Die Lufthansa ging nicht weiter auf den konkreten
Vorfall ein, sondern sagte lediglich, es habe ein Gespräch zwischen dem
Passagier und dem Lufthansa-Bereichsvorstand Karl-Friedrich Rausch
gegeben. Der Streit sei bei dieser Gelegenheit einvernehmlich gelöst
worden. Er äußerte sich nicht über etwaige Konsequenzen für den
Angestellten.
Der Vorfall hatte sich nach israelischen
Zeitungsangaben am 19. Mai an einem der Check-in-Schalter in Frankfurt
am Main ereignet. Obwohl bislang keine der beteiligten Seiten
bekanntgegeben hat, was genau gesagt wurde, wurde der Passagier Izchak
Barak von israelischen Tageszeitungen mit der Bemerkung zitiert, der
Lufthansa-Angestellte habe sich abfällig über Baraks
Religionszugehörigkeit geäußert und später hinzugefügt, für ihn gebe es
die israelische Airline El Al. Der Streit war entstanden, nachdem
beim Check-in keine Einigung mit dem Passagier über den ihm zugedachten
Sitz erzielt werden konnte.
Der Streit hatte seinerzeit die Feierlichkeiten der
Lufthansa in Israel überschattet, mit der sie an die Aufnahme ihrer
Flüge nach Israel vor dreißig Jahren erinnern wollte. Die ausgezeichnete
Bilanz dieser drei Jahrzehnte war in den israelischen Zeitungen damals
nur am Rande erwähnt worden, wohl aber der antisemitische Ausfall des
Angestellten am Vortag in Frankfurt. Lufthansa-Vorstandsvorsitzender
Jürgen Weber hatte seinerzeit noch in Israel ein Prüfung des Vorfalls
veranlasst.