsetzenden Verfolgung
der österreichischen Juden. Zum Jahreswechsel 1938/39 passierte er die
Grenze am Brenner zu Italien mit Ziel Palästina, wo er zunächst in einem
Kibbuz arbeitete und später als Jugendfunktionär und Kontrolleur der
Sozialversicherungen am Aufbau Israels beteiligt war.
Seit seiner
Pensionierung lässt Gideon Eckhaus sein soziales Engagement den aus
Österreich stammenden Israelis zugute kommen und bietet Trost, Beistand,
Beratung und konkrete Hilfestellung für die Mitglieder seines Vereines. Seit
1994 verhandelt er gemeinsam mit der Claims Conference und der IKG mit
österreichischen Behörden um die Rückgabe des während des
Nationalsozialismus geraubten - "arisierten" - Vermögens sowie
Entschädigungen für Zwangsarbeit. Persönliches Anliegen ist ihm der Dialog
mit Österreich, vor allem der österreichischen Jugend.
Seine Motivation
beschrieb er im Interview so: "Ich bin in Wien auf die Welt gekommen. Mein
erster ‚Augen-Blick' war Wien. Meine Großeltern und meine Mutter sind in
Wien begraben, und auf solcher Erde möchte man Heil finden - obwohl ich
weiß, dass auf dieser Erde und von den Händen von Österreichern in anderen
Ländern viel jüdisches Blut vergossen wurde. Für die noch Verbliebenen und
auch für Österreich möchte ich dazu beitragen, dass Fundamente für die
Zukunft gegossen werden, vor allem für die junge Generation, für junge
Israelis und für junge Österreicher."
Jüdische Rundschau Nr.
47 vom 25. November 99
Anton Legerer, Jr./ anton@hagalil.com