Etwa 200 mit Steinen und Tränengas
ausgerüstete Anhänger der Ustascha, die zwischen 1941-44 ein von den
deutschen Besatzern unterstütztes Schreckensregime unterhielten, griffen
die Versammlung an.
Nach telefonischen Angaben, die HAGALIL
Online aus Zagreb erhielt, gab es zahlreiche Verletzte. Die staatsnahen
Medien in Zagreb, sind bemüht die Auseinandersetzungen als
Meinungsverschiedenheiten darzustellen und deren Bedeutung
herunterzuspielen.
Das fehlende Eingreifen der Polizei wurde vom
Leiter des Wiesenthal Centers in Jerusalem, Efraim Zuroff scharf
kritisiert. "Die Zurückhaltung und Toleranz gegenüber Leuten, die die
Ustascha glorifizieren und von einer faschistischen Zukunft träumen,
haben Gewaltausbrüche wie am Sonntag zur Folge“, so Zuroff. Das fehlende
Einschreiten der Polizei und Staatsanwaltschaft gegen Flaggenaufmärsche,
das Absingen von NS-Liedern sowie die Verwendung weiterer Nazi-Symbole
wird von Zuroff ebenfalls für die jetzige Eskalation verantwortlich
gemacht.
Im Gefolge des Kosovokonfliktes erfreut sich
das Regime Franjo Tudjmans steigender Akzeptanz seitens westlicher
Staaten, vor allem der USA. Sogar Waffen werden seit drei Wochen von den
Vereinigten Staaten geliefert. Die Politik Kroatiens ist jedoch immer
wieder von Demokratiedefiziten gezeichnet. Gilt hier "Der Feind meines
Feindes ist mein Freund“? (Franjo und Slobodan haben übrigens in
Kroatisch und Serbisch dieselbe Bedeutung).
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