Palästinenserrat appelliert an die israelischen Wähler:
Der Wunsch des palästinensischen Volkes heißt Frieden
Die Führung des Palästinensischen Autonomierats hat
"Wahlkampferklärungen israelischer Politiker", wonach die Palästinenser ihre
Verpflichtungen aus dem Friedensabkommen von Wye nicht erfüllten, in einer
Botschaft an das israelische Volk zurückgewiesen. Namen wurden in der
offiziellen Erklärung zwar nicht genannt, der einzige Kandidat für die Wahl
des Ministerpräsidenten am 17.Mai, der entsprechende Vorwürfe erhoben hat,
ist allerdings Amtsinhaber Benjamin Netanjahu.
"Die palästinensische Führung möchte gegenüber dem israelischen Volk
klarstellen, daß Frieden die strategische Wahl des palästinensischen
Volkes ist", so die Erklärung. Man hoffe, die Wähler würden nicht auf
anderslautende Propaganda hereinfallen.
Vier Kandidaten bewerben sich um
das Amt des Premierministers: der jetzige Ministerpräsident Benjamin
Netanjahu, Arbeitsparteichef Ehud Barak, der Parteichef der neuen
Zentrumspartei Jizhak Mordechai und Ex-Likudabgeordneter Benny Begin,
der mit Unterstützung des US-Milliardärs Irving Moskovitz eine neue
Partei, rechts vom Likud, gegründet hat. Einer Meinungsumfrage der
Tageszeitung Jediot Achronot zufolge würde Netanjahu z.Zt. 38% der
Stimmen erhalten, Ehud Barak 28%, Mordechai 19% und Begin 9%.
Barak und Mordechai treten für eine schnelle Fortsetzung des
Friedensprozesses ein.
An einem Grenzübergang bei Ram'alah demonstrierten am Wochenende
palästinensische Frauen, darunter die Abgeordnete Hanan Aschrawi, gegen
die Siedlungsexpansion und die Vertreibung weiterer Palästinensern aus
der Stadt Jerusalem. Die Polizei ging nach eigenen Angaben mit
Schlagstöcken gegen die Frauen vor.
haGalil
onLine - Sonntag 07-03-99 |