34 PEOPLE INJURED IN ATTACK IN CENTRAL NETANYA

Ehud Barak:
GOVERNMENT WILL
SMASH TERRORISM!

3 of 4 bombs explode - 4th device neutralized. 
9 wounded still hospitalized - most in good condition. 
Barak: Government will smash terrorism. 
This morning - first meeting of Israeli and Palestinian negotiating teams.

Den Frieden verhindern um jeden Preis:
34 Verletzte nach Sprengstoffanschlag in Netanya

In der israelischen Hafenstadt Netanja sind vor einer Bankfiliale drei Rohrbomben explodiert. Dabei wurden 34 Menschen zum Teil schwer verletzt. Die Polizei geht von einem Anschlag radikaler Palästinenser aus.

Netanja/Jerusalem - Die drei Bomben explodierten am Vormittag in der Nähe eines Müllcontainers in der Innenstadt. Ein vierter Sprengsatz konnte rechtzeitig entschärft werden. Zwei Palästinenser aus dem Westjordanland, ein Mann und eine Frau, wurde festgenommen. Zunächst bekannte sich keine Organisation zu der Tat. Ungeachtet des Anschlags wollten Israelis und Palästinenser am Montag ihre Gespräche über eine dauerhafte Friedensregelung fortsetzen.

© AP Sprengstoffexperten untersuchen den Tatort

"Ich bin zum Kiosk gegangen, um Zeitungen und Essen zu kaufen. Plötzlich habe ich eine Explosion gehört. Der Rauch stieg zum Himmel auf. Ich habe Menschen durch die Luft fliegen sehen", sagte Motti Bismut aus Netanja der Nachrichtenagentur "Itim". Viele Passanten gerieten in Panik. Tajeb Abdel Rachim, ein hochrangiger Berater von Palästinenserpräsident Jassir Arafat, verurteilte den Anschlag. "Solche Attacken haben das Ziel, dem Friedensprozess zu schaden, besonders wenn sie einen Tag vor Gesprächen über eine endgültige Friedensregelung stattfinden", sagte Abdel Rachim vor Journalisten. Israels stellvertretender Verteidigungsminister Efraim Sneh betonte im Rundfunk: "Wir werden notwendige historische Prozesse nicht wegen Anschlägen verzögern." Der militärische Flügel der radikalislamischen Hamas-Organisation, Izzedin el Kassam, hatte zuvor in einem Flugblatt an eine internationale Nachrichtenagentur mit neuen Attacken gegen Israel gedroht. Als Grund nannten die Verfasser des Flugblattes die Siedlungspolitik der israelischen Regierung. Hamas-Sprecher Machmud el Sahar sagte aber am Sonntag in Gaza, seine Organisation habe nichts mit dem Anschlag in Netanja zu tun. Der israelische Ministerpräsident Ehud Barak ließ mitteilen, er sehe den Anschlag als "schwerwiegend" an. Barak forderte die palästinensische Autonomie-Behörde auf, energisch gegen Terror-Akte vorzugehen.

SPIEGEL ONLINE - 07. November 1999, 15:00
URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,51338,00.html