Die Übernahme muß von der US-Notenbank Fed
und der New Yorker Aufsichtsbehörde genehmigt werden. Rechtsanwälte
einer Gruppe von Holocaust-Opfern hatten am 2. Dezember die Fed
aufgefordert, die Übernahme solange nicht zu genehmigen, bis anhängige
Verfahren von Holocaust-Opfern gegen die Deutsche Bank geklärt seien. In
einer vor einem US-Bundesgericht eingereichten Sammelklage werden der
Deutschen Bank und der Dresdner Bank vorgeworfen, sie hätten von
Eigentum profitiert, das Insassen von Konzentrationslagern abgenommen
worden sei. Beiden Banken hatten die Vorwürfe zurückgewiesen.
Bronfman forderte die Deutsche Bank auf, sie
solle "einmal wirklich in sich gehen." "Sagt die Wahrheit und leistet
die nötige Wiedergutmachung", sagte er. Die Deutsche Bank erklärte
lapidar, man habe die Behörden in den USA mit der eigenen Position
bekanntgemacht. Die deutschen Banken werden in den nächsten Jahren eine
Lösung der Holocaust-Frage entwickeln. Bundeskanzler Gerhard Schröder
beschäftige sich mit der Sache, das Thema werde also bereits auf einer
höheren Ebene behandelt.
Die Übernahme der US-Bank wird durch die
Einwände der Holocaust-Opfer nur um wenige Wochen verzögern, wenn
überhaupt. Vielleicht werden die Fed und die New Yorker Behörden den
jüdischen Organisationen in öffentlichen Anhörungen die Möglichkeit
geben werden, ihre Argumente vorzubringen.