Israels Staatskontrolleurin
kritisiert:
Ultraorthodoxe bevorzugt
Jerusalem (dpa) - Israels Rechnungshof hat die rechtsorientierte
Netanjahu-Regierung scharf wegen der die Bevorzugung ultraorthodoxer
Einrichtungen bei staatlichen Ausgaben kritisiert. Die Leiterin des
Rechnungshofes, Miriam Ben Porat, schrieb in ihrem am Dienstag
veröffentlichten Jahresbericht unter anderem, Wohnungen und neue Viertel für
strengreligiöse Juden würden mit öffentlichen Mitteln weit stärker
bezuschußt, als es dem Bevölkerungsanteil der Religiösen entspreche.
Sie kritisierte die Regierung deutlich und erklärte,
Hintergrund der Bevorzugung seien Koalitionsabkommen mit den
ultraorthodoxen Fraktionen über die Vergabe von Haushaltsmitteln. «Geld
ist Macht. Alle wollen Macht ausüben und Macht korrumpiert», sagte sie
bei der Vorstellung des Berichts vor Journalisten in Jerusalem.
In Israel sind Ultraorthodoxe auch vom dreijährigen
Armeedienst befreit, wenn sie stattdessen in Religionsschulen lernen.
Die Zahl der Freistellungen ultraorthodoxer Wehrpflichtiger wachse
ständig, obwohl es keine klare Kontrolle der Vorgänge in den Jeschiwoth
gebe.
Die Kritik Ben-Porats fällt in eine Zeit steigender
Spannung zwischen national-orthodoxen und nicht-orthodoxen Israelis über
den Charakter des Staates.
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Samstag, 14. Dezember 2013
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