Die Klage wurde nach Angaben des Anwalts Ed Fagan in Newark im
US-Bundessstaat New Jersey eingereicht, da die US-Tochter der Degussa
ihren Sitz in Ridgefield Park in New Jersey hat. Die Degussa liess dazu
in Frankfurt am Main mitteilen , daß sie die Klage noch nicht erhalten
habe und deshalb nicht Stellung beziehen möchte. Auch zu den
Geschäftsbeziehungen der Degussa zum IG-Farben-Konzern, der nach dem
Zweiten Weltkrieg aufgelöst wurde, wollte sich eine Firmensprecherin
nicht äußern. Historiker seien derzeit damit beauftragt, die Geschichte
der Firma in der Zeit des 2. Weltkrieges aufzuarbeiten.
Das Gas, mit dem Hundertausende Juden in den Vernichtungslagern
der Nazis getötet wurden, wurde von der Firma Degesch hergestellt, einer
Beteilgungsgesellschaft der Degussa und der IG-Farben.
Bei Versammlungen der Nachfolgefirma der IG-Farben (i.L.) kam es
immer wieder zu Protesten. Das Unternehmen beansprucht für sich die
Rückgabe zahlreicher Grundstücke in der ehemaligen DDR.
slw