Die Aussage von Bayerns Ministerpräsidenten
Edmund Stoiber, der konservativen ÖVP des Wolfgang Schüssel eine Koalition
mit der fremdenfeindlich agierenden FPÖ Jörg Haiders zu empfehlen, hat
vermutlich den bundespolitischen Aufstieg Stoibers beendet.
Beim letzten Parteitag der CDU trat Stoiber noch als Hoffnungsträger der
Opposition auf. Viele Beobachter sahen im bayerischen CSU-Chef den kommenden
Mann als Kanzlerkandidat. Dies dürfte Geschichte sein.
Die Grundeinstellung der CSU "Rechts von der CSU darf sich keine Partei
im Verfassungsbogen bewegen" hatte obskuren Rechtsauslegern wie Peter
Gauweiler in der CSU Heimat geboten. Gauweiler marschierte beispielsweise
zusammen mit etwa 300 Nazis in München auf, um gegen die Ausstellung
"Verbrechen der Wehrmacht" zu demonstrieren.
Viele politische Beobachter und Kommentatoren in Deutschland wiederholen
wie ein Mantra: "Bei uns ist ein HAIDER nicht möglich"
Aber - wer braucht denn Haider, wenn es Stoiber schon gibt?
Es ist zu hoffen, daß das "Anzapfen" von Bierfässern die politischste
aller Optionen für Edmund Stoiber bleibt, um nach Berlin zu kommen. Die
CDU-Reaktionen auf Stoibers Haiderempfehlung lassen darauf schliessen.