RSF auch für Auseinandersetzung
mit restriktiven Gesetzen im eigenen Land:
Österreich-Sektion von 'Reporter ohne Grenzen' gegründetParis/Wien (APA) - Die internationale Journalisten- und
Menschenrechtsorganisation "Reporter ohne Grenzen" (Reporters sans
Frontieres - RSF) mit Sitz in Paris hat nun auch eine oesterreichische
Sektion. Auf der konstituierenden Generalversammlung wurden in Wien die
freie Journalistin Ulrika Kruh zur Vorsitzenden und der Vizepraesident der
Journalistengewerkschaft, Franz C. Bauer ("profil"/"trend"), zu ihrem
Stellvertreter gewaehlt.
Im provisorischen Vorstand, dem u.a. auch
Freda Meissner-Blau angehoert, fungieren der Proponent der
Vereinsgruendung Martin Mair als Kassier, Margit Maximilian (ORF) und
Michael Bachner ("Kurier") als Schriftfuehrer. RSF setzt sich weltweit
fuer Pressefreiheit ein. Kern der Aktivitaeten ist das Sammeln von
Informationen ueber verfolgte Journalisten und unterdrueckte Medien.
Ausserdem bemueht sich die Organisation, einer breiteren Öffentlichkeit
die Bedeutung der Medienfreiheit nahe zu bringen und die vielfaeltigen
Bedrohungen aufzuzeigen, denen sie sich ausgesetzt sieht.
Die Auseinandersetzung mit restriktiven
Gesetzen im eigenen Land gehoert ebenfalls zu den Aufgaben von "Reporter
ohne Grenzen". "Mit Lauschangriff, Polizeibefugnisgesetz,
Militaerermaechtigungsgesetz greift die Regierung die Freiheit
journalistischer Arbeit und den Schutz der Informationsquellen gerade im
'Jahr der Menschenrechte' massiv an. Die de facto Abschaffung des
Asylrechts schraenkt die Fluchtmoeglichkeit verfolgter Kolleginnen und
Kollegen sowieso ein", stellte die konstituierende Generalversammlung
fest.
Den diesjaehrigen RSF-Menschenrechtspreis hat
eine internationale Jury in Paris dem in Syrien inhaftierten
Journalisten Nizar Nayouf zuerkannt. Der 43 Jahre alte Chefredakteur der
Zeitschrift "Stimme der Demokratie" war 1992 verhaftet und von einem
Militaergericht zu zehn Jahren Kerker verurteilt worden. Er wird nach
wie vor unter unmenschlichen Bedingungen im Militaergefaengnis von Mezze
festgehalten, ist nach schweren Folterungen teilweise gelaehmt und
leidet an Leukaemie. Medizinische Behandlung wird ihm vorenthalten. Der
mit umgerechnet rund 100.000 Schilling dotierte RSF-Preis wird seit 1992
alljaehrlich einem Journalisten verliehen, der sich in seinem Heimatland
fuer die Pressefreiheit eingesetzt und dabei besondere Zivilcourage
gezeigt hat.
er/ar - nach APA
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von "Reporter ohne Grenzen" informiert werden will, kann sich in den
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anfordern). Weitere Infos am Server von "Reporter ohne Grenzen".
Reporter ohne Grenzen - Oesterreichische Sektion von Reporters sans
Frontieres c/o Journalistengewerkschaft - Bankgasse 8 - A-1010 Wien
rog@rog.at -
http://www.rog.at/
Martin Mair - Maroltinger Gasse
96/1/16 - A-1160 Wien, Austria - Email: mm@mediaweb.at -
http://www.mediaweb.at/
haGalil onLine - Mittwoch 23-12-98 |