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Ein Licht...

Von der Philosophie zur Narretei:
Roger Garaudy wird 85

Paris (haga) In Frankreich will niemand mehr von ihm wissen. Französische Touristen, machen im spanischen Cordoba, wo Garaudy in sein wunderschönes 'andalusisches Haus' zur Besichtigung einlädt, einen großen Bogen, sobald der Name des Besitzers ruchbar wird. Schlagzeilen bringen dem französischen Polit-Philosophen Roger Garaudy, der einst durch seine ideologischen und religiösen Gesinnungswandlungen verblüffte, nur noch Gerichtsaffären.

Der Ex-Kommunist wurde im Februar dieses Jahres von einem Gericht in Paris als «Negationist» wegen «Leugnung des Holocausts» zu einer hohen Geldstrafe verurteilt. Er war schuldig befunden worden, in seinem 1995 erstmals erschienenen Buch «Die Gündungsmythen der israelischen Politik» (Les mythes fondateurs de la politique israelienne) «den Völkermord an den Juden durch die deutschen Nationalsozialisten verharmlost zu haben».

Garaudy war selbst während des Zweiten Weltkriegs ein Naziopfer gewesen. Der kommunistische Philosophieprofesseur aus Marseille wurde in ein Konzentrationslager verschleppt, aus dem er nach 30 Monaten Haft fliehen konnte. Nach dem Kriegsende galt er lange als einflußreicher marxistischer Theoretiker und orthodoxer Kommunist. Später schwenkte er in das Lager der Reformer über und kritisierte den «sozialistischen Realismus in der Kunst». Ursprünglich Protestant, näherte er sich dem Katholizismus und versuchte in seiner Schrift «Die Kirche, der Kommunismus und die Christen» «religiöses, nicht kirchliches Denken zu integrieren».

Während Garaudy noch 1956 beim Volksaufstand in Ungarn 1956 vor einer «Faschistisierung» gewarnt hatte, begrüßte er den «Prager Frühling» von 1968. In der Folge löste er sich immer mehr vom kommunistischen Apparat. Aufsehen erregte er 1969 mit «Für ein französisches Modell des Sozialismus», einem Buch mit dem Untertitel «Marxisten und Christen, Angesicht zu Angesicht». 1970 wurde Garaudy aus der KPF ausgeschlossen. Als «Verrat am Marxismus» bezeichneten schließlich 1972 die Sowjets sein Buch «Die Alternative - ein neues Modell der Gesellschaft jenseits von Kapitalismus und Kommunismus».

In «Der letzte Ausweg. Die Feminisierung der Gesellschaft» sah er 1981 eine neue Lösung gesellschaftlicher Probleme. Im gleichen Jahr wollte er als «Grüner» und Kernkraftgegner französischer Präsident werden und brachte es nicht einmal zur Kandidatur.

Garaudy, der sich noch 1976 in seinem autobiographischen Bericht «Menschenwort» als «Christ» bekannte, trat 1982 zum Islam über. Viele Freunde hat er nicht mehr. Er ist mit einer - sehr viel jüngeren Palästinenserin mit sa'udischem Pass verheiratet. In den arabischen Ländern wird er von den reaktionären Kräften als Ragaa Garudi gefeiert. Dort begründete er seinen Ruhm 1983 mit dem polemischen anti-israelischen Buch «L'Affaire Israel». In der NS-Szene wird er immer wieder hochgelobt und als strammer Kämpfer gegen die 'Behauptungen des Weltjudentums' gefeiert. Der münchner Verleger Frey beabsichtigte eine deutschsprachige Übersetzung des jüngsten Werkes herausbringen (DVU). Nach seiner Einschätzung würden Garaudys Behauptungen in Deutschland auf grosses Interesse stossen. In Frankreich wollte sich für sein Machwerk kein Verlag hergeben. Er brachte es im Selbstverlag heraus.

Der einstige Bestsellerautor, der nach einem Kritiker «Hammer und Sichel mit dem Kreuz und schließlich mit dem Minarett vertauschte», wird am 17.Juli 85 Jahre alt. Ob Garaudy selbst sich im Kreise seiner neuen Nazi-Freunde wiederfindet sei dahingestellt...

haGalil onLine - Samstag, 14. Dezember 2013

Roger Garaudy

Israel & Palästina - Verstehen André Glucksman

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