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'Historikerkommision' zur Schönverfälschung:
Etikettenschwindel auf litauisch

Lita

Das Simon Wiesenthal-Center in Israel verlangt, dass der litauische Praesident Valdas Adamkus die internationale Kommission zur Bewertung der Verbrechen von Nazi- und sovietischen Regimes, die diese Woche ihre Arbeit begann, auflöst oder zu diesem Zweck zwei extra Kommissionen bildet, die getrennt Verbrechen der Nazi- und Sovietzeit erforschen solle.

Im Brief an den litauischen Staatschef behauptet der von vielen "Nazijaeger" genannte Direktor des Centers Efraim Zuroff, dass wenn beide Okkupationen verbunden werden , die Elemente im Lande stärker werden, die den von Litauern vollzogenen Judenmord waehrend der Holocaust rechtfertigen wollen, indem sie die Verbrechen dadurch erklären, dass zahlreiche Juden an der Tätigkeit der kommunistischen Partei Litauens beteiligt waren.

"Wir meinen, dass diese Verbindung ernsthaft die litauisch-juedischen Beziehungen beeiflussen und die Spannung zwischen den beiden Voelkern verschärfen kann," heisst es in der Erklärung des Wiesenthal-Centers.

Im Dokument wird ein Vorschlag eingebracht, zwei einzelne Kommissionen zu bilden: Eine fuer die Forschung der Naziverbrechen und der Beteiligung lokaler Kollaborateure, eine andere fuer die endgueltige Klärung der Verbrechen des sovietischen Regimes. Andernfalls sollte Litauen, nach Meinung des Centers, die heutige Kommission aufllösen.

Präsident Valdas Adamkus weist diese Vorschläge des Simon Wiesenthal Centers zurück. Die Pressesprecherin des Staatschefs Violeta Gaizauskaite sagte, dass "die Position des Praesidenten im Dekret zur Bildung dieser Kommission und in seiner Rede im Verlauf der ersten Sitzung der Kommission dargestellt wurde "

In der Sitzung am Dienstag sagte Valdas Adamkus, daß sowohl Litauen, als auch die internationale Gemeinschaft historische Gerechtigkeit verlangt. "Bis jetzt ist die Frage noch nicht endgültig beantwortet, was auf welcher Art und Weise und warum auf dem Territorium unseren Staates waehrend des 2. Weltkrieges passiert ist. Unsere Pflicht ist es, Antworten auf diese Fragen zu suchen. Deswegen laden wir Vertreter der Wissenschaft und der gemeinnützigen Organisationen aus anderen Ländern ein und hoffen auf effiziente Zusammenarbeit und objektive Einschätzungen," sagte der litauische Staatschef.

Die am 7. September aufgrund des Dekrets von Praesidenten V. Adamkus gebildete internationalen Kommission leitet Parlamentarier Emanuelis Zingeris.

Der Angeordnete des Seimas wird vom Historiker Dov Levin als "Hof und Alibijude" der Konservativen des Parlamentspräsidenten Landsbergis bezeichnet. Der Berater des jüdischen Angeordneten Palmaitis fiel mehrmals durch neonazistische Äußerungen auf...

Historikerkommision (32kB)

2. von links Dr. Heinrich Neisser, Vizepräsident des Parlaments in Wien,
daneben Emanuelis Zingeris, Parlamentsabgeordneter und "Hofjude" in Litauen,
daneben, Andrew Baker vom American Jewish Comitee
bei der konstituierenden Sitzung der Kommission in Wilna Ende November.
Bild: S.L.

Der internationalen Kommission gehoeren noch 14 Mitglieder an - Wissentschaftler aus Litauen, Israel, Russland, USA, Grossbritanien, Deutschland, verschiedenen Organisationen und Vertreter von Praesidenten V. Adamkus. Der renommierte Historiker Martin Gilbert wird von Kollegen wie Dov Levin heftig für seine Teilnahme kritisiert. Andrew Baker vom American Jewish Comitee wird sich möglicherweise aus der Teilnahme zurückziehen, da die Relativierung revisionistischer Art langfristig vom AJC nicht vertreten werden kann.

Von Bnai Brith, deren Vertreter Mariaschin schon früher eigene Wege ging, ist Ähnliches nicht bekannt. Die internationale Kommission wird die Ereignisse in Litauen 1939 - 1991 erforschen und, wie von offizieller litauischer Seite betont wird ,objektiv die Verbrechen der Nazi- und Sovietzeit beurteilen, bei der Litauer als Täter , aber auch als Opfer beteilgt waren.

Die fehlende Vorbereitung und der Etikettenschwindel, den die Bildung Der Kommission einherging, werden eher dem Image Litauens schaden. "Wissenschaftler" wie der in Fachkreisen vollkommen unbekannte Joachim Tauber sind willige Feigenblätter. Dr. Joachim Tauber leitet ein Kulturarchiv. Seine erste öffentliche Auseinandersetzung mit der Shoah hatte Dr. Tauber im Septenber 1997 in Nida. Tauber kann jedoch inzwischen leidlich Litauisch. Dov Levin, Überlebender und weltweit renommiertester Experte der Geschichte der Juden im Baltikum ist dem Präsidenten Litauens nicht genehm. In der Kommission wurde so kein einziger Überelebender "LITVAK" der Shoah berufen. Kritische Worte sind unerwünscht. Litauen such sich selber reinzuwaschen. Eine Hohle Geste mit wenig Wirkung.

slw

haGalil onLine - Donnerstag 09-12-98

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