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Polen: Jom haShoah 5758

Zur Eroeffnung der Feierlichkeiten zum 55 Jahrestag des Ausbruchs des Aufstandes im Warschauer Getto wurde am Sonntag, den 19.4. am Denkmal des Aufstandes im Warschauer Getto eine oekumenische Andacht (mit Kadish) abgehalten, an welcher juedische u. christliche Geistliche, ehemalige juedische Veteranen aus aller Welt, Promineten aus dem politischen Leben Polens u. Israel beteiligt waren.

Am Samstag, den 18.4. wurden im polnischen oeffentlichen Fernsehen in den Nachmittagsstunden u. a. zwei interessante Sendungen ausgestrahlt: Ein Interview mit ehemaligem Widerstandskaempfer vom Warschauer Getto, dem H. Israel Gutman aus Israel (vom Yad Vashem) u. fast eine einstuendige Reportage ueber sog. Kloster-Kinder. Dazu: Nur in Israel leben noch etwa 300 Menschen, die als Kinder waehrend des Holocausts von Ordensschwestern u. Ordensbruedern in polnischen Klostern Zuflucht gefunden haben. Die ehem. "Klosterkinder" haben im August vergangenen Jahres in Israel ein Treffen mit ihren frueheren Beschuetzern aus polnischen Klostern organisiert. Erschuetternde Erinnerungen u. Szenen beim Wiedersehn.

Die Wochenend-Ausgabe (18.4.) der groessten polnischen (unabhaengingen) Zeitung "Gazeta Wyborcza" brachte viele Berichte und mehrere Aufsaetze, die den Feierlichkeiten zum Anlass des 55-Jahrestag des Auftands im Warschauer Getto gewidmet sind. Unter anderen, als Leitartikel eine ausfuehrlicher Bericht vom feierlichen Verleih der hoechsten polnischen Auszeichnung an den Prof. Marek Edelman. Hier ein Ausschnitt aus seiner Rede:

"Ich bin etwas geniert. Dass ich hier stehe ist ein Zufall - das Beste waere, dass hier niemand stehen wuerde. Fuer mich ist dieser Orden in erster Reihe eine Erinnerung. Eine Erinnerung an 3.000.000 Juden, die in Polen umgekommen sind, 350 Tausend Warschauer, die vom Stawki-Tor direkt in die Waggons gegangen sind, eine Erinnerung an die 200 junge Maenner, die am 19. April den Kampf in Warschau in Angriff genommen haben, eine Erinnerung an Lager - Sobibor und Treblinka. Eine Erinnerung an bittere Sachen, an solche, die in Kielce stattgefunden haben.

Die verwaiste polnische Erde verlor 3.000.000 Buerger, sie verlor aber auch die Zierde juedischer Kultur, die mit polnischer Literatur, Kultur u. Sitte verflochten war. Durch diese Auszeichnung ruft Polen die Voelker zur Abwehr vor Nationalismus, Chauvinismus auf. Damit es nie wieder Armenier-Gemetzel, Warschauer Gettos, Kambodscha, Sarajevo u. Kosovo gibt.

Wenn es nicht zu Besinnung Kommt, wird es schrecklich werden. Die Demokratie ist uns nicht von Gott u. nicht von Menschen auf ewig gegeben worden - man muss stets um sie kaempfen.

Ich moechte dem Praesidenten, der Regierung und all' denen, die dazu beigetragen haben, dass Polen ein freies Land geworden ist, meine grosse Anerkennung ausdruecken. Ich moechte den Behoerden meinen Dank ausdruecken, dass sie diesen Tag wahrgemacht haben."

Israelischer und Polnischer Regierungschef nehmen an Gedenkmarsch in Auschwitz gemeinsam teil

Warschau (dpa) - Der polnische Ministerpräsident Jerzy Buzek wird gemeinsam mit seinem israelischen Kollegen Benjamin Netanjahu am «Marsch der Lebenden» an diesem Donnerstag im früheren nationalsozialistischen Vernichtungslager in Auschwitz-Birkenau teilnehmen.

Es sei ein Ausdruck des Respekts für den israelischen Regierungschef sowie für die Opfer des Volkermordes, sagte Buzek dem polnischen Rundfunk am Mittwoch. Ursprünglich war im Programm nur ein Treffen zwischen Buzek und Netanjahu in Warschau nach der Feier in Auschwitz vorgesehen.

Bei dem seit zehn Jahren organisierten Marsch sollen 7.000 jüdische Jugendliche aus aller Welt sowie erstmals auch 1.500 Holocaust-Überlebende vom Stammlager Auschwitz bis zum 3,5 Kilometer entfernten Vernichtungslager Birkenau ziehen. Dies teilte Knesset-Mitglied, Abraham Hirchson, Organisator der Veranstaltung in Warschau mit. Der Marsch sei ein Protest der jüdischen Jugend gegen sich wiederholende Versuche, die Wahrheit über den Holocaust in Frage zu stellen. Die gemeinsame Feier der Alten und der Jungen werde eine Brücke zwischen den Generationen schaffen, betonte der Politiker. Seit dem Jahr 1988 ziehen jüdische Jugendliche aus aller Welt vom Stammlager Auschwitz zum dreieinhalb Kilometer entfernten Vernichtungslager Birkenau, um der Holocaust-Opfer zu gedenken.

