Die Idee zu dieser Veranstaltung entstand im
Zusammenhang mit der Vortragsreihe seines Lehrstuhls zum 50jährigen
Bestehen Israels. Ähnliches plante auch das Goethe-Institut. Dank der
gebündelten Kraft beider Einrichtungen und einem entsprechend größeren
Etat können die Besucher nun bei Vorträgen und Podiumsveranstaltungen in
englischer Sprache die ganze Palette israelischen Lebens einschließlich
der kulturellen und politischen Auffassungen erleben. Der Abendvortrag
von Dan Diner um 20 Uhr findet in deutscher Sprache statt. Leicht war es
nicht, die hochkarätigen Teilnehmer zu verpflichten. Brenner erzählt,
daß manche nur aufgrund großer Überredungskünste bereit waren, in
Deutschland über die kontroversen Themen israelischer Politik zu
diskutieren. Besonders freuen sich die Veranstalter, daß in München
aufgezeigt wird, wie die von starken Gegensätzen gekennzeichnete
israelische Gesellschaft selbst vom inneren Dialog geprägt ist.
Da ist zum Beispiel die Tochter Mosche Dayans
anwesend, Yael Dayan. Sie hat sich in der säkularen Bürgerrechtsbewegung
einen Namen gemacht. Auf der anderen Seite ist ein Abgeordneter der
ultra-orthodoxen Vereinten Thora-Partei. Die ethnische Vielfalt der
israelischen Bevölkerung wird unterstrichen durch Abgeordnete, die die
äthiopischen und die russischen Einwanderer vertreten. Die Veranstalter
erwarten, daß durch die unterschiedlichen Teilnehmer des Symposiums die
ganze Bandbreite der israelischen Innenpolitik auch einem Publikum
verdeutlicht wird, das in der Regel eher von dem israelisch-arabischen
Konflikt hört.
Dieses Thema wird um 16.30 Uhr behandelt: „Nation
und Identität – Juden und Araber“. Auch hier konnten die Veranstalter
Teilnehmer gewinnen, die aus erster Hand informieren werden, sagt
Brenner: „In diesem Block wird ein Abgeordneter des palästinensichen
Parlaments zu Wort kommen, ebenso wie ein Vertreter der jüdischen
Siedlerbewegung“.
Warum findet eine solche Veranstaltung gerade in
München statt? Brenner: „Der Lehrstuhl hier ist einmalig in Deutschland
und München ist der Hauptsitz des Goethe-Instituts.“