Gentlemen's Quarterly:
Britischer Chefredakteur muß seinen Posten räumen
Englisches Szenemagazin "GQ" nahm "Wüstenfuchs" Rommel in den
Kreis der elegantesten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts auf.
London - Nachdem er den deutschen Nazi-General Erwin Rommel in
den Kreis der "200 elegantesten Männer" des zu Ende gehenden Jahrhunderts
aufgenommen hatte, hat der Chefredakteur des britischen Herrenmagazins "GQ"
(Gentlemen's Quarterly) seinen Hut nehmen müssen. Man habe sich wegen
"philosophischer Unterschiede" in gegenseitigem Einverständnis von James
Brown getrennt, teilte die Verlagsgesellschaft am Wochenende der
Öffentlichkeit mit.
Vor allem jüdische Organisationen kritisierten den Artikel , in dem der
"Wüstenfuchs" als einer der "200 most stylish men" des Jahrhunderts
abgefeiert wurde. Im Magazin war ein Foto erschienen, welches den
Feldmarschall in einer ihm von Hitler zum Geschenk gemachten Uniform
zeigte. Darunter stand: "Elegant im Angesicht der Not".
Der 33jährige Brown gilt als Star und "Enfant terrible" der britischen
Presseszene. Seit Sommer 1997 bei "GQ", hat er die Auflage des einst
eher biederen Magazins vor allem mit Fotos halbnackter Frauen wieder in
die Höhe getrieben. Hätte der Mann nicht seinen Posten geräumt, hätte er
mit großer Wahrscheinlichkeit den Beifall vieler Kollegen für die
gelungene Plazierung seiner Zeitschrift in den Schlagzeilen erhalten. So
ambivalent kann das Mediengeschäft schon mal sein.
haGalil
onLine - Sonntag 28-02-99 |