Neben Auschwitz werden auch andere Vernichtungslager, unter anderem Majdanek, besucht werden. Vorgesehen sind aber auch Besuche anderer mit der jüdischen Kultur und Geschichte verbundener Orte. Vor dem Zweiten Weltkrieg hatten in Polen 3,5 Millionen Juden gelebt. Die meisten wurden während der deutschen Besatzung zwischen 1939 und 1945 ermordert, davon eine Million in Auschwitz.

Annäherung an Polen

Zu kämpfen hat Polen oft gegen den Ruf, dort sei der Antisemitismus noch besonders lebendig. «Wir wollen der Ermordeten gedenken und uns auch an Polen annähern», sagt ein Teilnehmer des Gedenkmarsches der Überlebenden. Belastet werden die polnisch-jüdischen Beziehungen immer wieder gerade wegen Meinungsverschiedenheiten um den richtigen Umgang mit Auschwitz, das für beide Nationen als Ort des Schreckens besondere Bedeutung hat.

So hatte der geplante Bau eines Einkaufszentrums gegenüber von der Gedenkstätte in der jüdischen Welt Empörung ausgelöst. Verstimmungen gibt es auch wegen eines acht Meter hohen christlichen Kreuzes in unmittelbarer Nähe der Gedenkstätte. Orthodoxe Juden sehen darin eine Störung bei ihren Gebeten. Der weltlich eingestellte Bahariel versteht den Konflikt aber nicht: «Wir denken, daß es in Auschwitz keinen Gott gegeben hat. Deshalb halte ich den Streit um das Kreuz für sinnlos.»

Hierzu auch eine Aussage des Bischofs Tadeusz Pieronek (Sekretaer der Polnischen Bischofskonferenz) waehrend eines Autorentreffens, das dem Buch "Die Kirche fuerchtet sich nicht vor der Freiheit" auf der Katholischen Verlegermesse: "Das Kreuz ist ein Zeichen der Liebe, der Vergebung, des Friedens. Man darf daraus kein Symbol des Konflikts, der Streitigkeiten, des Kampfes machen. Gewisse Mechanismen der Demokratie finden hier keine Anwendung. Der in der Dioezese regierende Bischof kann unter Druck eines von verschiedenen Seiten vernehmbaren Geschrei keine Entscheidung fassen. Der Platz des Kreuzes in Auschwitz ist sein natuerlicher Platz. Dort geschah in den Menschen das, was in Christus auf dem Kreuze geschah. Man soll aber respektieren, dass dort auch Menschen starben, die anders denken, die eine andere Teologie bekennen. Ihr Recht und ihre Wuerde muss geachtet werden."

Gedenken an die Opfer und Helden des Aufstandes im Ghetto Warschau

Warschau (dpa) - Die jüdischen Opfer des Aufstandes im Warschauer Ghetto gegen Nazi-Truppen sind am 55. Jahrestag des Ausbruchs der Kämpfe gewürdigt worden.

Der polnische Ministerpräsident Jerzy Buzek legte am Sonntag in Warschau am Denkmal für die Helden des Aufstandes auf dem Gelände des früheren Ghettos im Namen der Regierung einen Kranz nieder. An der Feier nahmen auch ein Vertreter von Präsident Aleksander Kwasniewski sowie mehrere hundert Gäste aus Israel, darunter einige Ghetto-Überlebende, teil. Der Rabbiner Michael Schudrich las das Kaddisch, das jüdische Gebet für Verstorbene.

Die Nationalsozialisten hatten ein Jahr nach der Besetzung Polens im November 1940 in Warschau ein Ghetto errichtet und dort annährend eine halbe Million Juden verschleppt. Zwischen Juli und September 1942 wurden 300 000 Opfer in den Todeslagern, die meisten in Treblinka, ermordet. Als am 19. April 1943 die SS mit der Verschleppung der restlichen 60 000 Ghetto-Einwohner begann, leisteten mehrere hundert militärisch organisierte Juden bewaffneten Widerstand.

Bei den Kämpfen, die bis Mitte Mai andauerten, wurden etwa 14.000 jüdische Aufständische getötet. Am 16. Mai sprengte SS-Brigadeführer Jürgen Stroop, der das Kommando über die deutschen Verbände hatte, die Synagoge von Warschau und meldete die endgültige Vernichtung des jüdischen Wohnbezirkes.

Publikation: Samstag, 14. Dezember 2013

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