Am Mittwoch feierte Jasir Arafath seinen 70. Geburtstag:
Der Ra'is hat Geburtstag
Zum Siebzigsten erhielt der Präsident des palästinensischen
Autonomierates, Jasir Arafath, vom syrischen Verteidigungsminister Mustafa
Tlass gröbste Beleidigungen serviert. Tlass ist ein langjähriger Freund und
Kampfgefährte des syrischen Diktators Hafis al-Asad. El Dschasira, ein in
Katar ansässiger Satellitensender strahlte den Wortlaut der Rede aus. In der
arabischen Welt führten die Äusserungen zu Empörung.
Die syrische Presse dementierte die Beleidigungen, der Sender
belegt jedoch die Rede, die Tlass am Montag im Libanon gehalten hat. Tlass
kritisiert Arafats 'kompromissbereite Politik gegenüber Israel' aufs
Schärfste und nennt den Repräsentanten des palästinensischen Volkes einen
'Sohn von 60.000 Hunden und 60.000 Huren'. Die palästinensische
Autonomieregierung forderte den syrischen Staatspräsidenten auf, Tlass zu
entlassen. Der palästinensische Minister Hassan Asfur nannte Tlass den
'Absolventen eines politischen Kabaretts'. In 'Asah, dem Sitz der Paläst.
Autonomiebehörde, fragen sich viele, was Syrien - ausser grossen Worten und
tösenden Gebärden - eigentlich jemals für das Volk von
Palästina
getan hat.
In Jerusalem lassen Äusserungen wie jene des syr.
Verteidigungsministers die Hoffnung auf eine baldige Einigung zwischen
Syrien und Israel nicht gerade in den Himmel wachsen. Die Reaktionen Syriens
auf die eindeutigen und entschiedenen Friedensangebote des israelischen
Premiers Ehud Barak, blieben von syrischer Seite aus bisher ohne besondere
Resonanz.
haGalil 05-08-99
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