Am 15 und 16. März 1998 kam es nach einem Treffen der SS-Veteranen in
Riga zu heftigen internationalen Protesten. Generalstabschef Dalbins
erklärte wegen seiner Teilnahme am Treffen seinen Rücktritt.
Eine frühere Abstimmung , die den Tag zum "Tag der Legion" erklären
wollte, scheiterte. Die "Legion" ist die lettische Bezeichnung für zwei
Battallione die im Solde der SS für die Deutschen kämpften. Diese wurden
im Jahre 1943 einberufen. In Lettland wird von Meinungsmachern gerne
betont, diese Einheiten hätten nichts mit Judenmord zu tun gehabt. Dies
stimmt formell, da im Jahre 1943 kaum mehr Juden in Lettland am Leben
waren.
Einige der infamsten Mörder des Holocaust , Teilnehmer des sogenannten
Arajs-Kommando fanden jedoch in der "Legion" ein neues Betätigungsfeld,
zum Teil als Ausbildner.
Lettische Historiker wie Andrew Ezergailis, der in den USA seit einigen
Jahren forscht,weisen auf ein Dokument hin, welches die US-Behörden im
Jahre 1947 als "Persilschein" für die DP‘S (Displaced Persons)
ausstellten.
Viele der Nazihelfer flüchteten in die USA, nach Kanada und Australien.
"Ab dem Jahre 1947 war der kalte Krieg Auslöser für eine Wechsel in der
Einstellung der USA. Ehemalige NaziHelfer waren auf einmal nützliche
Antikomministen" sagt dazu Simon Wiesenthal.
Erst in den letzten Jahren hatten sich die Vereinigten Staaten um
Nachforschungen bemüht, die zu einigen Ausbürgerungen führten. Nach
US-Gesetz sind falsche Angaben bei der Einwanderung ein Grund zur
Aberkennung der Staatsbürgerschaft. Kanada hat erst in den letzten 18
Monaten erste Schritte zur Ausforschung von Kriegsverbrechern
unternommen.
In Australien ist die rechtliche Lage unklar. Erst vor zwei Monaten
wurden Ermittlungen gegen Konrads Kalejs, Mitglied des berüchtigten
ARAJS-Kommando, eingestellt.
Von : SLW, Praterstr. 61, Tel: 01/2161972,Fax: 01/21267594
E-mail:
BalticNewsWatch@netway.at