Jerusalem
Syndrom hoch 2:
Christliche Endzeit-Sektierer verhaftet
Am Montag wurden 21 Mitglieder einer christlichen Endzeit-Sekte
festgenommen. Nach Angaben der Polizei steht die Gruppe im Verdacht zur
Jahrtausendwende 'apokalyptische Aktionen' geplant zu haben. Die meisten der
Festgenommenen sind Amerikaner.
Polizeichef Jehudah Wilk, hatte bereits vor Monaten erhöhte Aufmerksamkeit
angeordnet. Israel werde zum Millenium solche Gruppierungen verstärkt
anziehen, es seien sogar Aktionen zu befürchten, mit denen diese in
'messianischer Erwartungshaltung' stehenden Gruppen versuchen könnten die
kommende 'Erlösung zu beschleunigen'. Es sei möglich, dass bereits Anschläge
auf islamische Stätten oder auch Massenselbstmorde geplant seien.
Vor zwei Wochen wurde bereits eine mitteleuropäische Gruppe sogenannter
'besorgter Christen' nach Zypern zurückgeschickt. Alle diese Gruppen sind
sich einig in ihrer Verdammung des Friedensprozesses. Im Gegensatz zu seinen
Vorgängern hatte Regierungschef Ehud Barak zu Sukoth 'keine Zeit gefunden'
Vertreter christlich-fundamentalistischer Israelfreunde zu empfangen. Israel
erwartet zum Jahr 2000 rund drei Millionen Besucher.
Seit Jahrtausenden immer
wieder:
Auch ein Zeichen
Nach einer Meldung in haArez
verbreiteten verschiedene christlich-fundamentalistische Blätter
(hauptsächlich in Amerika) Gerüchte, denen zufolge aus dem Felsblock am
Tempelberg Wasser austrete. Dies sei ein Zeichen der 'Endzeit'.
In Israel stoßen solche Meldung auf
wenig Resonanz, zumal sie sich kaum nachprüfen lassen. Alleine der
eigentliche Block misst 13*17m. Hier einen 'Riss' zu suchen entspräche der
Suche nach einer Nadel im Heuhaufen. ChaSaL (unsere Weisen, ihr Angedenken
zum Segen) verhielten sich zur Frage der Meshihiuth (Messianismus) in
überwiegender Mehrzahl nüchtern und zurückhaltend.
Immer wieder gab es messianische Bewegungen (Bar-Kochba, Shabtaj Zwi...) und
immer hatten sie das Potential Israel zu sprengen. Unsere Weisen mahnen
nicht zu zählen und nicht zu rechnen. Anstelle auf Zeichen zu warten mahnen
sie zum Tikun Olam 'heute bereit' und 'heute gerecht' zu sein.
Rabban Jochanan ben Sakai sagte:
"Wenn Du dabei bist einen Baum zu pflanzen und auf dem Feld ruft Dein
Nächster Dir zu: "Mashiach, Mashiach, die Ge'ulah!", dann lass nicht alles
stehen und liegen. Pflanze weiter an Deinem Baum. Setz' ihn in die Erde.
Pfleglich, hege und giesse ihn. Hast Du ihn sorgsam gesetzt, dann geh' heim
und erkundige Dich nach der Ursache des Rufens".
haGalil 10-99