Anfang 1997 war ein Inder nach einer entsprechenden
Operation gestorben. Bei der Obduktion stellte sich jedoch heraus, daß
der zwischenzeitlich verhaftete indische Arzt dem Patienten auch weitere
Tierorgane eingepflanzt hatte.
Unter Experten sind derartige Transplantationen auch
wegen der möglichen Übertragung von Infektionen von Tier zu Mensch
umstritten.
Jacob Lavee, Direktor des Transplantationszentrums
am Sheba Hospital in einem Vorort von Tel Aviv, sagte am Dienstag der
dpa, daß entsprechende Tests mit Schweinen am Transplantantions-Institut
Imutran in der britischen Stadt Cambridge vor dem Abschluß stünden.
Fielen sie positiv aus, so könnten an den führenden israelischen
Kliniken spezielle genmanipulierte Schweine gezüchtet werden. Die Organe
dieser Tiere würden vom menschlichen Immunsystem nicht abgestoßen.
«In dem Augenblick, wo die Tests an dem Institut
abschlossen sind, kaufe ich dort die Schweine und fange an», sagte
Lavee, einer der bekanntesten Transplantations-Experten Israels.
«Physiologisch besteht nur ein kleiner Unterschied zwischen Herzen von
Schweinen und Menschen.»
In Israel warteten zahlreiche Menschen vergeblich
auf ein passendes Spenderherz, begründet Lavee die Notwendigkeit des
Verfahrens. Einer davon ist Yaron Nophar, ein der Regierung angehöriger
Wissenschaftler, der bereits seit sechs Jahren auf ein Spenderherz
hofft. «Ich werde es tun, auch wenn es ein Risiko birgt», sagte der
39jährige der dpa. «Ich werde alles versuchen, um am Leben zu bleiben.»
Obwohl gläubige Juden kein Schweinefleisch essen
dürfen, haben israelische Rabbis die Transplantation von Schweineherzen
erlaubt. Es gebe keine religiösen Vorschriften, die dies untersagten.
«Wir als Juden dürfen kein Fleisch von Schweinen essen, aber es gibt
keinen Grund, sie nicht einzusetzen, um Menschenleben zu retten», sagt
Rabbi Sha'ar Yishuv HaCohen vom Ariel Institut für Jüdisches Recht.