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Profilneurosen?
Benjamin Netanjahu als Kriegsverbrecher dargestellt

Ein "Panoptikum internationaler Schwerverbrecher" stellt das österreichische Nachrichtenmagazin "profil" in seiner dieswöchigen Ausgabe zusammen. Neben den Fotos von Idi Amin (Uganda), Augusto Pinochet (Chile), Slobodan Milosevic (Jugoslawien), Pieter Botha (Südafrika), Hafez Al-Assad (Syrien), Saddam Hussein (Irak), Franjo Tudjman (Kroatien), Laurent Kabila (Zaire), Radovan Karadzic (Bosnien), Khieu Samphan (Kambodscha) und Jean-Claude Duvalier (Haiti) befindet sich auch eine Abbildung des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu.

Netanjahu könnte, so das Wochenmagazin, von dem vor zwei Wochen in Rom von 120 Staaten (gegen die Stimmen von Israel, China und den USA) beschlossenen Internationalen Strafgerichtshof angeklagt werden. Tatbestand von Netanjahus Kriegsverbrechen: "Transfer von Teilen der eigenen Bevölkerung durch die besetzende Macht in das besetzte Gebiet". Profil?Dieser Tatbestand würde auf die Siedlungstätigkeit in den von Israel besetzten Gebieten im Westjordanland, in Ostjerusalem und im Gazastreifen zutreffen, nachdem Netanjahu nach seinem Regierungsantritt 1996 den Baustopp für jüdische Siedlungen in besetzten Gebieten aufgehoben hatte.

Der in Wien ansässige Sozialpsychologe Joe Berghold, der sich seit etlichen Jahren mit Feindbild-Mechanismen und Xenophobie beschäftigt, hält die journalistische Qualifizierung Netanjahus als Kriegsverbrecher in einer Reihe mit angeführten Massenmördern im Gespräch mit der Rundschau für "sehr problematisch" und "im Sinne der Idee einer internationalen Gerichtsbarkeit zur Ahnung von Kriegsverbrechern für überaus bedenklich" - trotz aller "Kritikwürdigkeit der Politik des Premierministers". Berghold kritisiert in diesem Zusammenhang auch, dass "im deutschsprachigen Raum die englische Bezeichnung 'crimes against humanity' noch immer als 'Verbrechen gegen die Menschlichkeit' missverstanden" werde, und nicht "als - wie es der intendierten Begriffsbildung nach heissen sollte und wie nicht zuletzt Hannah Arendt bereits in den 60ern (in ihrem Buch 'Eichmann in Jerusalem') betont hatte - 'Verbrechen gegen die Menschheit'". Berghold vermutet das Wirken unbewußter Abwehrmechanismen innerhalb des deutschsprachigen Kulturkreises, durch die "das universellere und für die Zukunft der menschlichen Gesellschaft einschneidendere Verständnis des Verbrechens der Schoa", das mit der ursprünglichen englischen Bezeichnung zum Ausdruck gebracht werden sollte, abgeschwächt werde.

Kurz als "Geschmacklosigkeit sondergleichen" bezeichnete IKG-Präsident Ariel Muzicant diese Gleichsetzung des israelischen Premiers mit verbrecherischen Diktatoren in einer ersten Stellungnahme gegenüber der Jüdischen Rundschau, Netanjahu sei "demokratisch gewählter Ministerpräsident und sicher kein Kriegsverbrecher".

Der erst seit 23. Juli amtierende Pressesprecher der israelischen Botschaft in Wien, Ilan Ben-Dov, zeigte sich in einer ersten telefonischen Stellungnahme "erschüttert über einen derartigen Vergleich in einer österreichischen Zeitung - 53 Jahre nach Auschwitz". Er argumentierte, daß Israel "seit den 50er Jahren die Errichtung eines internationalen Strafgerichts vorgeschlagen" habe. Die Siedlungen in den besetzten Gebieten hätten aber "nichts mit Kriegsverbrechen zu tun" und wären schliesslich Gegenstand von Verhandlungen auf internationaler politischer Ebene. Dass das österreichische Nachrichtenmagazin Netanjahus Foto in einer Reihe mit international berüchtigten Diktatoren plazierte, stelle einen "völligen Irrtum in der redaktionellen Aufbereitung" dar.

Jüdische Rundschau - Basel

Anton Legerer, Jr.
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Zu diesem Thema ist in der Jüdischen Rundschau Maccabi
am 30.07.1998 eine Kurzmeldung erschienen.

haGalil onLine - Samstag, 14. Dezember 2013

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