Im Brief an den litauischen Staatschef
behauptet der von vielen "Nazijaeger" genannte Direktor des Centers
Efraim Zuroff, dass wenn beide Okkupationen verbunden werden , die
Elemente im Lande stärker werden, die den von Litauern vollzogenen
Judenmord waehrend der Holocaust rechtfertigen wollen, indem sie die
Verbrechen dadurch erklären, dass zahlreiche Juden an der Tätigkeit der
kommunistischen Partei Litauens beteiligt waren.
"Wir meinen, dass diese Verbindung ernsthaft
die litauisch-juedischen Beziehungen beeiflussen und die Spannung
zwischen den beiden Voelkern verschärfen kann," heisst es in der
Erklärung des Wiesenthal-Centers.
Im Dokument wird ein Vorschlag eingebracht,
zwei einzelne Kommissionen zu bilden: Eine fuer die Forschung der
Naziverbrechen und der Beteiligung lokaler Kollaborateure, eine andere
fuer die endgueltige Klärung der Verbrechen des sovietischen Regimes.
Andernfalls sollte Litauen, nach Meinung des Centers, die heutige
Kommission aufllösen.
Präsident Valdas Adamkus weist diese
Vorschläge des Simon Wiesenthal Centers zurück. Die Pressesprecherin des
Staatschefs Violeta Gaizauskaite sagte, dass "die Position des
Praesidenten im Dekret zur Bildung dieser Kommission und in seiner Rede
im Verlauf der ersten Sitzung der Kommission dargestellt wurde "
In der Sitzung am Dienstag sagte Valdas
Adamkus, daß sowohl Litauen, als auch die internationale Gemeinschaft
historische Gerechtigkeit verlangt. "Bis jetzt ist die Frage noch nicht
endgültig beantwortet, was auf welcher Art und Weise und warum auf dem
Territorium unseren Staates waehrend des 2. Weltkrieges passiert ist.
Unsere Pflicht ist es, Antworten auf diese Fragen zu suchen. Deswegen
laden wir Vertreter der Wissenschaft und der gemeinnützigen
Organisationen aus anderen Ländern ein und hoffen auf effiziente
Zusammenarbeit und objektive Einschätzungen," sagte der litauische
Staatschef.
Die am 7. September aufgrund des Dekrets von
Praesidenten V. Adamkus gebildete internationalen Kommission leitet
Parlamentarier Emanuelis Zingeris.
Der Angeordnete des Seimas wird vom
Historiker Dov Levin als "Hof und Alibijude" der Konservativen des
Parlamentspräsidenten Landsbergis bezeichnet. Der Berater des jüdischen
Angeordneten Palmaitis fiel mehrmals durch neonazistische Äußerungen
auf...
2. von links
Dr. Heinrich Neisser, Vizepräsident des Parlaments in Wien,
daneben Emanuelis Zingeris, Parlamentsabgeordneter und "Hofjude" in
Litauen,
daneben, Andrew Baker vom American Jewish Comitee
bei der konstituierenden Sitzung der Kommission in Wilna Ende November.
Bild: S.L.
Der internationalen Kommission gehoeren noch
14 Mitglieder an - Wissentschaftler aus Litauen, Israel, Russland, USA,
Grossbritanien, Deutschland, verschiedenen Organisationen und Vertreter
von Praesidenten V. Adamkus. Der renommierte Historiker Martin Gilbert
wird von Kollegen wie Dov Levin heftig für seine Teilnahme kritisiert.
Andrew Baker vom American Jewish Comitee wird sich möglicherweise aus
der Teilnahme zurückziehen, da die Relativierung revisionistischer Art
langfristig vom AJC nicht vertreten werden kann.
Von Bnai Brith, deren Vertreter Mariaschin
schon früher eigene Wege ging, ist Ähnliches nicht bekannt. Die
internationale Kommission wird die Ereignisse in Litauen 1939 - 1991
erforschen und, wie von offizieller litauischer Seite betont wird
,objektiv die Verbrechen der Nazi- und Sovietzeit beurteilen, bei der
Litauer als Täter , aber auch als Opfer beteilgt waren.
Die fehlende Vorbereitung und der
Etikettenschwindel, den die Bildung Der Kommission einherging, werden
eher dem Image Litauens schaden. "Wissenschaftler" wie der in
Fachkreisen vollkommen unbekannte Joachim Tauber sind willige
Feigenblätter. Dr. Joachim Tauber leitet ein Kulturarchiv. Seine erste
öffentliche Auseinandersetzung mit der Shoah hatte Dr. Tauber im
Septenber 1997 in Nida. Tauber kann jedoch inzwischen leidlich
Litauisch. Dov Levin, Überlebender und weltweit renommiertester Experte
der Geschichte der Juden im Baltikum ist dem Präsidenten Litauens nicht
genehm. In der Kommission wurde so kein einziger Überelebender "LITVAK"
der Shoah berufen. Kritische Worte sind unerwünscht. Litauen such sich
selber reinzuwaschen. Eine Hohle Geste mit wenig Wirkung.
slw