Die DVU hatte für Furore gesorgt, als sie Ende April
bei der Regionalwahl in Sachsen-Anhalt 13% der Stimmen errang. Mit
deutlich geringeren Anteilen war sie zuvor vorübergehend in den
Länderparlamenten von Bremen und Schleswig-Holstein vertreten.
Im Mittelpunkt der Studie stand nach Angaben der
Konrad-Adenauer- Stiftung die Frage nach dem Verhalten der DVU in der
parlamentarischen Praxis in den Jahren 1987 bis 1996. Sie kam zu dem
Ergebnis, daß «die rechtsextremen Abgeordneten» nicht zu einer
geregelten Fraktionsarbeit in der Lage seien. Politisch seien sie in den
meisten Fällen völlig unbedarft und würden sich auf rechtsextreme
Inhalte versteifen.
Kennzeichnend für das «borniert-verengte
Politikverständnis der DVU» sei die Fixierung auf das Ausländer- und
Asylthema, die Relativierung der deutschen Kriegsschuld und der
Verbrechen der Nationalsozialisten. Ton und Umgangsstil würden eine
tiefsitzende Intoleranz erkennen lassen.
Ein Parteileben existiere bei der DVU so gut wie gar
nicht. Sie sei nicht in der Gesellschaft verwurzelt, sondern nahezu
anonym. Der Wähler finde außer der zentralen Figur des Parteichefs
Gerhard Frey keine personelle Kontinuität vor. Die Partei selbst gibt
die Zahl ihrer Mitglieder mit etwa 15.000 an.