Friedensbewegung
gegen Rechts:
Zum 50. Unabhängigkeitstag werden Zusammenstöße
erwartet
Jerusalem (dpa/Jedioth Ahronoth) - Angesichts der neuen
US-Vermittlungsmission verschärfen sich die Spannungen zwischen linken
Friedensaktivisten und rechten Gegnern der Friedensabkommen von Oslo.
Die israelische Zeitung «Jedioth Achronoth» berichtete am
Montag, man rechne am 50.Unabhängigkeitstag des Staates an diesem Donnerstag
mit heftigen Zusammenstößen zwischen beiden Gruppen. Etwa 50.000 Familien
des linken «Friedenscamps» wollen Har-Homah, palästinensisch Dschabel Abu
Ghneim, belagern und national-religiöse Siedlungsaktivisten daran hindern,
einen symbolischen Grundstein für eine neue Siedlung am Har-Homah zu legen.
Nach Beginn der Bauarbeiten in Har Homa vor mehr als einem
Jahr hatten die Palästinenser aus Protest die Friedensverhandlungen mit
Israel unterbrochen. Seit Abschluss der Infrastruktur wurden die Bauarbeiten
in Har Homa zunächst nicht fortgesetzt. Schon am Sonntag hatten in Jerusalem
tausende rechter Demonstranten gegen einen weiteren israelischen
Truppenabzug aus dem besetzten Westjordanland protestiert. Die
Demonstranten, darunter auch rechtsorientierte Parlamentarier, riefen
«Dennis Ross go home!» und drohten mit dem Sturz Netanjahus, falls er im
Verlauf der Verhandlungen mit den US-Nahostvermittlern Dennis Ross und
Martin Indyk in dieser Woche einem Abzug zustimmen sollte.
03-1998 |