Ausländer gefährden die Gesamtbalance
Deutschlands:
Stoibers Aussagen ebnen den Nazis den Weg
Die Fraktionssprecherin von Bündnis 90/DIE GRÜNEN, Elisabeth Köhler,
kritisiert die Wahlkampfvorgabe des bayerischen Ministerpräsidenten: "Mit
seiner Aussage, Ausländer würden die Gesamtbalance in Deutschland gefährden,
leistet Stoiber Wahlkampfhilfe für Rechtsradikale. Die Bundesrepublik
Deutschland ist, ebenso wie das Land Bayern, de facto längst ein
Einwanderungsland. Daraus resultierende Perspektiven und Möglichkeiten gilt
es, sachlich zu diskutieren. Es geht nicht an, diesen hochsensiblen Bereich
zum Wahlkampfthema zu machen."
Frau Köhler betonte, dass 95% der hier
lebenden Ausländer schon in der 60er oder 70er Jahren als Gastarbeiter
angeworben worden seien. "Sie alle bezahlen Steuern und sind mit ihren
Kindern hier längst integriert. Nur 5% der ausländischen Wohnbevölkerung
sind Flüchtlinge". Statt jene Themen anzugehen, die den Menschen
wirklich Sorgen machen, allen voran die hohe Arbeitslosigkeit, lege es
die CSU darauf an, verbal zu zündeln. Gemäß ihrer verbohrten Logik,
'alle Ausländer seien eine potentielle Gefahr', müsse die Unionspartei
doch auch alle EU-Bürgerinnen und Bürger ausschließen - und aus der EU
austreten.
Es sei wieder einmal so, wie bei vielen
anderen Themen auch: Die CSU benennt einen vermeintlichen Verursacher
für eine vermeintliche Gefahr - in diesem Falle, ein angebliches
Ungleichgewicht der Bevölkerungsstruktur - und ist tatsächlich selbst im
Ergebnis der Verursacher einer radikalen Stimmungsmache auf Kosten der
hier lebenden ausländischen Bevölkerung.
haGalil onLine -
Samstag, 14. Dezember 2013 |