antisemitismus.net / klick-nach-rechts.de / nahost-politik.de / zionismus.info
haGalil onLine - http://www.hagalil.com

  

hagalil.com

Search haGalil

Veranstaltungskalender

Newsletter abonnieren
e-Postkarten
Bücher / Morascha
Musik

Koscher leben...
Tourismus

Aktiv gegen Nazi-Propaganda!
Jüdische Weisheit
 
Archivierte Meldungen aus den Jahren 1995 - 1999

Nachrichten

sz.gif (7657 Byte)

Egon Lansky:
Tschechischer Vize-Premier für Außenpolitik

„Historisch gesehen bin ich der erste Schwede in einer tschechischen Regierung“, stellt er fest. In Stockholm nahm man denn auch die Nachricht über seine Ernennung mit freundlichem Interesse entgegen. Unter ehemaligen Kollegen in London und München allerdings, seinen anderen früheren Wirkungsstätten, hält sich die Freude in Grenzen. Egon Lansky ist ein Mann dezidierter Meinungen und Haltungen, an denen schon manche Freundschaft zerbrochen ist. Das gute Verhältnis zum neuen tschechischen Premier Milos Zeman scheint jedoch dauerhaft angelegt zu sein.

Es brachte Lansky auf den bisherigen Höhepunkt seiner Laufbahn, in die Prager Regierung. Als einer der vier stellvertretenden Ministerpräsidenten des sozialdemokratischen Minderheitskabinetts soll er die Außen- und Sicherheitspolitik Tschechiens koordinieren. Dabei wird es vor allem um den Eintritt des Landes in die NATO und die EU gehen.

Als jemand, der mehrere kulturelle Identitäten in sich vereinigt, wirkt er wie für diesen Posten prädestiniert. In der Slowakei aufgewachsen, lebte er in den fünfziger und sechziger Jahren überwiegend in Böhmen. Mehrere Studiengänge mußte er aus politischen Gründen abbrechen. Er arbeitete in einer Stahlhütte in Kladno, später, zur Zeit des „Prager Frühlings“, im Ökonomischen Institut der tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften. Nach der sowjetischen Invasion ging Lansky, der in Prag im „Klub der engagierten Parteilosen“ tätig war, ins Exil nach Schweden.

In Lund und Stockholm konnte er erstmals zu Ende studieren. Der auf vielen Gebieten bewanderte Mann konzentrierte sich auf politische Wissenschaften, erwarb die Staatsangehörigkeit seines neuen Heimatlandes und arbeitete für verschiedene Periodika. In den achtziger Jahren folgten Stationen bei der BBC und bei Radio Freies Europa in München. Nach eigenen Angaben spricht er elf Sprachen.

Nach der Wende von 1989 verließ Lansky München und wurde 1991 Sprecher des Prager Außenministeriums. Ein Jahr später ging er als tschechoslowakischer Botschafter zum Europarat nach Straßburg, versuchte aber gleichzeitig erstmals ins Parlament zu kommen. Die von ihm mitgegründete Partei „Demokraten ’92“ erwies sich allerdings als kurzlebig. Erst in der Senatswahl von 1996 schaffte Lansky den Sprung zum Volksvertreter, diesmal als unabhängiger Kandidat. Der Sozialdemokratischen Partei trat er, der in Schweden stets konservativ gewählt hatte, erst 1997 bei. Da war er jedoch bereits geschätzter Berater des Parteichefs Zeman in Auslandsfragen.

Auf seinem neuen Posten wird der streitbare und oft cholerisch reagierende Journalist diplomatisches Fingerspitzengefühl brauchen, zumal er in Jan Kavan als Außenminister einen auf dem internationalen Parkett ebenso bewanderten Partner hat. Er ist übrigens nicht nur der erste Schwede in einem Prager Kabinett, sondern er ist auch unter tschechischen Ministern der erste, der als unmittelbar Verfolgter den Holocaust überlebt hat. Mit zehn Jahren wurde er von den Nazis nach Theresienstadt deportiert, wo er das Kriegsende erlebte.

Peter Brod - SZ vom 28.07.1998 IM PROFIL

haGalil onLine - Samstag, 14. Dezember 2013

  • Wenn Sie Ihre Meinung äußern möchten:
    Bitte melden Sie sich im Offenen Forum zu Wort!

Israel & NahOst Meldungen aus Israel
Europa Meldungen aus den weiteren Ländern Europas
Bundesrepublik Meldungen aus der Bundesrepublik Deutschland
Österreich Meldungen aus der Republik Österreich
Schweiz Meldungen aus der Schweizer Eidgenossenschaft

Freie Rundschau Mitteleuropa

 
Die hier archivierten Artikel stammen aus den "Anfangsjahren" der breiten Nutzung des Internet. Damals waren die gestalterischen Möglichkeiten noch etwas ursprünglicher als heute. Wir haben die Artikel jedoch weiterhin archiviert, da die Informationen durchaus noch interessant sein können, u..a. auch zu Dokumentationszwecken.


Spenden Sie mit PayPal - schnell, kostenlos und sicher!
Werben in haGalil?
Ihre Anzeige hier!

Advertize in haGalil?
Your Ad here!
haGalil.com ist kostenlos! Trotzdem: haGalil kostet Geld!

Die bei haGalil onLine und den angeschlossenen Domains veröffentlichten Texte spiegeln Meinungen und Kenntnisstand der jeweiligen Autoren.
Sie geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber bzw. der Gesamtredaktion wieder.
haGalil onLine

[Impressum]
Kontakt: hagalil@hagalil.com
haGalil - Postfach 900504 - D-81505 München

1995-2006 © haGalil onLine® bzw. den angeg. Rechteinhabern
Munich - Tel Aviv - All Rights Reserved