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Aus Wien: Anton Legerer

Ein Amerikaner in Europa:
Ron B. Kitaj-Retrospektive in Wien

haGalerjah haGalilith Wien (ale-haga) Unter dem programmatisch-eigenwilligen Titel "Ein Amerikaner in Europa" zeigt das jüdische Museum der Stadt Wien in einer gemeinsamen Produktion mit dem Astrup Fearnley Museet for Moderne Kunst in Oslo, dem Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía in Madrid und dem Sprengel Museum in Hannover eine Retrospektive von R.B. Kitays europäischer Schaffensperioden.

Kitaj, 1932 in Cleveland (Ohio) geboren, ist - trotz der Augenscheinlichkeit der von ihm bearbeiteten Themen - kein einfach zu verstehender Künstler. Seine Arbeiten, die Anleihen von Picasso, Cezanne, Van Gogh und anderen bis hin zu Künstlerfreund und Popart-Künstler David Hockney enthalten, erheben den Anspruch, individuelle, zum Teil auf seine Biographie zurückzuführende - Thematiken mit dem historischen und gegenwärtigen Kontext zu verbinden. Kitaj zögert dabei nicht, seinen bildnerischen Werken Erklärungen - Beipackzettel - beizufügen.

Dabei ist Kitajs Schaffen vor allem Ausdruck dialoghafter Auseinandersetzungen, etwa mit seiner Sexualität, seinen - u.a. jüdischen - Wurzeln, mit Schicksalsschlägen in seiner Biographie, mit zeitgenössischen und klassischen Künstlerkollegen. Inhaltlich wie von der Technik her ist Kitaj am besten als "Cross over"-Künstler zu beschreiben, der Verbindungen schafft, die manche für nicht zulässig erachten. Anlässlich der Eröffnung in Wien beklagte ein Tageszeitungskritiker den Mangel an "Mehrdeutigkeit" in Kitajs Werken. Dass sich der Künstler auf offensive Weise in die Rezeption seiner Werke einmischt, störte auch einige Kritiker bei der Werkschau 1994 in der Londoner Tate Gallery.

Mit der Ausstellung in Wien ist R.B. Kitaj erstmals in einem jüdischen Museum ausgestellt, und es schliesst sich so ein Kreis, den Kitaj mit seinem Studienaufenthalt in Wien 1951 auf den Spuren seines aus Wien vertriebenen Stiefvaters Walter Kitaj begonnen hatte. Es ist Kitajs zweite Rückkehr als anerkannter Künstler nach Wien, nachdem im Vorjahr das Auftragsporträt von Gustav Mahler in der Wiener Staatsoper eingeweiht worden war.

Ordnung und AnstandNach Wien kehrt Kitaj auch in seinen Arbeiten oft zurück, am beeindruckendsten bei seinem Selbstporträt als Frau (1984), dessen Hintergrund die Geschichte einer Wienerin ist, die - selbst keine Jüdin - aufgrund ihrer Beziehung zu einem Juden von den Nationalsozialisten als Rassenschänderin nackt und mit Schmähungen durch die Straßen Wiens gehetzt worden war. An Wien interessieren Kitaj Glanz und Gloria der Jahrhundertwende sowie die Erinnerungen an seinen Aufenthalt in den fünfziger Jahren, die auch vor Banalem nicht halt macht: so hat er bei "Oh. Lemuel" (1960) ein Motiv des "Struwwelpeter" verarbeitet. Zur Eröffnung der Ausstellung in Wien war Kitaj, der im Vorjahr in die Staaten, nach Los Angeles, zurückgekehrt ist, krankheitshalber verhindert, die Ausstellungskuratoren Marco Livingstone und Werner Hanak konnten diese Einbusse dank ihrer Empathie und Begeisterung zum Grossteil wettmachen.

R.B. Kitaj: Ein Amerikaner in Europa. Ausstellung im Jüdischen Museum der Stadt Wien. Geöffnet bis 30. August 1998 Sonntag bis Freitag 10-20 Uhr. Informationen Tel: 0043-1-535 0431.

Im Internet: www.jmw.at

Anton Legerer, Jr.
email: a8506021@unet.univie.ac.at oder anton.legerer@arche.or.at
A-1100 Wien, Tel & Fax ++43-1-606 5365

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haGalil onLine - Samstag, 14. Dezember 2013

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