Anläßlich des Internationalen Tages der Roma und
Sinti wies Fred Hoffmann-Reinhardt, der Vertreter der Internationalen
Romani Union bei den Vereinten Nationen in Genf, auf das Leiden dieser
Volksgruppe unter dem Nazi-Regime hin: «Einige hunderttausend Roma und
Sinti wurden im Dritten Reich ermordet.»
Deshalb sei es die Aufgabe der Regierung, den an
dieser Volksgruppe begangenen Völkermord offiziell anzuerkennen und die
Opfer entsprechend finanziell zu entschädigen, sagte Hoffmann-
Reinhardt. Konkrete Zahlen nannte er jedoch nicht.
Er hob hervor, daß aus Mitteln des Schweizer Fonds
zugunsten bedürftiger Opfer des Holocaust erstmals Angehörige der Roma
und Sinti unterstützt worden seien. Die Übergabe der Umschläge sei «das
erste öffentliche Schuldeingeständnis und eine Geste der
Wiedergutmachung», sagte der Romani-Vertreter.
Außerdem müßten nach seinen Worten auch bei der
Realisierung des geplanten Holocaust-Denkmals in Berlin die Leiden der
Roma und Sinti berücksichtigt werden.
Den Schriftsteller Günter Grass ehrte die Romani
Union mit einer Goldenen Medaille und einer Urkunde für seine Verdienste
um die Kultur der Roma und Sinti.