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huber.jpg (5514 Byte) Eine neue Welle im WWW

Kiel, Berlin, Haifah, Berlin - und der Himmel konnte warten:
Lotti Huber ist tot

Berlin (dpa) - Wenn Lotti Huber mit trippelnden Schritten, wallendem Gewand und eleganter Duttfrisur die Bühne betrat, dann dachte niemand, daß diese Gestalt eine hochbetagte Dame war. Mit ihrer unbändigen Energie zog sie, die von Freunden als «unwürdige Greisin» bezeichnete wurde, das Publikum in ihren Bann.

Am Pfingstsonntag starb Lotti Huber überraschend an Herzversagen in Berlin. Ein Tod wie ihr Leben «aus den vollen und von allen geliebt», wie einer ihrer engsten Wegbegleiter, der Filmemacher Rosa von Praunheim sagte.

Er machte die Tänzerin, Schauspielerin und Sängerin mit Produktionen wie «Unsere Leichen leben noch» (1980) und «Affengeil» (1990) berühmt. Doch auch auf Kabarettbühnen und in zahllosen Talkshows fühlte sich Lotti bis zuletzt zu Hause. «Solange meine grauen Zellen mitmachen, toure ich durch die Lande", versprach sie noch im vergangenen Herbst.

lotti.jpg (4154 Byte)Schon zehn Jahre zuvor hatte Lotti Huber im bereits betagten Alter von 75 Jahren verkündet, daß nun «die kreativen Jahre» begännen. Tatsächlich sang und erzählte sie seitdem mit so viel Überzeugung wie nie zuvor Geschichten aus ihrem aufregenden Leben.

Bis kurz vor ihrem Tod schrieb die agile alte Dame an einem neuen Buch. Dieses zweite autobiographische Werk wurde vor einem Monat fertig und soll unter dem Titel «Drei Schritte vor und kein Zurück» erscheinen. «Da gebe ich noch einmal meinen Senf ab», hatte die Schauspielerein mit dem losen Mundwerk angekündigt. Ihre erste Autobiographie «Diese Zitrone hat noch viel Saft» war bereits 1990 erschienen und zum Verkaufsschlager geworden.

Als Erfolgsrezept für ihre nicht versiegende Energie zitierte Lotti Huber gern eine Textzeile aus einem ihrer Chansons: «Bleib nicht an der Vergangenheit kleben, beginne immer ein neues Leben.» Dennoch erzählte sie gern von ihrer turbulenten Vergangenheit.

Als Lotti Goldmann wuchs sie in einer großbürgerlich-jüdischen Familie in Kiel auf. Berühmte Tänzerinnen der 20er Jahre wie Isadora Duncan und Mary Wigman waren ihre Vorbilder.

Sie zog nach Berlin und lebte dort mit ihrer Jugendliebe, einem nach Nazi-Definition «arischen» Mann, zusammen. Wegen «Rassenschande» wurde Lotti von den Nationalsozialisten in ein Konzentrationslager deportiert. Ihr Geliebter wurde erschossen. Von einer amerikanischen Organisation freigekauft, emigrierte sie 1938 über die Schweiz nach Palästina. In Haifa studierte sie Tanz und Pantomime.

Es folgten Stationen in Ägypten, London und Zypern, wo Lotti mit ihrem ersten Mann, einem britischen Offizier, ein Hotel führte und als Nachtklubtänzerin arbeitete. Nach der Scheidung lernte sie den britischen Colonel Norman Huber kennen und schloß mit ihm eine zweite Ehe. Mit ihm kehrte sie schließlich nach Berlin zurück.

  • Lotti Huber im Mainzer Unterhaus
    Ich bring es auf den Punkt / Schräg-schrilles Entertainment
    "Wir sind vital und wild und klug / und schön und sexy, voller Glut. /
    Wir rasseln mit den Knochen bis zum Schluß. / Das Leben heißt für uns - Genuß.
    Unsere Leichen leben noch..."
    Aber hallo! Mit diesem Rosa-von-Praunheim-Film startete die disziplinierte Wilde Lotti Huber mit Karacho ihre "späte" Karriere. Denn "Jede Zeit ist meine Zeit." Vor allem: "Diese Zitrone hat noch viel Saft!"
  • Lotti Huber im Star Archiv
  • Lotti Hubers Filmographie
  • Lotti Huber im Senftöpfchen Theater: "Wo bleibt die Würde des Alters?!"
  • Lotti Huber und der Saft der Zitrone
    In einer Welt voller Dummköpfe haben es die klügeren Menschen schwieriger. Kluge Frauen haben es erst recht schwerer als banale Männer. Eine kluge Frau hat eine Menge geborener Feinde: alle dummen Männer und alle eifersüchtigen Frauen. Doch hätten wir mehr Lotti Hubers, wäre unsere Welt eine bessere Welt...

haGalil onLine: Samstag, 14 Dezember 2013

Gal hadash baResheth

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